Zitternd nahm ich die Hand dankend an. "Herzlich Willkommen in der Hölle", sie machte eine einladenden Geste und zeigte in den Raum, sie fuhr fort; "Mein Name ist Maria und deiner ist?"
"Ach Tschuldige Moment...", sie drehte sich im Kreis und schien nach etwas zu suchen. "Hier", sie überreichte mir ein dünne Kuscheldecke und lächelte. "Ich weiß zwar nicht wann, aber ich schätz mal das du auch bald mal so 'ne schicke Jacke bekommst", sie deutet auf den dunklen durchsichtigen Fetzen, der ihren Körper umhüllte. Ich nickte... Wie gütig. *Hust,hust* Sarkasmus.
Die Decke schwang ich mir um den Körper und bekam das erste Mal, gefühlt seit Ewigkeiten wieder zu ein bisschen Wärme.
Ihre Augen lagen noch immer auf mir; "Du bist nicht wirklich gesprächig, was?"
"Maria, jetzt halt dich zurück, die Neue braucht einfach noch ein bisschen Zeit", augenblicklich war ihr Lächeln wie weggefegt und wenn Blicke töten könnten, wäre das Mädchen hinter dem Thresen vermutlich tot umgefallen. "Du vergisst, wer hier die Älteste ist", zischte sie leise. Sie ging mit schnellen Schritten auf sie zu. Das Mädchen hinter dem Thresen, das bestimmt gleich alt war wie ich, steuerte jedoch unbeirrt auf mich zu.Sie packte das Mädchen bei den Haaren und holte mit ihrer Hand aus. "Respekt gegenüber den Älteren, hast du das etwa vergessen?!", Maria hatte eine vor Wut bebende Stimme. Ein Klatschen war zu hören. Das Mädchen blickte zu Boden und zischte leicht auf. Maria ließ von ihr ab, welches das Mädchen auf die Knie fallen lässt.
Ich ging auf das Mädchen zu. "STEHEN BLEIBEN!!", schrie mir Maria entgegen doch ich ignorierte dies. Ich ging in die Hocke und griff der am Boden knieenden unter die Arme. "Danke, aber das solltest du nicht tun. Lass mich bitte", verwirrt ließ ich vorsichtig von ihr ab. "Warum? Bist du okay?", flüsterte ich schon fast. Das erste Mal schaffte ich es einen geraden Satz von mir zu geben, wurde jedoch gleich von der Dame hinter mir aus dem Gedanken gerießen. "Jeder kriegt was er verdient. Wenn jemand widerspricht, bin ich diejenige die dafür sorgt, das hier wieder Ruhe einkehrt", sie hielt triumphierend ihr Hände hoch. "Und wenn das nicht reicht, müssen wir eine Session beginnen. Doch davor muss ich unseren Herren eine Benachrichtigung senden... Da kann es schon mal vorkommen, dass wir abgelöst werden... Und diesen Spaß lass ich mir nur ungerne nehmen", sprachlos verfolgte ich ihre Bewegungen. "Alsoooo kommst du, oder hast du Lust auf deine erste Session?", ich schüttelte nachdenklich den Kopf und stand auf.
Sie ging zur anderen Seite des Raumes eine kleine überschaubare, jedoch sehr modern gestaltete Küche rankte sich dort auf. Session? Was zum Fick war das überhaupt? Stirnrunzelnd sah ich wieder zu ihr."Du hast bestimmt hunger, stimmts?"
Ein wahrlich seltsamer Ort, das ganze.
"Wir haben die Woche leider nicht wirklich viel Auswahl... Ich hoffe dir genügt Toastbrot mit Aufstrichen?" Ich nickte etwas zu stark, so das sie auflachen musste. Ich war abgehungert bis auf die Knochen und ich konnte mich erst gar nicht mehr erinnern, wann ich tatsächlich das letzte Mal etwas gegessen habe. Das letzte bisschen Nahrung das ich vor der Nase hatte, aber zu keinen Schluck gekommen bin, waren die Cocktails die er für uns gerichtet hatte. Wenigstens da hätte ich einen Schluck nehmen können.
Sie stellte alles auf die Arbeitsplatte auf, ich hielt keine Sekunde länger aus und krallte mir das Toastbrot. Ich nahm den ersten Aufstrich und genoss die Mahlzeit. Schmunzelnd beobachtet mich Maria.
"Kleine Raubkatze haben wir hier, hm?", sie lachte über ihren eigenen Witz und verstummte ziemlich schnell. "Weißt du schon vom Event am Ende der Woche?" Ich schüttelte den Kopf und versuchte zwischen trockenen Bröseln und Aufstrich etwas hervorzubringen. "Nicht wirklich, nein. Was gibts?", an dieser Aussage muss ihr etwas nicht gepasst haben. Den Maria wirkte etwas verärgert. "Wirst schon sehen"Nachdem ich fertig war, kamen ein zwei Mädls zu uns mit denen wir uns gut unterhielten. Die Zeit verging wie im Flug und ließ mich ein wenig, meine Sorgen vergessen.
Ein leichter warmer Hauch in meinen Nacken brachte mich zum Erstarren.
"Habt ihr euch wohl genug amüsiert?" Ich verschluckte mich an meinem Glas Wasser. Er legte seine Hand auf meinen Rücken um mir vergeblich "zu helfen". Ich hustete daraufhin nur noch stärker und versuchte unter dem Vorwand mich verschluckt zu haben, seine Hand von mir zu schieben. "Nun denn, komm wir gehen. Es wird bald 20 Uhr und da du ja gestern das Bewusstsein verloren hast, müssen wir das heute nachholen"
Ein kalter Schauer huschte mir über den Rücken. Das meint er wohl doch nicht im Ernst? Was für ein Höllenloch.Ich stand langsam von meinen Hocker auf und sah zu den anderen, sie hatten in der Zwischenzeit ihre Köpfe gesenkt und sagten kein Wort mehr.
Mit dem Rücken zu ihm gekehrt, spürte ich seinen feuchten Atem an meinem Ohr kitzeln. "Ich habe dich vermisst, Mäuschen. Aber wenn du nicht sofort ein Schritt schneller machst, fick ich dich hier.
Am Thresen.
Vor den anderen.
Und alle werden zu sehen."
Ein hörbares Schluchzen entfloh zwischen meinen Lippen. Ich zog mir die Decke um mich etwas enger, als ich einen gewissen Widerstand spürte. "Die bleibt da", er zog mir die Decke aus den Händen. Meine Lippen presste ich aufeinander um ja keinen laut von mir zu geben. Er legte seine Hand an meine Taille und drückte mich so Richtung Ausgang.Wir gingen wieder den Gang entlang und dann nach links und eine rutschige Treppe hoch. Dieses Schiff war so verdammt kompliziert. Er öffnete die Tür und stellte sicher das ich hineinging. Von dem Moment an, bei dem wir den Raum betreten hatten, schnellte er zur Tür sperrte diese sogleich ab.
"Es ist ganz einfach. Knie dich hier her. Hände auf den Schoss. Blick auf den Boden. Für den Anfang brauchst du nicht mehr tun." Ich drehte mich um und sah in Perplex an.
"Was?"
Er holte mit seiner Hand aus und traf mich mit einer Geschwindigkeit, so das ich zu Boden stürzte und fast mit dem Kopf aufprallte. "Erster Fehler," sprach er in einem gelassenen Ton. Ich stützte mich auf meine Knie und wollte gerade aufstehen, als seine Hände mich wieder nach unten drückten. "Knie. Dich. Nieder." Ich ließ seinen Druck zu und kniete vor ihm an Ort und Stelle. "Blick. Auf. Den. Boden." Mein Blick glitt zu seinen Schuhen. Ich wollte das ganze nicht, aber immer wieder Widerstand aufbringen bringt sich nichts. Ich zögere es nur heraus und komme dennoch nicht drumherum... Ich verschlimmere es sogar die meiste Zeit. Eine Träne floss hinab und landete auf den Boden. Warum ich verdammt?! Ich ließ zum ersten Mal meine Schultern hängen, ich weiß nicht wie ich aus dieser Hölle wieder rauskomme.
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Habs tatsächlich geschafft- endlich wieder mal ein Kapitel. Dieses Monat versuch ichs wieder mit jeden Montag ein neues Kapitel, also Daumen halten und bis hoffentlich nächsten Montag ;)
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Hilf mir!
Mystery / ThrillerEin schriller Schrei verließ meine Kehle, als sich plötzlich eine kalte Hand um meine Taille schlang und ich an jemandes Körper herangezogen wurde. Eine unangenehme Wärme strömte von dessen Körper ab. Mit dem Rücken zu ihm gekehrt und von Unsicherhe...