Chapter 1 - Harry

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"'Cause I knew you were trouble when you walked in" I Knew You Were Trouble. - Taylor Swift


Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich die schlurfenden Schritte hörte und mir kurz darauf der Geruch von Fast-Food in die Nase stieg.

"Hey Niall", schmunzelte ich, als ich spürte, wie er sich auf der Mauer neben mir niederließ und geräuschvoll abbiss, bevor er begann, zu kauen.

"Ich find's immer wieder auf's Neue erstaunlich, wie du mich innerhalb von Sekunden erkennst", schmatzte er, während seine Füße regelmäßig gegen die Steinmauer schlugen und er seine Beine anscheinend über der Temse baumeln ließ.

"Ich bin blind, nicht dumm", grummelte ich leise und rückte meine Sonnenbrille ein wenig zurecht.

"Jaja, weiß ich doch Haz'", erwiderte mein bester Freund lachend, ehe er meine Hand nahm und etwas, in einer Papierservierte eingewickeltes, hinein drückte. "Ich hab dir einen Cookie mitgebracht, die magst du doch so gerne, oder?"

"Ist das der dunkle mit der weißen Schokolade?", fragte ich neugierig und roch genießerisch an dem noch warmen Keks, woraufhin sich meine Vermutung bestätigte. "Danke Niall, du bist der beste!"

"Ich weiß", hörte ich den Iren schmunzeln, woraufhin ich ihn freundschaftlich gegen die Schulter buffte.

"Hat sich dieses Mädchen aus dem Internet eigentlich nochmal bei dir gemeldet?", wechselte er das Thema und knüllte die Tüte seines Snacks zusammen, bevor ich sie ein paar Meter weiter längs auf den Boden fallen hörte.

"Na, wieder nicht getroffen?", fragte ich belustigt, ehe Niall sich auch schon seufzend erhob und davon schlurfte, um seinen Abfall in einen der dafür vorgesehenen Mülleimer zu entsorgen.

Grinsend biss ich von meinem Cookie ab und lauschte einen Moment dem Stimmengewirr der vielen Leute um mich herum und dem Wasser zu meinen Füßen, das in regelmäßigen Abständen gegen die Steinmauer klatschte. Plötzlich spürte ich etwas kaltes an meinem Hals und hörte den lauten Atem einer Person, die vermutlich direkt hinter mir stand.

"Ein falscher Mucks Freundchen und ich schneide dir die Kehle durch", raunte eine männlich klingende, leicht kratzige Stimme in mein Ohr. Vermutlich Raucher, das konnte ich an dem Geruch, der ihn umgab, erkennen.

"K-kann ich Ihnen helfen, Sir?", fragte ich mit zittriger Stimme.

Was genau hieß ich schneide dir die Kehle durch? War das Kalte an meinem Hals etwa ein Messer? Wo war Niall bloß, wenn ich ihn brauchte? Und die ganzen Leute um mich herum? Bekamen die denn überhaupt nichts mit? Ich spürte, wie die Panik langsam aber sicher in mir hoch kam.

"Wie heißt du?"

"H-Harry Styles", antwortete ich mit rasendem Herzen.

"Okay Harry", murmelte der Kerl leise und nahm das Metall von meinem Hals, "Pass mal auf. Ich bin im Moment auf der Suche nach einer Bleibe und ein wenig Verpflegung... Meinst du, wir könnten uns da einig werden?"

Stumm nickte ich. Was meinte er damit? Wollte der Typ etwa bei mir wohnen?

"Harry!"

Niall. Erleichtert atmete ich aus.

"In zehn Minuten an der Kreuzung hinterm Einkaufszentrum", raunte mir der Kerl ins Ohr, "Alleine. Mach keine Dummheiten, Harry. Ich finde dich so oder so, versprochen."

Damit entfernte er sich langsam wieder, kurz bevor Niall mir von hinten auf die Schultern fasste. "Hey Hazza!", grinste er, "Ich hab da eben ein richtig nettes Mädchen für dich gefunden und...", er machte eine dramatische Pause, "Ich habe sogar ihre Nummer bekommen.... Was wollte der Typ da eben von dir? Der sah ja ganz schön heruntergekommen aus."

"Wie meinst du das?", fragte ich, noch immer etwas unter Schock.

"Naja die sah nett aus und hatte ihre Nase in ein Buch gesteckt und da du ja auch gerne liest, dachte ich..."

"Nein, nicht das Mädchen", unterbrach ich ihn", Der Typ. Was meinst du mit herunter gekommen?"

"Kapuze ins Gesicht gezogen, alte, lumpige Kleidung, ziemlich dürr... sah aus wie einer dieser Streuner aus dunklen Gassen, die in Filmen immer vorkommen. Was hat der zu dir gesagt?"

"Er wollte nur einen Zehner wechseln", antwortete ich geistesabwesend und biss noch ein Stück von meinem Keks ab, während ich mit meinen Füßen nun ebenfalls in regelmäßigen Abständen gegen die Mauer stieß.

"Achso okay", erwiderte Niall, "Nochmal zu diesem Mädchen... Also ich habe ihr von dir erzählt und..."

"Niall", stöhnte ich genervt, "Hör auf, mich andauernd verkuppeln zu wollen. Dein letzter Fang, diese Klara von deiner komischen Seite im Internet da, hat mich blockiert, als ich ihr erzählt habe, dass ich blind bin. Gib's einfach auf. Ich bin eben doch nur ein langweiliger Krüppel..."

"Haz'", Niall ließ sich neben mir fallen und legte mir liebevoll einen Arm um die Schultern, "Sag das nicht. Du bist mein bester Freund und außerdem der wundervollste Mensch, den ich kenne... Kann ich auch etwas von deinem Keks?"

Grinsend brach ich ein Stück ab und reichte es ihm. Mein kleiner verfressener Niall.

"Du bist süß", lächelte ich und ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken, "Wenn ich dich als besten Freund habe, brauche ich doch gar keine Freundin..."

"Oh doch mein lieber", widersprach mein irischer Kumpel sofort, "Du brauchst jemanden an deiner Seite, der dir zum Valentinstag Blumen schenkt und dem du Liebesbriefe schreiben kannst. Ich weiß doch, dass du ein kleiner Romantiker bist und immer nur diese kitschigen Liebesromane liest."

"Tu ich gar nicht", knurrte ich leise und biss seufzend von meinem Keks ab, "Außerdem findet man die Liebe seines Lebens nicht, wenn man krampfhaft danach sucht. Das passiert einfach irgendwann..."

"Mein kleiner Romantiker, sag ich ja", lachte Niall und strubbelte mir liebevoll durch die halblangen Locken. "Sie heißt Lilly... und ich habe ihre Nummer... und sie liest auch gerne kitschige Liebesromane..."

"Na sag schon die Nummer", seufzte ich und kramte mein Blindenhandy aus der Hosentasche.

Geistesabwesend tippte ich die Nummer, die Niall mir diktierte, ein, während meine Gedanken immer wieder zu dem "Streuner" abschweiften. Er hatte mir gedroht und er trug offensichtlich eine Waffe bei sich. Sollte ich Niall davon erzählen? Sollte ich zur Polizei gehen? Mach keine Dummheiten. Ich finde dich so oder so, versprochen. Nein, vielleicht sollte ich die Sache für mich behalten. Mit rasendem Herzen und schweißnassen Händen erhob ich mich.

"Du Niall, ich muss langsam nach Hause. Gem wollte heute zur Abwechslung mal kochen und ich soll pünktlich sein", murmelte ich nervös und tastete nach meinem Blindenstock.

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Hey und damit <3-lich willkommen zu "Heart Attack". Wie ihr vermutlich schon bemerkt hat, ist Harry in dieser FanFiktion blind. Ich fand die Idee interessant, alles einmal aus der Sicht einer Person zu beschreiben, die nichts sehen kann und hoffe, euch gefällt sie auch :)

Zu Anfang möchte ich hier einmal sagen, dass ich keinen Kontakt zu einer Person habe, die blind ist und das hier nur auf der Grundlage geschrieben ist, wie ich persönlich mir ein solches Leben vorstelle. Wenn irgendetwas also falsch oder unrealistisch ist, tut es mir sehr leid.

Ich werde hier planmäßig 3x die Woche updaten, Montags, Mittwochs und Samstags. Ich wünsche euch ganz viel Spaß und möchte mich schon einmal im Vorhinein bei all denjenigen bedanken, die diese Geschichte lesen, kommentieren oder voten. Und ein ganz besonderer Dank gilt denen, die mich schon seit Anfang an begleiten und die mir inzwischen schon richtig ans Herz gewachsen sind <3

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1181 Wörter - Ivy

Heart Attack - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt