Chapter 33 - Harry

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"Baby, our love was beautiful, now it's tragic. We were hopeless romantics" Hopeless Romantics - James TW

...

"Gib mir deine Hand, Hazza."

Ich streckte meine Hand aus und spürte so gleich die meiner Schwester, die mich nun langsam hinter sich herzog. Konzentriert versuchte ich, meine Füße gerade zu halten und nicht das Gleichgewicht zu verlieren. "Na geht doch, du kannst es", rief meine Schwester freudig und erhöhte das Tempo ein wenig.

"Stopp, Gem. Nicht so schnell." Ich ließ ihre Hand los, was ich allerdings sofort bereute, als ich aus dem Gleichgewicht geriet. Ich fuchtelte mit den Armen, in der Hoffnung, mich irgendwie noch zu retten, doch da machte mein Hintern bereits Bekanntschaft mit dem nassen Eis. Ich versuchte gar nicht erst, wieder aufzustehen, sondern verschränkte die Arme vor der Brust. "Wie soll ich das bitte hinkriegen, wenn ich noch nie in meinem Leben Schlittschuh gelaufen bin?"

"Das ist der Optimismus, den ich hören will", lachte Gemma, ehe sie mich an den Armen wieder hochzog. "Komm schon, du gibst dir ja auch überhaupt keine Mühe."

"Können wir nicht wieder zurück nach Hause?", versuchte ich es zum bestimmt zwanzigsten Mal. "Nein", widersprach meine Schwester und griff nach meiner Hand, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte und mich mit zog. "Die letzten Jahre ist der See nie zugefroren und wir sollten ausnutzen, dass er es jetzt endlich ist und das Eis dick genug ist, um darauf zu fahren. Außerdem musstest du endlich mal wieder raus, nachdem du die letzte Woche nur drinnen vor deinem Klavier gehockt hast. Komm schon, wenn man den Bogen erst einmal raus hat, macht das richtig Spaß."

"Na schön", gab ich mich geschlagen und seufzte. Eigentlich sollte ich dankbar dafür sein, dass Gemma mich mitgenommen hatte, um mir eine Freude zu machen. Inzwischen hatten nämlich ihre Semesterferien begonnen und sie hatte sich heute eigentlich mit ihren Freunden von früher hier treffen wollen. Und nett wie sie war, hatte sie mich einfach ins Auto gepackt und mitgenommen.

"Gem, möchtet ihr auch ein Stück Kuchen?", rief auf einmal eine ihrer Freundinnen von Richtung Seeufer und ich schüttelte bloß den Kopf, woraufhin ich sie leise seufzen hören konnte. "Na geh schon", lächelte ich. "Ich gucke mal, ob ich das hier auch alleine hinkriege. Du bist mit deinen Freunden hier, hab ein bisschen Spaß und hör auf, die ganze Zeit auf mich aufzupassen."

"Wirklich?", vergewisserte sie sich, woraufhin ich nickte. "Okay, aber fahr nicht zu weit raus. In der Mitte ist das Eis vielleicht nicht dick genug und könnte brechen." "Du siehst mich doch, schrei einfach, wenn ich zu weit weg fahre", erwiderte ich, woraufhin sie kurz meine Hand drückte, ehe sie davon fuhr.

Kurz blieb ich noch stehen, überwand mich dann allerdings und setzte mich vorsichtig in Bewegung. Am Anfang war es noch sehr wackelig und ich fuchtelte viel mit den Armen herum, um irgendwie das Gleichgewicht zu halten, doch nach einer Weile wurde es besser und mit der Zeit fühlte ich mich immer sicherer auf dem Eis.

"Harry, Stop!", hörte ich Gemma plötzlich rufen, doch da war es längst zu spät. Ohne, dass ich irgendetwas dagegen tun konnte, merkte ich, wie ich langsam den Boden unter den Füßen verlor und zu fallen schien. Es geschah ganz langsam, fast wie in Zeitlupe. In Wirklichkeit vergingen vermutlich nur wenige Sekunden, doch für mich fühlte es sich an wie eine Ewigkeit.

Mit einem lautem platschenden Geräusch viel ich rücklings ins Wasser. Ich ging sofort unter. Das eiskalte Wasser um mich herum fühlte sich wie tausend winzig kleine Nadelstiche an. Ich spürte, wie sie meine Kleidung, mein Pullover und meine Hose mit Wasser vollsogen. Ich spürte meine schweren Stiefel, die mich nach unten in die Tiefe zogen. Ich versuchte zu schreien, doch es funktionierte nicht. Ich versuchte, an die Wasseroberfläche zu schwimmen, doch meine Arme und Beine waren von der Kälte ganz steif und unbeweglich und meine schwere Kleidung riss mich immer weiter in die Tiefe.

Heart Attack - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt