Kapitel 14

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PoV: Adrian Puckey

Ich hielt mir meine blutende Nase. Mein ganzer Körper schmerzte. Für eine 12jährige hatte die kleine ganz schön was drauf. Wäre sie in Slytherin würde ich sie vielleicht respektieren und sogar etwas bewundern. Aber sie ist eine dreckige Gryffindor und außerdem ist sie frech. Bole und Derrick hatten mir von der kleinen schon letztes Jahr erzählt. Die beiden hatten sie damals mit ihrer kleinen Gruppe verprügelt. Und da ich ihnen dieses Mal half wollten sie mir sogar 3 Galleonen geben. Vorausgesetzt es wäre alles glatt gegangen, aber so sah es momentan überhaupt nicht mehr aus. Derrick hatte zwei Messer genommen und sie auf das Mädchen geworfen. Eines steckte in ihrer Hand, welche sie immer noch vor ihrem Oberkörper hielt. Das zweite hatte sie in der Schulter getroffen. Für einen Augenblick waren wir siegessicher gewesen, doch nun pulsierte ihre Aura. „Böser Fehler!“ raunte sie und um sie herum bildete sich ein schwaches Licht. Wir traten alle einen Schritt zurück. Ihre Augen blitzten gefährlich auf. Wir stolperten noch zwei Schritte rückwärts. Panik ergriff uns…was war hier los? Bole schien dem Ganzen ein Ende bereiten zu wollen, denn nun nahm er sich sein Messer und warf es auf das Mädchen. Es traf sie im Bauch…er hatte garantiert irgendein inneres Organ erwischt. Doch sie schien es gar nicht zu stören. Im Gegenteil, sie nahm ihre Hand runter und kam bedrohlich langsam auf uns zu. Sie schien von unglaublicher Kraft umgeben zu sein und wir ergriffen die Flucht.

PoV: Mary-Lu

Plötzlich rannten die Jungs überstürzt um die Ecke und dann kehrte Ruhe ein. Das Leuchten verschwand und mit einem Mal spürte ich nur noch Schmerz. Ich hielt mir meinen Bauch und bemerkte das Messer. Wann hatte es mich getroffen? Ich sackte auf die Knie und keuchte. Ich verwandelte mich in meine Animagusgestalt und lief so schnell es ging zu dem Büro von Dumbledore. Eine Hexe in einem Bilderrahmen wachte auf als ich vorbei kam. „Hey du. Komm hier lang. Dann bist du schneller und landest direkt bei Albus.“ Das Portrait schwang beiseite und ich kletterte mühselig in den Geheimgang. Ich bellte einmal als Dankeschön, aber es glich mehr einem schwachen stöhnen. Ich schleppte mich die letzten Meter durch den Geheimgang und vor mir schwang das Portrait erneut auf. Ich erblickte Dumbledore und er sah in meine Augen. Ich verwandelte mich zurück in meine menschliche Gestalt und fiel vorne über, aus dem Gang. Albus stürzte vor und fing mich gerade so ab, bevor ich mit dem Kopf auf den Boden schlug. „I-ich…“setzte ich an, doch dann ergriff mich schwärze und ich wurde ohnmächtig. Ich stand in einem schwarzen Raum. Vor mir standen Harry, Hermine, Ron, Neo, Malo und Maruki. Ich wollte auf sie zu rennen und ihnen erzählen was passiert war, aber dann hörte ich die grausamen Worte. „Avada Kedavra.“ Hermine fiel tot um, dann wurden auch alle anderen von dem grünen Licht umhüllt. Sie starben…ich konnte nichts dagegen tun. Ich stand nur da und schrie, doch es kam kein Ton heraus. Dann tauchten 5 Männer auf, die auf den Leichen meiner Freunde herumtrampelten. Ich schrie und schlug um mich, aber es ging nicht…ich stand still und kein Ton verließ meinen Mund. Sie lachten und meine Nackenhaare sträubten sich. Sie blickten zu mir und entblößten ihre Unterarme. Ich sog erschrocken Luft ein. Das dunkle Mal war lebendig und schien sich auf den Armen der Männer zu bewegen. Ihre Gesichter erkannte ich nicht, sie trugen schwarze Kapuzen…genau wie damals, als sie meine Eltern ermordeten.
Schreiend wachte ich auf. Hände versuchten mich runter zu drücken und festzuhalten, doch ich schlug wild um mich. „LASST MICH IN RUHE! IHR WERDET MICH NICHT AUCH NOCH TÖTEN!“ „Mary! Mary! Ruhig….du musst ruhig werden. Bitte…“ die Stimme war erst ganz leise, doch sie wurde lauter. Ich hielt inne und riss die Augen auf. Über mir standen Madam Pomfrey, Professor Dumbledore, Snape und McGonagall. Ängstlich, heftig zitternd und schwer atmend sah ich in ihre Gesichter. Sorge, Angst und Verwirrung spiegelte sich in deren Augen wieder. Madam Pomfrey ging kurz weg und kam mit einem Becher wieder. Snape und Dumbledore halfen mir mich aufzusetzen, während McGonagall immer noch geschockt am Ende des Bettes saß. Zitternd trank ich die Flüssigkeit im Becher und nur wenig später wurde ich ruhiger. Das Zittern hörte auf und mein Atem beruhigte sich. Ich nickte Madam Pomfrey dankend zu und sie rang sich ein beruhigendes Lächeln ab. Albus setzte sich neben mich auf das Bett im Krankenflügel. Ich wischte mir mit meinem Ärmel den Angstschweiß von der Stirn. „Möchtest du es uns erklären?“ Ich sagte nichts…tat nichts. „Ich würde gerne zuerst wissen was passiert ist und wie lange ich ohnmächtig war.“ Brachte ich schließlich heraus. Albus nickte und strich sanft über meine Hand. Ich sah hin und erkannte eine frische Narbe. Dumbledore lächelte beruhigend und begann: „Dilys Derwent weckte mich und sagte mir sie hätte soeben eine verletzte Schülerin durch ihren Geheimgang gelassen. Wenig später schwang ihr Portrait auf und du kamst zum Vorschein. Du fielst vorn über und ich fing dich geradeso noch auf bevor du auf den Boden schlagen konntest. Du wolltest etwas sagen, hast aber das Bewusstsein verloren. Ich habe dich auf schnellstem Wege in den Krankenflügel gebracht und Poppy geweckt. Sie versorgte deine Wunden so gut es ging, aber du bist nicht aufgewacht. 3 Tage nach dem Vorfall hast du angefangen immer wieder mal um dich zu schlagen, aber du warst immer noch bewusstlos. Nun…und morgen schließlich, sind die Ferien zu Ende.“ Insgeheim dankte ich Dumbledore das er meine Wolfsgestalt nicht erwähnt hatte, aber dann erreichte mich der Schock. „Ich war fast 2 Wochen bewusstlos?!“ McGonagall nickte besorgt. Snape ergriff das Wort. „Du? Woher kamen die Verletzungen? Was ist passiert?“ Ich glaubte Sorge in seiner Stimme zu hören. Ich atmete zitternd durch, „Also gut. Am Tag nach Weihnachten, war ich in der Bibliothek und habe den Aufsatz für Zaubertränke erledigt. Als ich gegangen bin, hatte ich das Gefühl es würde mich jemand verfolgen. Ich drehte mich um und da stand ein Siebtklässler aus Slytherin. Hinter mir tauchten dann die 5 Jungs von letztem Jahr auf und irgendwie…war ich in dem Moment etwas zu mutig. Fragte ob die sich nicht trauen einer 12 jährigen alleine gegenüber zu treten…naja dann haben die gesagt das ich Mitternacht in den Kerkern sein soll. Ich bin hin und als der eine erkannte das ich nicht ganz so schwach war wie er erwartet hatte, kamen die anderen 5 wieder. Ich nahm ihnen ihre Zauberstäbe ab und schmiss sie samt meinem Pulli in eine Ecke. I-ich hatte noch ein T-Shirt drunter. Jedenfalls hielt ich relativ lange durch und das will was heißen. Ich meine 6 Siebtklässler gegen eine Zweitklässlerin? Aber der eine schoss plötzlich 2 Messer auf mich. Ich sah das zu spät und konnte gerade so meine Hand heben, sodass das Messer nicht mein Herz durchbohren konnte. Das zweite Messer traf mich in der Schulter. Plötzlich stieg eine unglaubliche Kraft in mir auf und ein schwaches Leuchten erschien um mich herum. Wenig später sind die abgehauen…keine Ahnung warum. Dann war die Kraft und das Leuchten wieder weg und ich spürte einen brennenden Schmerz in meinem Bauch. Ich weiß nicht wann die das Messer geworfen haben, aber ich sackte zusammen. Ich hab mich zu dem Büro von Professor Dumbledore geschleppt und ja…das ist alles was ich weiß.“ Die Lehrer sahen mich schockiert an. Dann polterte Snape los: „Wie kannst du nur so töricht sein und denken du würdest alleine gegen einen älteren Schüler ankommen?! Du hättest drauf gehen können Mary!“ Ich zuckte ängstlich zusammen und eine Träne stahl sich aus meinem Auge. Sein Bick wurde mit einem Mal ganz sanft und voller Angst, als hätte er mir unbeabsichtigt wehgetan. Dumbledore ging mit Snape raus und McGonagall sagte ich könne, nach einer letzten Untersuchung wieder in den Gemeinschaftsraum. Sie ging und lächelte mir noch einmal freundlich zu, dann kam Pomfrey. „Mrs. Lobuno…Sie sollten sich wirklich mehr zurück halten bei den Slytherins. Sonst liegen Sie noch jedes Jahr im Krankenflügel.“ Poppy lächelte und nach dem sie meine Narben überprüft hatte gab sie mir noch ein Schmerzmittel mit. Dann durfte ich gehen und in meinem eigenen Bett im Mädchenschlafsaal schrieb ich alle Erlebnisse in das Tagebuch meiner Mutter.

Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu AudaciWo Geschichten leben. Entdecke jetzt