Grüne Augen

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Wütend über die ganze Situation, fahre ich mir erstmals über meine Haare.

Er ist ein verdammter Idiot. Warum denkt er, ich würde jemanden sagen, dass ausgerechnet er mein Gefährte ist? Lieber sterbe ich, bevor das rauskommt. Als ob ich damit prahlen würde. Nun, wenn er kein Grey wäre, hätte ich womöglich damit geprahlt.

Diese grünen Augen. Ich habe in meinem ganzen Leben, noch nie so intensiv grüne Augen gesehen. Es scheint, als wären sie aus einer anderen Welt.

Wie sehr ich mir wünsche, dass er mich liebevoll ansieht. Aber ich schätze mal, dass er mich verachtet. Nein, ich weiß es.

Arggh.

Wieso muss mein Leben nur so kompliziert sein? Es ist doch unfair. Ich wünsche, dass ich ihm nie begegnet wäre. Wenigstens erst nach der Paarung mit Archie.

Archie.

Verdammt. Ich muss zu ihm. Bevor er mich sieht. Aber ich rieche bestimmt nach Nero. Warum labt er sich überhaupt an mir? Er weiß ganz genau, dass andere Werwölfe den Duft anderer wahrnehmen können.

Ich habe keine andere Wahl. Ich muss zurück zu Archie, bevor er misstrauisch wird. Mit schnellem Herzklopfen, mache ich mich auf dem Weg zurück. Archie lächelt mich an, runzelt aber seine Stirn, als ich vor ihm trete.

"Wieso riechst du nach einem fremden Wolf?"

"Ich bin ausversehen in jemanden hineingelaufen. Keine Sorge. Wo ist meine Familie?", wechsle ich das Thema.

"Nun, es gab Ärger mit den Greys. Ich soll dich jetzt nach Hause bringen."

"Ouh. Ich hoffe, es ist nichts schlimmes."

Ist Nero deshalb weggerannt? Was ist geschehen? Wurde jemand verletzt?

"Keine Sorge, Liebes. Lass uns gehen. Die Party ist für uns vorbei. Jedenfalls, diese Party."

Erschrocken blicke ich hoch. Er meint doch nicht etwa?

"Wolltest du mich nicht nach Hause bringen?", frage ich leicht panisch.

"Ja, das tue ich auch. Mein Zuhause, ist dein Zuhause. Schließlich bist du seit heute meine Gefährtin."

Ich versuche zu lächeln. Wieso habe ich diesem Vorschlag bloß zugestimmt? Ich will nicht mit ihm nach Hause. Außerdem will er sich mit mir paaren. Das will ich aber nicht. Nicht, nachdem ich ihn getroffen habe.

Archie nimmt meine Hand in seine und zusammen machen wir uns auf dem Weg zu seinem Auto. Zitternd steige ich ein.

"Ist dir kalt?"

"Nein!", sage ich wahrheitsgemäß. Ich überlege, wie ich heute am besten davon komme. Was soll ich bloß machen?

Vor seinem Haus halten wir an. Ich bin hier oft gewesen. Mehrmals in der Woche. Aber nun kommt es mir fremd vor. Wie eine Art, Gefängnis.

Archie führt mich zu seinem Zimmer und sagt: "Du stinkst nach diesem fremden Wolf. Bitte gehe dich vorher duschen."

Er verzieht angewidert seine Miene. Ich erkenne ihn kaum wieder. Ist das wirklich Archie? Mein bester Freund, seit Kindertagen?

Mit schlechter Laune, steuere ich ins Badezimmer zu und sperre die Tür ab. Dann entledige ich mich meiner Kleidung und hüpfe unter die Dusche. Während das Wasser über meinen Körper läuft, denke ich über die kommende Situation nach.

Tränen laufen über meine Wangen und vermischen sich mit dem kalten Wasser. Ich bin für den nächsten Schritt einfach nicht bereit. Ich will mich nicht mit Archie paaren. Mein innerer Wolf heult sehnsüchtig nach seinem wahren Gefährten.

...

Frisch geduscht, schnappe ich mir ein T-Shirt und eine graue Jogginghose von Archie und ziehe sie mir über. Mit schnellem Herzklopfen, betrete ich sein Zimmer.

Er sieht nach oben und legt dann sein Handy weg. Raubtierartig kommt er auf mich zu und sieht mich leicht wütend an.

"Wie lange brauchst du? Ich kann nicht ewig warten."

Er beugt sich zu mir runter und leckt einmal über meinen Hals.

Ich kann das nicht.

"Archie, hör auf."

Er hebt seinen Kopf und sieht mich sauer an.

"Was hast du da eben gesagt?"

"Ich will das jetzt nicht. Ich bin nicht bereit dafür."

"Ich habe drei Jahre auf dich gewartet. Ich mache bestimmt keinen Rückzieher jetzt. Außerdem wird es dir später gefallen. Vertrau mir."

Er zieht mich näher zu sich und ignoriert mein Flehen und meine Tränen.

"Nein. Bitte. Hör auf."

Er will mir gerade das T-Shirt über meinem Kopf ziehen, als er plötzlich zurückweicht.

Seine Augen werden glasig. Das bedeutet, dass er gerade per Gedanken mit jemand spricht.

"Verdammt. Jemand wurde in der Nähe unsereres Hauses gesehen. Ich muss nachsehen und dafür sorgen, dass dieser fernbleibt."

Er rennt aus dem Schlafzimmer und erleichtert atme ich auf. Vielleicht ist es ein Angreifer, aber immerhin bin ich für heute gerettet. Ich gehe zum Fenster rüber und kann von weitem eine dunkle Gestalt erkennen.

Ich muss schlucken.

Ein schwarzer Wolf sieht mich mit seinen smaragdgrünen Augen an, die in der Dunkelheit noch mehr funkeln.

Mein innerer Wolf schnurrt. Es ist Nero. Mein Gefährte. Aber was tut er hier?

_____

Was macht Nero da?

Alphas, forbidden Love (Nero & Yara)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt