Ich bin nicht dein Skla-

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Hilfesuchend wagte ich den verzweifelten Versuch in seine Augen zu blicken.

Kein Augenblick dauerte es und mein Kopf flog erneut auf die Seite. Ein Brennen, das nicht annähernd so schlimm war wie das in meinen Unterleib, machte sich breit. Ich blickte ihn hasserfüllt an. Es brodelte in mir vor Wut, auch wenn ich eine scheiß Angst vor ihm hatte.

"Nicht deine ENTSCHEIDUNG!!!", schrie er mir direkt ins Gesicht. Was zum? Das beantwortete meine Frage nicht... "A-aber warum?", versuchte ich es erneut. "Warum?! Lächerlich...", er klang etwas verunsichert, jedoch auch stark verärgert. Dünnes Eis. „Und jetzt hör auf mich so anzublicken, du kannst nicht erwarten, dass ich nach einem so ungehobenen Verhalten deinerseits, dich so einfach davon kommen lasse?", grob und genervt packte er mein Kinn und zwang mich in eine andere Richtung zu sehen. Manchmal will er das ich ihn anschaue und in der nächsten Sekunde nicht mehr... was jetzt?

Die Realität schimmerte wieder durch, als mir wieder klar wird, dass ich nackt vor ihm lag. Er hingegen, hatte zwar unten nichts an, hatte aber sein T-Shirt nicht ausgezogen. Verwundert über meinen Gedankengang wollte ich aus unbestimmten Gründen Gewissheit und betrachtete ihn kurz. Doch nicht kurz genug. Mist.

Als hätte er meinen Gedanken gehört, folgte er meinen Blick und sah an sich herab. Er sah kurz wissentlich zu mir auf. Er scheinte zu überlegen. Daraufhin löste er meine Hände und blickte tief in meine Augen. Keine zwei Zentimeter passten zwischen unsere Nasenspitzen. Nach kurzer Schockstarre meinerseits und seiner Gedankenfassung, bewegte ich meinen Kopf ruckartig zur Seite. Ich hatte es total vergessen. Das wird wieder heftige Konsequenzen geben. Ich kniff die Augen zusammen, jeden Moment musste es so weit sein. Er holte sicher schon mit der Hand aus. Warum konnte ich es einfach nicht lassen. Erstarrt und leicht zittrig biss ich meine Lippen zusammen und wartete auf den Schmerz. Nichts. Einfach nichts. " Naja dann probieren wir Mal was Anderes", murmelte er vor sich hin. Leicht verunsichert und sichtlich überrascht verstand ich nicht, was er vorhatte. Vorsichtig zog ich meine Hände wieder zu mir und versteckte meine Brüste hinter meinen Händen. "Zieh mein T-Shirt aus", meinte er. "Was? Nein! Warum sollte ich?" "Das war keine Frage." "Ich bin nicht deine Skla-"-Verdammt. Fehler. Grob kniff er mit seiner Hand meine Wangen zusammen, er zwang mich wieder ihn anzusehen und blickte mir dabei wutentbrannt ins Gesicht. Er hatte einen extrem starken Griff, weswegen ich mein Gesicht vor Schmerz verzog. "Zieh. mein. T-Shirt. aus." Ich weiß, ich werde es bereuen, aber ansonsten wird er das ja nie lernen. "Nein." "ZIEH. MEIN. TSHIRT. AUS.", er schrie mich an und war mit seinem Gesicht so dicht vor meinen das kein Papier mehr zwischen uns passte. Er schnaubte. Ich kniff kurz meine Augen zusammen, welch eine Träne ins Rollen brachte. Ich will meine Brüste nicht wieder entblößen. "NEIN", schrie ich zurück. "JETZT REICHT ES! JEDESMAL VERSUCHE ICH GNADE ZU ERWEISEN UND JEDESMAL BIST DU UNDANKBARER UND UNHÖFLICHER ALS ZUVOR, DAS WIRST DU BEREUEN!" Mein Gesicht flog wieder auf die Seite. Er packte meine Fußknöchel und zog mich ans untere Ende des Bettes. Ich wollte wieder ans obere Ende kriechen, jedoch war er schneller als ich. Er packte meine Hand, welche gerade noch meine Brust verdeckt hatte und zog es an die oberen Kanten des Bettes. Er war so gefühlskalt in seiner Ausführung, dass die Hand, die ich zum Wegkriechen verwendet hatte und gerade noch als Stütze diente, unter der ruckartigen Belastung zusammenbrach. Er fixierte mein Handgelenk auf der einen Seite des Bettes. Ich zerrte an meiner Hand doch diese blöden Fixierungen wollte nicht aufgehen.
Nein, nein, nein, NEIN. NEEINNNN!!
Er ging auf die andere Seite des Bettes und betrachte mich. Ich immer noch beschäftigt mich von der Fixierung zu befreien, bekam von dem nichts mit. Ein kurzes genervte Schnauben ließ mich für eine Sekunde zu ihm aufschauen. Mit verkreuzten Armen und mit leicht geneigtem Kopf gab er mit seiner Hand ein Zeichen, das ich ihm meine Hand geben sollte. Ich schüttelte energisch meinen Kopf und richtet sogleich meine Aufmerksamkeit dem metallischen höllen Ding. Rüttelnd und zerrend belastete ich dieses Ding so stark ich nur konnte. „Nun gib schon her", gereizt lehnte er sich vor, um nach meiner Hand zu greifen, doch diesmal war ich schneller. Geschickt wich ich seiner greifenden Hand aus und schlug sie weg. Abrupt, verfinsterten sich seine Augen, doch für die Panik und die darauffolgenden Strafen hatte ich keinen Kopf mehr. Ich wandte mich der Befestigung zu und rüttelte mit Gewalt daran. Ein Frustschrei verließ meine Kehle mit einem letzten darauffolgenden Rüttler an dem kalten Metall und ließ mich erschöpft in die Matratze fallen. Ich spürte seinen verwunderten Blick und bemerkte seine Ratlosigkeit gegenüber meinem jetzigen Zustand. Ermüdet schloss ich meine Augen. Mir wird langsam klar in was für einer scheiße ich mich da hineingeritten habe und ich kann doch nicht Mal was dafür. Tränen kämpften sich an den Enden meiner Augen und sickerten mit dem Schwung der Erdbeschleunigung ins Bettlaken. Ich schluchzte. Ich hätte nichts an meinen Verhalten ändern können, um dieser Situation aus dem Weg zu gehen.

Es liegt nicht daran, was ich anhabe, denn wer sollte es mir den schon verbieten wie ich zuhause herumlaufe, ich lebe in meinen eigenen vier Wänden, da gelten schließlich meine Regeln.

Es liegt auch nicht daran, wo ich wohne, es hätte jeden treffen können.

Es liegt auch nicht daran wieviel Geld ich habe, den besonders viel habe ich nicht, bin ja schließlich Studentin.

Es war einfach nicht meine SCHULD, sondern SEINE. 

Seine.

Schuld.

SEINE SCHULD.

Wie vom Strom durchflossen, sprang ich auf und wollte ihm an den Kragen gehen. Dieser verdammte Mistkerl. Mit geballten Fäusten blickten wir uns gefasst in die Augen des jeweils anderen. Von Gesicht zu Gesicht. Die Wut strömte durch jede Zelle meines Körpers. Ein grollender Schrei verließ meine Kehle kurz bevor ich zum Angriff setzte. Gegenseitige Schreie waren die Folge, er sichtlich irritiert von meinem Verhalten und absolut überfordert, packte mich am Hals und brachte mich wieder auf den Boden der Tatsachen. Wort wörtlich. Panisch blickte ich in seine Augen, in ihnen tänzelte eine unausweichlicher Frust.

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