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Nein. Ich kann es nicht fassen. Ausgerechnet ein Grey soll mein Auserwählter sein? Das darf nicht wahr sein. Als ich ihn erblickt und seinen Geruch zum ersten Mal wahrgenommen habe, ist es ein unbeschreiblich, schönes Gefühl gewesen. Er hat die schönsten, smaragdgrünen Augen, die ich je gesehen habe.
Habe ich mir das vorhin eingebildet, oder hat er mich liebevoll angeblickt? Er schien schockiert gewesen zu sein, als er erfuhr, dass wir Rivalen sind. Ich, die Tochter des Red Shadow's Alphas.
Er, ein Grey. Vielleicht der zukünftige Alpha? Ich muss Archie fragen. Da ich wieder im Saal bin, trete ich näher zu ihm. Es ist laut und ich möchte nicht, dass jemand anderes unser Gespräch mitbekommt.
"Archie?"
"Ja, meine Liebe?" Früher habe ich Schmetterlinge gehabt, als er mich so genannt hat. Jetzt, nachdem ich ihn begegnet bin, fühle ich absolut nichts.
"Wer war das?", forsche ich nach.
Seine Augen werden schmal.
"Wieso willst du da wissen? Weshalb warst du überhaupt allein mit ihm da draußen?", fragt er wütend.
"Wir sind uns zufällig begegnet. Keine 10 Sekunden später, seid ihr erschienen."
"Gott sei Dank. Du darfst ihm nicht zu nahe treten. Er ist der Sohn und zukünftige Alpha des Black Moon Rudels. Nero Grey."
Nero.
Sein Name ist genauso auffallend, wie sein äußeres Erscheinungsbild. Er sieht gut aus, wahnsinnig gut. Aber wenn er ein Grey ist, dann ist sein Charakter verdorben.
"Ich freue mich schon auf heute Nacht!", sagt Archie plötzlich.
"Weshalb?"
"Na, es ist unsere erste gemeinsame Nacht. Wir werden uns heute gegenseitig markieren. Weißt du wie lange ich mir das schon vorgestellt habe? Da du heute endlich 18 geworden bist, geht mein Traum in Erfüllung. Wir können uns paaren und ich verspreche dir, dass es dir gefallen wird."
/N
Wütend lausche ich dem Gespräch von Yara und diesem Holzkopf zu. Es kostet mich eine große Überwindung nicht zu ihnen zu rennen und ihn windelweich zu prügeln. Sie ist heute also volljährig geworden? Weshalb hat sie sich für ihn entschieden, wenn sie doch keine Gefährten sind? Ich koche, nein ich brodle innerlich.
Ein weiteres Wort von ihm und mir ist es egal, wenn ich heute einen Krieg anzettel. Die Vorstellung, dass sie ab heute bei ihm wohnt, sich mit ihm paart und sich von ihm markieren lässt, macht mich tobsüchtig.
Sie gehört mir. Sie ist meine Auserwählte. Sie ist meine Seelenverwandte. Wieso muss sie ausgerechnet mein Feind sein?
"Archie, ich...ich muss mal wohin!", höre ich ihre engelsgleiche Stimme.
"Ich lasse dich bestimmt nicht allein."
Er packt sie grob am Handgelenk und automatisch trete ich einen Schritt nach vorne. Ich kann mich kaum noch beherrschen.
"Doch! Ich will nicht, dass du mitkommst."
Feurig, die Kleine.
Unwillkürlich schleicht sich ein kleines Lächeln um meine Lippen. Ich sehe mich um und beschließe ihr zu folgen. Ich muss einfach mit ihr reden. Ihre Stimme von nahem hören. Ihre blauen Augen von nahem bewundern.
Mit meinem Werwolfsgehör, höre ich dass sie allein im Bad ist und vor dem Waschbecken steht. Ohne zu zögern mache ich die Tür auf und sehe, wie sie vor dem Spiegel steht. Als sie mich erblickt, erschreckt sie sich und entfernt sich weiter von mir.
Mit jedem Schritt den ich gehe, desto weiter weg entfernt sie sich. Als sie wegen einer Wand nicht mehr weiterkommt, bedanke ich mich still bei dieser. Ich stemme meine beiden Hände links und rechts von ihr und beuge mich nach vorne. Meine Nase berührt ihre Halsbeuge und der Drang sie zu markieren, ist stark. Aber das darf ich nicht.
"Geh von mir weg!", höre ich ihre ängstliche Stimme.
Ich entferne mich von ihr, aber behielt meine Hände dort wo sie waren. Intensiv blicke ich sie an und mein Adamsapfel bewegt sich, als ich schlucken muss.
Sie ist eine wahre Schönheit. Ein gefallener Engel. Einfach nur atemberaubend.
"Wieso behauptest du, dass dieser Holzkopf dein Gefährte ist? Obwohl du genau weißt, dass ich es bin!"
Sie funkelt mich wütend an und schubst mich nach hinten. Nun, zumindest versucht sie das.
"Was geht dich das an?"
"Ich. Bin. Dein. Gefährte. Mich geht es wohl etwas an."
"Du kannst nicht mein Gefährte sein."
Ich grinse sie an.
"Du spürst es doch auch, kleines Kätzchen."
"Lass mich los, Grey!"
Mein Wolf schnurrt innerlich, als sie meinen Nachnamen ausspricht. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn sie mich erst beim Vornamen anspricht?
"Wenn du nicht willst, dass diesem Holzkopf etwas passiert, dann würde ich dir raten, dich von ihm fernzuhalten, Parker."
Diesmal verwende ich ihren Nachnamen. Früher assozierte ich ihn mit Hass und Wut, aber jetzt?
«Nero, komm schnell her!», höre ich die Stimme meiner Schwester in Gedanken.
Sie klingt, als ob sie in Gefahr ist. Schnell entferne ich mich von Yara und füge hinzu: "Wehe du erzählst irgendjemanden, dass wir Gefährten sind."
Das darf niemand wissen.
"Das hatte ich auch nicht vor, Grey!", zischt sie.
"Wir werden uns wiedersehen."
"Nie im Leben."
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Alphas, forbidden Love (Nero & Yara)
WerewolfDie mächtigen Wolfsrudel Black Moon und Red Shadow sind seit Jahrzehnten miteinander verfeindet. Auf den jährlichen Königsball, begegnen sich die Kinder der zerstrittenen Alphas und spüren, dass sie Gefährten sind. Aus Angst zum Rudel, behalten sie...