Ich liebe es, wenn du um Hilfe ringst-

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Mit sanfter Gewalt drückte er mich mit den Händen auf meiner Schulter auf weichen Untergrund.

Vielleicht waren wir wieder im Ursprungszimmer? Mein Rücken und Hinterkopf fing an sich wärmer anzufühlen, das müsste ja dann eigentlich heißen, das die Sonne auf mich schien. Ich kann mich an meine verschwommenen Momente und Versuche zu dem Fenster zu gelangen erinnern. Da war es definitiv noch Tag.. als musste die Sonne jetzt tiefer stehen. Falls es überhaupt das selbe Zimmer war.

Die Sonne war echt angenehm und gab mir wenigstens jetzt eine Möglichkeit, ein Zeitgefühl zu bekommen. Unbewusst kam mir ein Lächeln über die Lippen. Die erste richtige Hoffnung seitdem ich wieder bei Bewusstsein war. „Was gibt es denn da zu lachen?", fragte er misstrauisch und Verwirrung in der Stimme war ebenfalls zu hören. „Ich freu mich bequem zu sitzen", gab ich mit gefälschter Überzeugung von mir. Ich spürte seinen verwirrten Blick, doch sehen konnte ich noch immer nichts.

"Lege die Hände auf den Schoss und kein Wort mehr. Hast du mich verstanden?"

Mit der offenen Handfläche nach unten legte ich sie auf meinen Oberschenkel. Seltsame Farbflecken bildeten sich in meinem schwarzen Sichtfeld und die ersten Umrisse meiner Umgebung waren erkenntlich. Ein erfreutes breites Grinsen zierte meine Lippen. Ich ließ vor Aufregung meine Finger spielen. Ein kleines Räuspern war zu hören.
"Also jetzt glauben Sie sich im Vorteil zu befinden?", irritiert von seiner Formulierung, blickte in sein Gesicht um ihn zu mustern. Erschrocken atmete ich ein und wollte noch meine Hände nach oben reißen, doch ich war viel zu langsam. Er drückte meinen Oberkörper nach hinten und setzte sich mitsamt meinen Händen auf mich drauf. Er war viel schwerer als ich und egal wie ich mich bewegte ich konnte mich nicht vor ihm schützen. Er griff in seine hinteren Hosentasche und holte sein Handy heraus. Kurz darauf näherte sich ein Mann mit einem finsteren Gesichtsausdruck. "Nein, die Spritze. Die Inhalationssedierung hat uns zu wenig Zeit verschafft, wie du wohl siehst-", begann er zu sagen, doch ich unterbrach ihn hastig. "Geh bitte runt-. Mhhhhh-", meine Worte erstickten, als er mit seiner Hand blitzschnell auf mich zueilte und sie fest auf meinen Mund presste. Seine Finger befanden sich nur knapp unter meiner Nase, was meine Atmung erheblich erschwerte. Er beugte sich schnell nach vorne, sodass sein Atem mein Ohr und meine Haare streifte. "Mutig", flüsterte er, während sich ein Hauch von Bewunderung in seiner Stimme mischte.
Gänsehaut strömte über meinen ganzen Körper. Ich biss mir auf die Lippen. Er lehnte sich zurück und belächelte mich nur stumpf von oben.
Ein Brennen machte sich auf der anderen Seite meines Halses bemerkbar. Sogar vielleicht etwas hitzig. Was war den jetzt los? Ich hatte doch noch eben klare Sicht. Mir wurde schwindelig, irgendwie drehte sich alles ein wenig. Ich wollte meinen Kopf heben, doch ich bewegte mich nicht mehr. Meine Sicht wurde eine verzerrtes Bild aus Farben und Bewegung. Es dreht sich immer schneller. Als wäre ich total stark betrunken. Ich riss meine Augen auf, doch es verschwamm alles immer weiter bis alles schwarz war.
Das einzige was mir blieb war mein Gehör und obwohl ich mich kurzzeitig nicht bewegen konnte, fühlte ich alles. Ich spürte das weiche Bett an meinen Rücken sowie der Druck auf meinen Armen und auf meiner Hüfte auf die er so scheinbar bequem saß. Ich wollte ihn alles heißen und ihn gerade beschimpfen, doch meine Lippen bewegten sich nicht. Ich strengte mich voll an, doch das einzige was ich hervorbrachte war kurzzeitig ein kleines Krächzen.

"Na dann testen wir das ganze", er löste sich von mir und beendete somit den unangenehmen Druck auf meinen Händen. Erleichtert schüttelte ich meine Arme und wollte mich aufrichten, dies aber gleich mit einer flachen Hand auf meiner Brust verhindert wurde. "Liegen. Bleiben." Seine Hand entfernte sich langsam sanft von meinem Oberkörper. Warum kann ich wieder nichts sehen? Ich kniff die Augen zu und versuchte meine Augen wieder aufzureissen, doch keine Chance. Wie kann das nur sein?! Tränen flossen meine Wange hinab.

Seine Hand berührte meine Schulter und seine Schritte deuteten daraufhin, das er sich hinter mich gestellt hatte. "Du gefällst mir, wenn du so brav bist", mir war danach ihm ins Gesicht zu spucken, aber das wird wohl noch auf sich warten müssen bis er wieder näher ist.
"Uuuu da ist aber jemand missgelaunt",
-Schnauze, du Arschloch-
„Was stell ich nur heute mit dir an", beide seiner Hände lagen nun auf meinen Schultern und strichen mit sanften Kreisbewegungen immer mehr über meinen Oberkörper.
-Was ist nur dein verficktes Problem-

"Bitte... könntest du aufhören?", brachte ich leise hervor, in der Hoffnung, dass meine verletzliche Seite ihn dazu bewegen könnte, nachzugeben. Doch seine Frage schien nur ein Zeichen für meine fehlende Erlaubnis zu sein, zu sprechen. Erschrocken zuckte ich zusammen, als sein Finger über meine Lippen strich, und seine Hand legte sich bedrohlich auf meinen Hals, während er ohne Vorwarnung meinen Atem abdrückte. Instinktiv griff ich nach seinen Händen, die mich würgten, und klammerte mich hilflos an ihnen fest. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen, obwohl ich wusste, dass es mir nichts bringen würde. Meine Nägel gruben sich in seinen Unterarm. Plötzlich ließ er los, und sein warmer Atem strich an meinem Ohr entlang. Zaghaft versuchte ich mich ein wenig von ihm wegzubewegen, doch er unterband meine Bemühungen sofort. "Bleib hier", flüsterte er hauchdünn in mein Ohr. "Ich liebe es, wenn du um Hilfe ringst und so ängstlich atmest." Er küsste meine Halsbeuge, was mich nur noch weiter zurückschrecken ließ. Eine feine Gänsehaut breitete sich über meinen Körper aus. "Ich hatte dir gerade etwas gesagt." Er packte meine Schultern, zog mich wieder näher zu sich und drückte mich grob auf das Bett. "Bleib. Verdammt nochmal. Liegen!" Ich presste meine Lippen fest aufeinander. Seine Hand glitt über meine Schulter, meine Brust, meinen Bauch. Doch das war mir zu viel. Ich konnte es einfach nicht ertragen. Mit einer schnellen Bewegung drückte ich seine Hand weg, doch im Bruchteil einer Sekunde krallte er sich mit der anderen Hand in meinen Oberschenkel und drehte mich mit einem ruckartigen Schwung auf den Bauch. Schnelle Schritte folgten, und ich spürte sein Knie auf meinem Rücken. "Besser so?", fragte er spöttisch, während sich Schmerz auf meinem Gesicht widerspiegelte und ein ersticktes Wimmern meine Kehle durchdrang. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. Er griff nach meinen Haaren und beugte sich wieder über mich. "Jedes Verhalten zieht Konsequenzen nach sich", flüsterte er, bevor er mich allein auf dem Bett zurückließ. Die Tür fiel ins Schloss, und das Geräusch verriet, dass sie nun wieder ganz verschlossen war. 

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