Eine weibliche mürrische Stimme riss mich aus den Schlaf: "Aufwachen Prinzessin." Ein schmerzhafter Stich machte sich auf der rechten Seite meines Halses breit. Meine Arme waren taub von der Position und ich hatte nur wenig Gefühl noch in meinen Beinen. "Deine Sicht sollte sich gleich bessern und nur schon mal vorab Kleine. Wenn du dich nicht zusammenreisst, kann ich dir jederzeit deine Sicht wieder nehmen."
Sie löste die Fesseln, welche mich nur kurz davor gerade so aufrecht hielten. Nichts hielt mehr die Schwerkraft davon ihr Ding zu machen, so brach ich zusammen. Erste Lichtblitze tauchten auf, bis sich das Bild größtenteils erholte.
"So komm jetzt, wir haben einen engen Zeitplan", ich blickte sie an.
Sie war irgendwas um die 30, Brünette und davon abgesehen, mir ziemlich unsympathisch.
Sie ging durch die Tür und dem Schatten nachzuurteilen wartete sie dort auf mich.
Ich rappelte mich nur schwer auf und taumelte in ihre Richtung.
"Na wird's bald?", Liara sah mich spöttisch an, hebte dann ihren Blick und ging den Gang entlang. Ich kam ihr nur schwer hinterher, aber als wir dann im Erdgeschoss ankamen, staunte ich nicht schlecht. Es war wirklich ein schönes Zuhause. Mit einem "hier entlang" riss mich Liara aus den Gedanken und wies mich zu einer Türe.
"Du machst dich jetzt fertig. Körperpflege. Rasieren von oben bis unten. Augenbrauen zupfen. Kümmere dich um deine Verletzungen. Deine Haare sind ebenfalls eine Katastrophe...Ich bin in einer Stunde wieder da.
Da kümmere ich mich dann um den Rest"Verdutzt ließ sie mich in diesem Badezimmer alleine- und jetzt?
Die Tür fiel ins Schloss und das Geräusch des Schlüssel umdrehen war zu hören.
Ich betrachtet mich im Spiegel. Das war ich also die letzten paar Tage. Ich hatte blaue Flecken überall und ein zwei Schürfwunden an Ellbögen und an meiner linken Wange.
Ich aktivierte die Dusche und ließ wunderbar schönes Wasser meinen Körper hinunterlaufen. Ich finde ich hatte mir diese Dusche echt verdient.
Ich schloss die Augen und konnte für einen kurzen Moment vergessen, das ich eigentlich eine Gefangene war.So schnell konnte ich gar nicht reagieren, da stand er, wie ich nun weiß 'Marcel', mitten im Bad. Er schloss die Tür so schnell wieder zu wie er sie aufgesperrt hatte „Eine schnelle Runde sollte sich ausgehen" er zog sein Shirt aus und entblößte den Rest seines Körper als er sich zu mir in die Dusche stellte.
Mit dem Rücken zur Wand gedreht und mit meinen Händen vor den Brüsten, sah ich ihn an. Ich starrte auf seinen Körper.
"Ich-" "Gib mir das blaue Duschgel, Baby" Bei diesen Worten verzog ich angewidert meine Augenbrauen. Baby jetzt also. Bah. "Hallo?", zischte er ein wenig grober. Zögerlich, bedeckte ich mit einer Hand meine Brüste und reichte mit der anderen Hand hinter mich zu den Shampoo Flaschen. Er währenddessen fuhr sich durch die Haare und blickte in dem Moment, als er seine Haare nass machte, nach oben.
Als unsere Augen wieder aufeinander trafen, veränderte sein Blick schlagartig.
"Du hast die Wahl, entweder du drehst dich jetzt um oder gehst auf die Knie, deine Entscheidung"
Ich hielt in meiner Bewegung inne. "Was?", verwirrt blickte ich ihn an und ließ mich von seinem trainierten Oberkörper ablenken.
"Das Duschgel da. Es steht am Boden", er zeigte auf dem Boden hinter mir. Eine leichte Anspannung verließ meinen Körper, als mir klar wurde, dass er wirklich nur das Duschgel meinte.
Ich entspannte meine Schultern ein wenig, ging in die Knie und griff nach dem Duschgel.
Seine Fingerspitzen vergruben sich blitzschnell in mein Haar, schloss sie fest zu einer Faust und zwang mich ihn von unten anzusehen.
Meine Knie kamen dadurch unschön auf dem rutschigen Duschboden auf. Schmerzverzerrt ließ ich das Duschgel fallen und griff mit beiden Händen zu meinen Haaren.Meine Augen trafen auf seine, ein eiskalter Blick ließ mich erschaudern.
"Mund auf." Ich presste meine Lippen fest aufeinander und schüttelte den Kopf. Er verfestigte seinen Griff in meinem Haar, so dass ich meinen Kopf weiter in den Nacken legen musste. Ich zischte vor Schmerz auf und ließ meine Zähne dabei blitzen.
"HÖR AUF", zischte ich, während ich meine Zähne fest aufeinander biss.
"Na gut", er ließ mich los und stieß mich dabei gegen die kalte Fliesenwand der Dusche. "Gib mir das Duschgel", er deutet daraufhin und machte mit der offenen Handfläche nach oben klar zu deuten, dass ich sie ihm jetzt geben sollte. Ich fuhr mir kurz durch die Haare, atmete durch und griff nach der bescheuerten Flasche. Mit dieser fest in der Hand und wütend von seiner Aktion gerade eben war ich dabei aufzustehen und drückte sie ihn wütend gegen seine Brust.
In der Bewegung sah ich ihn mit finsteren Augen an. Seine Hand erfasste das Duschgel während die andere starken Druck auf meiner Schulter ausübte. "Ich habe dir nichts vom Aufstehen gesagt." Ich musste den Druck nachgeben und machte wieder zu schnell mit dem Boden Bekanntschaft. "Man das ist schmerzhaft verdammt!", fluchte ich ihn an und rieb mir das rechte Knie mit dem ich zuerst aufgekommen war.
Nur ein kurzer Augenblick meiner Unaufmerksamkeit ermöglichte ihn mit schnellen Handgriffen das Duschgel aufzumachen, ein wenig in seiner Hand und vor allem am Daumen zu verteilen, um mir seinen Daumen direkt in den Mund zu stecken. Die Seife verteilte sich in Sekunden schnelle.
Es reckte mich sofort. Das Zeug war so bitter und brannte auf der Zunge. Hustend wollte ich das Zeug sofort loswerden, doch er zog mich schnell auf die Beine, presste mich mit dem Rücken gegen die Wand und hielt mir meinen Mund zu. "Na? Und wie ist es jetzt mit Mund aufmachen?"
Ich nickte, oder zumindest versuchte ich das. Zeitgleich machten meine Hände größte Mühe seine von meinen Mund zu bekommen. Ich blickte ihn hilfesuchend an. Er grinste nur widerwärtig. Ich erkannte pures Vergnügen in seine Augen.
"Auf einmal so gehorsam?" Wieder versuchte ich zu nicken. Alles nur damit ich meinen Mund ausspülen kann, dieses Zeug war echt grausam. "Und bekomme ich dann eine anständige Entschuldigung von dir?" Ein weiteres Nicken meinerseits genügte ihn um von mir abzulassen. Hustend und reckend spülte ich meinen Mund aus.
Ich erholte mich langsam, doch die Wut brodelte immer weiter in mir auf.
Ich sprang auf und hatte für eine kurze Zeit den Überraschungsmoment auf meiner Seite. Ich tippte ihn mehrmals gegen die Brust so dass er derjenige jetzt war, der mit dem Rücken an der Wand stand. Es war zwar nur eine Glaswand aber immerhin... Überrascht und mit einem eingebildeten Lächeln sah er an mir herab.
"Meine Augen sind hier oben Arschloch! Was sollte der scheiß gerade eben?!", sein Lächeln verstrich und seine Lippen formten eine schmale Linie während seine Augenbraue nach oben schoss. Er seufzte kurz und fuhr sich mit seiner Hand über sein Gesicht. Kümmert es ihn den gar nicht?
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Mystery / ThrillerEin schriller Schrei verließ meine Kehle, als sich plötzlich eine kalte Hand um meine Taille schlang und ich an jemandes Körper herangezogen wurde. Eine unangenehme Wärme strömte von dessen Körper ab. Mit dem Rücken zu ihm gekehrt und von Unsicherhe...