Dreh dich für mich um

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Mit zusammengepressten Zähne richtete ich mich auf. Langsam tastete ich am Bett umher, auf 

- wo zum Fick ist das Kopfende?? Endlich ertastet, lehnte ich mich gegen die Wand.

Ein erneutes Schlüsselumdrehen und ein Knall ausgelöst durch eine aufgeschlagene Tür, ließen mich auffahren. Auch wenn ich nichts sehen konnte, richtete ich meinen Blick steif zur Türe. Zuerst war ein Rasseln zu hören und wurde daraufhin unsanft an den Händen gepackt. Erschrocken ließ ich einen kleinen Schrei von mir. Ich stemmte mich mit meinen Beinen gegen die Matratze und versuchte meine Hände aus seinen Griff zu befreien. Unerwartet hörte ich eine mir fremde Männerstimme: „Marcel hast du kurz einen Moment-, sry wusste nicht das du gerade beschäftigt bist." Der Griff löste sich um meine Handgelenke und ich fiel mit Schwung vom Bett und dadurch mit den Kopf gegen den Nachttisch. „Fuck", fluchte ich und rieb mir den Kopf. „Jakob verpiss dich, verdammt!" Doch keine Zeit um sich auf sowas zu konzentrieren. Den Moment nutzend drückte ich mich sitzend so weit es geht nach hinten und distanzierte mich von ihm. Ein sanfte Berührung an meiner Wange ließ mich zusammenzucken. „Für dich braucht man echt Nerven aus Stahl", ich ließ dies unkommentiert. „Und jetzt steh auf, bevor ich meine Geduld verliere." Er zog meinen Arm der mich zum Aufstehen zwang und drückte mich rückwärts aufs Bett. „Du darfst dich gerne wieder zum Polster setzen", zögernd bewegte ich mich weiter nach hinten, nachdem er mich losgelassen hatte. Ich zog meine Beine zu mir näher und winkelte diese am Bett an. Wieder packte er meine Handgelenke und ein kaltes Metall schloss sich jeweils mit einem Klick herum. Entsetzt rüttelte ich dran als er sich loslöste. „Was zum fick-„ , mein Kopf flog nach links. „Es reicht, halt die Klappe!" Ich legte meinen Kopf in den Nacken und lehnte mich gegen die Wand. Ein verzweifeltes Seufzen verließ meine Lippen und ließ meine in Ketten liegenden Händen auf den Schoß nieder. Die Tränen standen mir in den Augen, doch ich wollte nicht schon wieder heulen. Er stand auf und war für ein paar Sekunden im Raum mit etwas beschäftigt und kurz bevor er den Raum verließ, sprach er in seltsam ruhiger Stimmlage: „Das sind gewisse Sicherheitsmaßnahmen die ich wegen DIR treffen muss." Damit fiel die Tür wieder ins Schloss und die dunkle Einsamkeit umhüllte mich.

Ich war verwirrt- warum wegen mir? Ich tastete meine Handgelenke ab, mit der Hoffnung das sich dieses kalte Metall lösen lässt. Ich klemmte die Fixierung zwischen meinen Füßen ein und zog dran was das Zeug hielt. Immer wieder schnitt das Teil schmerzhaft in meine Haut und ich spürte das Blut, das sich am meinen Händen verteilt. Ich schlug gegen die Matratze. „FUUUCKKK", schrie ich fluchend durchs Zimmer. Doch aufgeben war nicht. Ich tastete mich entlang dieser Kette an denen meine Hände festgebundenen waren. Vielleicht lässt sich etwas machen. Ich stand auf und tastete mich voran. Immer wieder ängstlich irgendwo dagegen zu laufen, fuhr ich nach jedem Schritt mit den Armen herum. Ich blieb stehen als ich bemerkte das die Kette genau vor mir befestigt sein musste. Eine Wand. Mein Finger glitten über diese und suchten die Stelle an der diese verdammte Kette befestigt sein musste, doch selbst mit Zehenspitzen konnte ich dieses scheis Ding nicht erreichen.
Ich seufzte auf und stützte mich kurz auf meine Oberschenkel ab.
Du bist nicht schwach. Komm schon lass dir was einfallen...
Ich umfasste die Kette mit beiden Händen, mit einem Fuß an der Wand kombiniert mit größter Bemühung und Anstrengung zog ich dran. Außer immer wieder mal ein lautes Klirren wenn ich meine Hände und Arme zum Ausschütteln losließ, passierte nichts. Abgesehen davon war das gar nicht mal so einfach dieses Ding festzuhalten. „Scheeeißßeeee!!!", fluchend schlug ich mit der Faust gegen die Wand und bereute es direkt im nächsten Moment. Ein Zischen entwich mir über meine Lippen. Verdammt tat das grad weh, doch ich hab keine Ahnung wie lang mir Zeit blieb, bis er wieder auftauchte.
Meine Finger umfassten wieder die Kette und mit einem lauten Schrei versuchte ich mich davon zu lösen. Ich krachte zu Boden als mir der Griff durch meine schwitzigen Hände glitt. „So ein verdammter Scheisdreck", murmelte ich vor mich hin und ließ mich auf den Rücken rollen. Mit beiden Händen von mir gestreckt, atmete ich erschöpft aus und schloss meine Augen.

Ein Räuspern war zu hören und das genügte um das Blut in meinen Adern zu gefrieren. „We-er ist da?", unsicher kamen diese Worte von meinen Lippen. Schlagartig befand ich mich durch Angst getrieben sitzend gegen die Wand gepresst.
„Was soll das", mein Herz zerriss fast meine Brust und ein unglaubliches Zittern gemischt aus eisiger Kälte des Bodens und Angst vor diesem Arschloch schossen durch meine Glieder. Ich presste meine Lippen zusammen und rutschte die Wand entlang um weiteren Abstand zu gewinnen. Schwere Schritte kamen auf mich zu. „Biiiitt-ttee", begann ich an zu flehen. Ein Ruck an meinen Handgelenken hielt mich davon ab weiter weg zu rutschen. Doch ein Wimmern verließ dennoch ungehindert meine Lippen. Weitere Schritte folgten und mit einem starken Zug nach oben und dem Einschneiden an meinen Handgelenken musste ich, mit dem Rücken gegen die Wand gepresst, auf Zehenspitzen mein Gewicht halten.
Seine Wärme war nicht zu ignorieren, er war unmittelbar vor mir und als sein Atem mein Ohr strief, lief es mir heiß und kalt über den Rücken. „Du versaust mir den ganzen Boden mit deinem Blut. Ist das der Dank dafür das du ein eigenes Zimmer haben darfst?!", er tätschelte unsanft meine Wange; „VERDAMMT NOCHMAL! Ich habe dich was gefragt!" „I-iiich-„ setzte ich an, aber konnte keinen geraden Satz formulieren. Mein Kopf schoss zur Seite.

Fuck.

Der Schlag war hart.

„Ich hasse dein Stottern. REDE. in klaren Sätzen. FUUUCK...", zischte er zwischen zusammengepressten Zähnen. Zitternd rüttelte ich verzweifelt an den Handschelle, doch das Klirren hielt meine Hände über mir unverändert fixiert. "Zu lange hast du jetzt mit meinen Nerven gespielt, Zeit für meinen... Spaß." Mir wurde schlecht. Was heißt hier Spaß? Die Tränen nahmen keinen Halt und flossen meine Wangen hinab. Ich rüttelte weiter ein wenig an den Ketten doch es half nichts. Er distanzierte sich von mir dennoch konnte ich meine Fersen nicht auf den Boden absetzen, wie zum Fick?

„Dreh dich für mich um."

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