Schau mich an meine Maus

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Ich. Bin. Am. Arsch.

Seine rechte Hand krallte sich in meinen Hals. Auf seiner Stirn, spielten sich seine Adern vor Anspannung. Seine Hand verfestigte seinen Griff. Schnappend atmend, suchte ich mit Panik in den Augen nach ein wenig Empathie. Ich rüttelte an den scheis Metallteilen. Meine Handgelenke waren schon richtig wundgescheuert. Mit nur wenig Kraft brachte er mich in eine unangenehme Position, er setzte sich auf mich drauf und sah weiter auf mich amüsiert herab. Nichts an meinem Verhalten hätte die Situation so geändert, dass er mich nicht entführt und misshandelt, und dieser Gedanke spielte in meinen Kopf Bing Bong.

Ein ziemlich unverständliches Krächzen verließ meine Lippen aber genug, um ihn mehr zur Weißglut zu bringen; „A-aaaa- *hust, hust* aarsch- hh-hh- lo-" Seine Augen formten sich zu einem dünnen Strich. Er beugte sich langsam nach vor bis seine Lippen mein Ohr berührte. „Mutig." Er strich mir die Haare hinters Ohr und richtete seinen Oberkörper wieder auf.

~Gänsehaut.

Plötzlich spürte ich seine Hand zwischen meinen Beinen. Ich riss die Augen weit auf. „Neeei-i", schrie ich unter seiner erdrückenden Hand.

Mein Unterleib schmerzte noch immer, vor allem, wenn ich meinen Bauch anspannen musste. Meine Handgelenke waren an den jeweiligen oberen Kanten an der Seite des Bettes befestigt und wundgescheuert. Ungeduldig und schmerzerfüllt rüttelte ich an beiden Seiten. Er verfestigte seinen Griff zwischen meinen Beinen. Mit hektischem Nicken meines Kopfes und vielen rollenden Tränen, gab ich ihm zu verstehen, dass ich nicht wollte. Er lachte laut auf. Der Griff an meinem Hals wurde gelöst. Ich atmete kaum hörbar auf. Er lehnte sich plötzlich über mich und holte ein kleines Fläschchen mit einem Tuch hervor. Ohne mir weitere Aufmerksamkeit zu schenken, öffnete er die Flasche und schwenkte sie mit einem kleinen Tuch in seiner Hand. Irgendwas mit C am Anfang, da bin ich mir ganz sicher. Er stellte die Flasche wieder auf den Boden und kam mit dem Tuch auf mich zu.
Oh f*ck.
Verdammt.
Energisch und voller Angst schüttelte ich meinen Kopf.
Ich wusste was es war.
Es wird mir das Bewusstsein rauben.
Nein.

Nein!

NEIN!

Er war mit dem süßlichen riechenden Tuch knapp unter meiner Nase. Ich schaffte es immer wieder mich aus seinen Griff zu befreien und schnappte ruckartig nach Luft.
Er verlierte die Geduld und mir wurde auch schon ein wenig schwindelig. Er packte mit seiner anderen Hand mein Hals und beugte sich zu mir. "Du willst überleben. Hm? Dann tu, was ich dir sage. Es muss sein. Solang ich dir nicht vertraue, darfst du von der Fahrt auch nichts mitbekommen." Ich brach in strömendes Weinen aus. Ich kenne nicht mal diese Räumlichkeit, wohin soll es denn noch gehen? Er presste mir das Tuch diesmal mit Gewalt auf die Nase. Ich fokussierte ihn mit meinen wutentbrannten und tränenden Augen. Nach einen tiefen Atemzug, öffnete sich auf einmal die Türe. Erschrocken blickte ich zur Türe in dessen ein stärker gebauter Mann stand. Mir entfloh das Bewusstsein und die Kraft meinen Kopf aufrecht zu halten. Ich nahm noch war das der Mann auf mich zu kam und irgendwas redete, doch meine Kontrolle über meinen Körper entglit mir zu schnell und tauchte unfreiwillig ins tiefe schwarze nichts.

Als ich aufwachte, war ich an einem anderen Ort. Ich spürte Kleidung die sich über meinen Oberkörper zog und ich dürfte auch so etwas wie eine Hose wieder anhaben... Ne Moment zu luftig... Ist doch ein Kleid. Nicht gut. Ich presste meine Oberschenkel zusammen.
Ich rutschte auf dem Sessel auf dem ich saß nervös hin und her. "Kleine", erschrocken fuhr ich zusammen. Seine tiefe raue Stimme hatte eine sehr präsente Klangfarbe. Ich schauderte. Irgendwie habe ich nicht damit gerechnet, dass er sich in diesen Raum aufhielt- aber eas hab ich eigentlich erwartet?? „Gut geschlafen?", fragte er mit leichter Ironie in der Stimme. „Du hast mir ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt."

Meinen Rücken lief es kalt und heiß hinunter. Warum ich? Ich versuchte ihn irgendwie zu erblicken, doch er dürfte hinter dem Sessel stehen, direkt hinter meinem Kopf irgendwo. Irgendwo...

Das schwere knarzende Geräusch des Holzbodens, gab mir einen Hinweis darauf, das er sich nun bewegen musste. Er kam auf meine Seite und setzte sich zu mir. Seine Finger glitten an der Seite meiner Taille auf und ab. Auch wenn seine Berührungen sanft waren, zuckte ich panisch zurück. „Biiiitt-" „shhhh alles wird wieder gut" „Biitte nicht noch einmal-." Er strich mit seinem Daumen über meine Lippen und brachte mich damit zum Schweigen. Plötzlich verfestigte er seinen Griff und drückte mein Kinn unangenehm in seine Richtung. „Schau mich an meine Maus. Schau. Es ist alles gut zwischen uns zwei, nicht wahr?" Ich blickte ihn für eine Sekunde lang verdutzt an. Eine Sekunde zu lange. „NICHT WAHR!?" Erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen nickte ich heftig. „Ich kann dich nicht hören mein Mäuschen..." „Jaa-a", gab ich mit brüchiger Stimme von mir. „Wie heißt das?", verwirrt suchte ich seinen Blick ab nach Antworten. Doch ich hatte keine Ahnung was er damit meinte. „Maus du kannst dir aussuchen, wie du mich nennst. Meinen Namen wirst du nie erfahren, aber eines ist klar, wenn du nicht sofort anfängst, höflicher zu werden... wird's ganz schön ungemütlich für dich. Ich genieße die Show. Du kennst mich ja", ein leichtes Nicken seines Kopfes ließ mich eine Etage tiefer blicken. Nein. Bitte nicht. Alles. Nur das nicht.

Unter Tränen schüttelte ich meinen Kopf. Auf keinen Fall will ich das nochmal durchleben. Nein. Weitere Tränen strömten meine Wangen hinab. Ich sah ihn an und ein Blick genügte, um meine Aussichtslosigkeit dieser Situation wahrzunehmen. Ich warf meinen Kopf zurück und presste meine Lippen fest aufeinander. Warum?

"Mein Mädchen...", er legte seine rechte Hand auf meine Brust. Ich wollte seine dreckige Hand von mir stoßen, doch das Rasseln der Ketten stoppte mein Vorhaben. Er verfestigt seinen Griff sichtlich amüsiert und machtbewusst. Dieses ekelhafte Lächeln seinerseits reichte über sein ganzes Gesicht. Ekelhaft. Frustriert und verunsichert blickte ich an ihm herab. Sein Lächeln wurde breiter und kam mir immer näher. Nein. Ich will nicht das es weitergeht. Der Schmerz fing gerade erst an sich verflüchtigt zu haben.
Bitte.
Nicht.
Nein.

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