Okay, das genügt mir. Dreh dich wieder um

352 8 0
                                    

„Gut. Hol den Sessel von dahinten. Wir haben noch eine Menge an Arbeit vor uns."
Direkt nachdem ich den Stuhl zu ihr getragen hatte gab sie mir zu deuten, dass ich mich auf diesen setzen sollte. „Denk dran du hast es mir versprochen", ich nickte erneut und sah sie dann erwartend mit einer kleinen Portion Neugier an.
——————
Ich hatte das Gefühl Stunden auf diesen Stuhl zu sitzen.
Mir war mein Arsch eingeschlafen und dieses Prozedere mit ihr ging mir hart auf die Nerven.

Sie hatte mir nicht nur meine Augenbrauen zurecht gezupft und seltsame Cremen ins Gesicht getupft und einmassiert, sondern ebenfalls meine Haare geschnitten und ein wirklich beeindruckendes Make Up ins Gesicht gezaubert.

„Du kannst jetzt aufstehen", ich hob mich vom Stuhl und betrachtete mich im Spiegel.

Ich drehte mich zu ihr und sah sie fragend an, sie ging währenddessen parallel zur Tür und klopfte zwei Mal. Ein Mann mit einem Kleid am Arm und in der anderen Hand ein kleines Kästchen wurde Liara überreicht.
Sie drückte mit ihren Rücken die Türe wieder zu und kam wieder zu mir. Sie legte das Kleid neben dem Waschbecken ab.
"Bevor ich dir das Kleid gebe, müssen wir uns um deine blauen Flecken kümmern", sie macht eine schweifende Bewegung und blickte mich hochnäsig an. "Es ist echt eine Katastrophe wie schwach du bist."
————

Die Tür wurde mit Schwung aufgestossen. Kurz setzte mir der Atem aus, als ich ihn im Türrahmen stehen sah. Er betrat das Badezimmer und warf direkt einen kontrollierenden Blick in den Spiegel um sich zu mustern. Seine Finger richteten seinen Kragen, bevor sie mit einer Schnelligkeit auf mich zu kamen. Er baute sich vor mir auf und ich ging erschrocken zwei Schritte zurück. Er legte seine rechte Hand fest an die Seite meines Halses und drückte seinen Daumen unter mein Kinn hoch, sodass ich gezwungen war, ihn anzusehen. Jetzt standen wir an der Wand und mir blieb nichts anderes übrig als den Augenkontakt standhaft zu halten. Mit rauer Stimme sprach er gefährlich leise: "Dieses Essen ist sehr wichtig für mich. Du wirst glänzen wie mein kleiner Diamant. Du wirst nur sprechen, wenn ich es dir erlaube", er glitt mit der anderen Hand über mein Dekolleté und versuchte die Falten aus meinem Kleid zu streichen.

„Du wirst und du musst glänzen. Atmest du nur in die falsche Richtung, werden die anschließenden Stunden für dich unerträglich." Ich schluckte schwer und suchte weiter in seinen Augen nach ein wenig Menschlichkeit oder zumindest etwas Wärme. Mein Puls wurde immer schneller und ich konnte dieses Angstgefühl nicht mehr unterdrücken. Es schnürte mir die Luft ab. Er ließ von mir etwas ab und lockerte zumindest seinen Griff. Sein Kopf blickte zuerst suchend auf meinen Hals und drehte sich dann zu Liara um. „Schmuck?" „Mach die Augen auf. Liegt ja dort", gab Liara von sich und verließ Schulter zuckend den Raum. Er biss die Zähne zusammen und sein ganzer Unterkiefer spannte sich dabei an. Er beugte sich nun zu mir vor und flüsterte mir ins Ohr: „Du weißt ja gar nicht wie sehr ich dich gerade brauchen würde. Doch der Termin ist jetzt gleich- also bitte leg dir den Schmuck an und das Band das sich in der Schatulle befindet gehört auf den Oberschenkel."
Er ließ nun ganz von mir ab und beobachtete jede meiner Regungen. Nur langsam kam ich seinen Befehl nach. Der Schmuck war Silber mit dem Fokus auf Perlen. Ich dachte ich sei eher bei Gold aber der Schmuck sah nicht schlecht aus.

„Dreh dich um", nur ungern und zögerlich wandte ich ihm den Rücken zu. Er legte mir eine zierliche Kette um den Hals.
Er packte mich an den Schultern und wies mich an ihn wieder anzusehen.
Plötzlich kniete er sich nieder und ich zog unkontrolliert scharf die Luft ein, während ich mich fest gegen die kalte Wand hinter mir presste. Seine Hände hoben mein Kleid ruckartig. Meine Hände suchten die seine so schnell sie konnten und hielten ihn ab von dem, was er gerade tun wollte. Ich bekam einen mahnenden gefährlichen Blick. Zögerlich und mit flachen Atem ließ ich seine Arme los und zog meine Hände wieder zu mir. Meine Augen immer auf ihn bleibend beobachtete ich, wie er mir ein schwarzes Band mit silbernen Streifen um meinen Oberschenkel legte und es befestigte. "Verkreuze deine Hände hinterm Rücken", ich kam dem gesagten nach. Er stand auf und band meine Handgelenke zusammen. Meine Nervösität ließ mich direkt abchecken ob ich nicht doch die Fesseln lösen könnte. Vergebens.

Er stand auf und holte sein Handy hervor.

"Jedesmal wenn du es nur wagst falsch zu atmen-" ein unglaublicher schmerzhafter Stich folgte an meinen Oberschenkel an der Stelle wo das Band auf meiner Haut lag. Ich bereute direkt meinen Versuch.
Ich schrie auf und wollte mit meinen Händen das Band abstreifen. Doch alles was mir blieb, ist das ich mich auf Knie fallen ließ und schmerzverzerrt aufwimmerte. Als der Schmerz nach kurzer Zeit nachließ suchte ich seine Augen wieder. Kniend, bzw auf meinen Fersen sitzend sah ich zu ihm hoch.

Ein selbstgefälliges Grinsen schmückte sein Gesicht. "Fick. Dich.", diese zwei Worte schossen in seine Richtung, doch auch wenn er sie gehört hatte, sie kamen nicht bei ihm an.
Sein Grinsen zuckte kurz auf und seine linke Hand, genauer gesagt sein Daumen tippte einmal auf den Bildschirm ohne das er darauf blicken musste.
Ein erneuter unglaublicher Schmerz, strömte durch mich. Wieder schrie ich auf. Verdammte scheise tat das weh. Ich kauerte mich auf die Seite zusammen und das nicht umbedingt bequem, wenn man daran dachte, das meine Hände noch immer hinter meinen Rücken zusammengebunden waren. "Möchtest du noch irgendwas sagen?", gab er lächelnd von sich, während er sich zu mir nieder hockte.

Er strich mir eine Strähne hinters Ohr bevor er mir dann wieder aufhalf.
"Ich habe dich was gefragt."
"Nein. Nein, ich möchte nichts mehr sagen", gab ich beschämt murmelnd und mit abgewandten Blick von mir.
"Gut so. Dann üben wir das jetzt ein letztes Mal-" "Nein bitte nicht!", meine Augen suchten schnell die seine und baten flehend danach es nicht nochmal zu wiederholen. "Durchatmen, ich stelle jetzt den Elektroschock auf die niedrigste Stufe. Es liegt an dir, wie hoch sich diese Stufe in Verlauf diesen Abends stellt. Ich werde das Band nochmal aktivieren und du wirst nicht reagieren. Verstanden?" Eine Träne rollte über meine Wange. Zaghaft aber dennoch nickte ich langsam und stimmte seiner Aussage hinzu.
Er tippte erneut auf den Bildschirm und ein schmerzhafter aber aushaltbarer Stich folgte. Viel sanfter als die vorigen, doch ich musste dennoch meine Zähne zusammenbeißen. "Okay, das genügt mir. Dreh dich wieder um"
Er löste meine Handgelenke, und als ich wieder vor ihm stand, so dass ich ihn Ansehen konnte, wischte er mir die Träne weg.
"Das hast du gut gemacht", verwirrt und absolut irritiert versuchte ich eine Täuschung in seinen Augen zu lesen, doch er meinte das ernst. Ein Kompliment? Ich meine, es ist absolut seltsam... aber es war ernst gemeinter Lob. Irgendwie fühlte sich das gerade gut an und ein ganz kleiner Teil freute sich in mir. Moment... was war das für ein Gefühl?

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 16 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Hilf mir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt