"Stell dich nicht so an!", murmelte er bedrohlich. Mit seiner Hand packte er meinen Nacken und löste somit ein kleines Winseln von meinen Lippen. Immer wieder gab er mir einen kleinen Stoss, welches mir stark mit meinem Gleichgewicht zu kämpfen gab. Am Ende des Ganges angekommen, stieß er eine Tür auf. "Geh", er nickte in die Richtung. Ich stolperte vorsichtig über die Türschwelle, blieb stehen und blickte wieder zu ihm. "Jetzt geh endlich!" Wütend funkelte er mich an und gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf. Mein Blick wandte sich erneut nach vorne. Vor mir erstreckte sich eine steile Treppe. Vorsichtig und mit bedacht kletterte ich diese hoch.
Ich driftete mit meinen Gedanken ab. Ob sich meine Eltern eigentlich schon um mich sorgten? Ich melde mich ja sonst nie... eine Seite von mir hoffte das es bereits aufgefallen war, dass ich verschollen bin und die andere Seite in mir hoffte, dass meine Eltern es noch nicht herausgefunden haben, sie würden sich sonst den Kopf zerbrechen. Ich schüttelte meine Gedanken ab und sah mit zugekniffenen Augen der offenen Tür entgegen. Die letzte Stufe und schon spürte ich Wind durch meine Haare kitzeln. Die salzige Luft klatschte mir ins Gesicht. Mit geweiteten Augen sah ich mich um. Überall war nur Wasser zu sehen. Kein Land in Sicht. Was zum?
"Und gefällt dir was du siehst?", er stellte sich neben mich und griff mit seinem Arm zu meiner Taille. Erschrocken wollte ich zur Seite weichen, doch er hielt mich kontrolliert an Ort und Stelle. Ich blickte zu ihm auf und mit gehobener Augenbraue gab er mir zu verstehen mich zu beruhigen. Vorsichtig richtete ich meinen Blick wieder nach vorne. Überall war so verdammt viel Wasser, zumindest war in meinem Blickfeld kein Land zu sehen und mich umblicken wagte ich nur kaum. Er räusperte sich und ich spürrte wie seine Augen mich durchdringlich anblickten. "Möchtest du etwas trinken?", verwirrt hob ich meinen Kopf und blickte in seine Augen. Ich biss mir nervös auf die Lippen, nicht sicher ob es ernst gemeint war oder wieder nur eine Falle. Ich senkte langsam meinen Kopf und spielte unruhig mit meinen Fingern. "Hey...", er hob mein Kinn und sah mir tief in die Augen. "Ich möchte eine Antwort von dir; also was möchtest du?" "E-Ein Wa-asser, bitte?", gab ich leise von mir. Er nickte und verschwand um die Ecke. Verwirrt und unwissend blieb ich stehen und blickte ihn hinterher. War das mein Moment um abzuhauen? Ich blickte mich suchend um. Eindeutig nicht. Ich bewegte mich vorsichtig nach vorne, als ich am Rand ankam wurde mir recht schwindelig. Ich befand mich in unglaublicher Höhe. Einen Fuß nach den anderen entfernte ich mich rückwärts von dem Rand. Ich ließ weiter meinen Blick schweifen und blieb bei der Seite, in der er verschwunden ist, stehen. Wohin er wohl verschwunden sein mag? Verunsichert ging ich in die Richtung, wo ich ihn zuletzt gesehen habe, als ich jedoch um die Kurve bog stand er direkt vor mir. Er war viel größer als ich und das schwarze Hemd welches sich über seinen Oberkörper spannte, hatte er an seinen Armen hochgekrempelt. In seiner linken und rechten Hand hielt er jeweils ein Glas, jedoch nicht mit Wasser, sondern irgendetwas dickflüssigeres in oranger und roter Farbe. "Wohin will denn meine Prinzessin?" Ich musste meinen Kopf leicht in den Nacken legen um in ins Gesicht zu blicken. Nervös knabberte ich leicht auf meiner Unterlippe. "Lass das!", herschte er mich an. Ich zuckte kurz zusammen. Er drehte sich leicht von mir weg und ging zwei Schritte weiter. Er stellte die Glässer ab und kam wieder auf mich zu. Er baute sich wieder vor mir auf, welches mich ängstlich zurückweichen ließ. Nach einem Schritt war ich jedoch wieder bei der Wand angelangt. Ich schluckte. "Also wo wolltest du denn jetzt hin?", sprach er mit ernster Stimme und leicht bedrohlichen Unterton. "Nirgends." Er schüttelte denn Kopf und hob mit seiner rechten Hand mein Kinn, welches mich dazu zwang den Augenkontakt standzuhalten. Ich griff mit meinen Händen zu seiner Hand um mich von ihr zu befreien, da packte mich seine wieder am Hals. "WENN...", er räusperte sich und beugte sich nach vorne, so das ich seinen Atem bei meinem Ohr spürte; "Wenn ich dich anfassen will, fasse ich dich an... Also nimm sofort deine kleinen dreckigen Finger weg oder es knallt!" Zitternd entfernte ich vorsichtig meine Hände. "Geht doch..." kurz rutschte sein Blick zu meinen Dekoltee, blickte nach links und ließ mich auf einmal los. Er blickte an sich herunter, streifte nervös seine Hose gerade und ging zu den Drinks. Verwirrt und absolut irritiert folgte ich seiner vorigen Blickrichtung. Ein Mann der etwas älter als er zu sein scheint, blickte zuerst zu mir und dann zu ihm. "Geht es dir gut?", fragte der Mann mit besorgten Unterton. Mein Vergewaltiger öffnete den Mund doch der Mann gegenüber von ihm hob nur eine Augenbraue. "Du weißt sehr wohl, dass ich nicht dich gemeint habe." Der Mann drehte seinen Kopf wieder zu mir. "Also?" Er hatte einen Stecken in der Hand mit dem er in meine Richtung humpelte. "Mir geht es gut, danke sir." Mit gesenkten Blick knetete ich bedrückt auf meinen Händen. Ich bin mir nicht sicher auf Wesen Seite der Unbekannte war. Wie aus dem Nichts schnellte seine Gehhilfe mit der Spitze auf meinen Fuß. Ich jaulte laut auf und brach zusammen. Schnell zog ich meine Beine zu mir ran und schaute geschockt zu ihm hoch. "Und jetzt die Wahrheit", gab der Herr von sich. Ich funkelte ihn wütend an. "Mein Fuß tut weh", zischte ich zwischen meinen Zähnen hervor. Der Mann vor mir ließ ein leichtes Schmunzeln hervorblitzen, bevor er sich wieder zu meinen Vergewaltiger zuwandte. "Ich dachte, ich hätte dir besseres beigebracht. Schick sie mir vorbei, wenn du genug von ihr hast...", er warf noch einen kurzen Blick zu mir und verschwand anschließend. Ich wartete noch ein zwei Sekunden ab und sprang dann auf um wieder zu ihm zu gehen. Wütend blickte ich ihn an. "WAS zum fick.... meint er mit er hätte es dir besser beigebracht?! Wen hast du noch so alles entführt oder sogar vergewaltigt!!" Ich trommelte wütend gegen seine Brust. Er verdrehte seine Augen, schupfte mich grob mit einer Hand zu Boden und nahm die Glässer wieder in die Hand.
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Hilf mir!
Mystery / ThrillerEin schriller Schrei verließ meine Kehle, als sich plötzlich eine kalte Hand um meine Taille schlang und ich an jemandes Körper herangezogen wurde. Eine unangenehme Wärme strömte von dessen Körper ab. Mit dem Rücken zu ihm gekehrt und von Unsicherhe...