"Everybody's looking for something. Some of them want to use you" Sweet Dreams (Are Made of This) - Marilyn Manson
4 years ago...
(Triggerwarnung aufgrund von Drogenkonsum)
"Du hast es mir versprochen, verdammt!"
Tränen stiegen mir in die Augen. Obwohl mein gesamter Körper zitterte, spürte ich die Schweißtropfen auf meiner Stirn. Wütend und völlig überfordert mit diesen ganzen Gefühlen packte ich Liam an den Schultern und schleuderte ihn gegen die Wand.
"Entspann dich kleiner", hörte ich Zayn hinter mir lachen.
Schnell drehte ich mich zu ihm um, viel zu schnell. Die Sicht verschwamm vor meinen Augen und mir wurde ganz komisch. Ich ballte die Hände zu Fäusten, um das starke Zittern, was von ihnen ausging ein wenig zu verbergen. Ich wollte nicht, dass Zayn oder Liam es sahen. Sie sollten nicht denken, ich wäre schwach.
"Hast du sie?" Es war mehr ein verzweifeltes Wimmern als eine Frage.
"Hast du die Informationen, um die ich dich gebeten habe?"
Ich nickte.
"Worte, Louis", seufzte Zayn und setzte sich auf den Tisch, der in der Mitte des Raumes stand. Mein Blick viel auf die Plastiktüte in seiner rechten Hand.
"Ich bin heute morgen zu der Adresse gegangen, die du mir gegeben hattest." Ich versuchte angestrengt, mich zu erinnern. "Sie haben Drogen bei ihm gefunden und... ihn verhaftet."
"Und du hast sein Handy gehackt und die Daten gelöscht? Die Daten mit denen sie es zu uns zurückverfolgen könnten?"
"Ja, habe ich." Kleine silberne Sterne tauchten vor meinen Augen auf. Mit aller Kraft versuchte ich, sie offen zu halten. "Und jetzt gib sie mir. Bitte, du hast es versprochen."
"Hast du gut gemacht", ein Lächeln erschien auf Zayns Lippen, ehe er mir die Tüte hinüber warf. Ich fing sie und riss sie auf, um die Pillen heraus zu nehmen und zu schlucken. Ein vertrautes Gefühl machte sich in meinem Körper breit. Ich hatte das Gefühl, das Zittern wurde weniger und mir ging es gleich besser.
"Denkst du, das ist auf Dauer gesund für ihn?", hörte ich Liams Stimme direkt neben mir. "Ich meine Lou ist fast vierundzwanzig Stunden auf Drogen. Das kann doch nicht gut sein."
"Wahrscheinlich nicht." Zayn lachte. "Aber er tut alles dafür. So haben wir ihn besser unter Kontrolle. Außerdem muss ich mir so nicht immer die Finger schmutzig machen und du auch nicht. Sei doch froh."
"Ich kann euch hören." Meine Stimme klang nicht so bestimmt, wie ich es vorgehabt hatte. Eher wie die eines ängstlichen Jungen. Aber dagegen konnte ich selten etwas tun. Wenn Zayn im Raum war wurde mir jedes mal so mulmig zu mute, dass sie anfing zu zittern. Trotzdem hasste ich es, wenn sie über mich redeten, als wäre ich nicht da.
"Ja und?" Liam legte brüderlich einen Arm um meine Schultern und hielt mir sein nach Alkohol riechendes Getränk unter die Nase. "Willst du auch?"
"Nein, danke", fauchte ich und wand mich aus seiner Umarmung.
Plötzlich ging die Wohnungstür auf und eine junge Frau trat ein. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen, als meine müden Augen sie musterten. Ihre langen roten Haare hatte sie heute zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und das sommerliche Top ließ sie umwerfend aussehen. Das schlimmste war, dass sie wusste, wie sehr ich ihr verfallen war. Und dass sie es gnadenlos ausnutzte.
Außerdem war es nicht gerade ein Geheimnis, dass sie mit Zayn schlief.
"Louis." Sie lächelte mich an, während sie zu mir hinüber kam und mir liebevoll durch die Haare wuschelte. "Ich habe einen neuen Song geschrieben, hast du Lust, ihn nachher mit mir zu singen? Deine Stimme würde wunderbar dazu passen."
"Klar." Ich schloss die Augen, als ihre Finger kurz über meine Wange fuhren und atmete ihren mir so vertrauten Duft ein. Ich würde alles dafür geben, dass ich ihr wirklich etwas bedeuten würde. Einfach alles.
"Sissi", grinste auch Liam neben mir nun und zog die junge Frau kurz in seine Arme. "Wo warst du die ganze Woche über? Wir haben schon gedacht, du würdest gar nicht mehr kommen."
"Und meine Lieblingsmänner hier zurück lassen?" Sie strich sich eine lockige Strähne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte hinters Ohr und griff nach Liams Becher, um den Inhalt davon in einem Zuge aus zu trinken. "Machen wir heute noch etwas? Oder wollt ihr Langweiler den ganzen Abend hier in der Wohnung herum gammeln?"
Noch etwas machen? Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich an die Party letzte Woche dachte. Da hatte ich Sissi und Zayn nämlich beim Rummachen auf der Gästetoilette erwischt und damit mein Herz zum Brechen gebracht. Aber schlimmer konnte es dieses Mal wohl kaum werden oder?
Dass ich in Sissi verknallt war, konnte man kaum nicht bemerken und seid der Aktion von letzter Woche hatte ich irgendwie das Gefühl, dass Zayn es mir noch mehr unter die Nase rieb als sonst. Ja, ich wusste, dass Sissi eine egoistische selbstverliebte Schlampe war, die vermutlich nicht einmal im Traum daran dachte, meine Gefühle zu erwidern. Trotzdem liebte ich sie. Auch wenn ich wusste, dass mich das eines Tages noch umbringen würde.
Denn für sie war ich nur ein Mittel zum Zweck.
Meine Liebe zu ihr machte mich blind, manipulativ. Und sie wusste, ich würde alles für sie tun. Ich würde alles dafür tun, sie glücklich zu sehen. Das in Kombination mit meiner Drogensucht war eigentlich mein Todesurteil. Der einzige Grund dafür, dass es mir noch verhältnismäßig gut ging, war, dass Liam, Zayn und Sissi gerne spielten. Sie liebten es, mich zu quälen, mir dabei zuzusehen, wie ich mich jeden Tag immer mehr verlor. Ich war ihr Lieblingsspielzeug.
"Erde an Louis, jemand Zuhause?"
Liam fuchtelte mit seiner flachen Hand vor meinem Gesicht herum. Wütend schlug ich sie weg und versuchte, ihn so genervt wie möglich anzugucken. "Was?"
"Kommst du mit zur Party? Zayn und ich gehen um noch ein paar neue Kunden zu finden und du kannst dich ja derweilen mit Sissi amüsieren." Er wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.
"Okay." Ich blickte zu Sissi, die neben mir stand und mit ihren Fingern langsam über meinen nackten Unterarm strich, während ihre blauen Augen mich nicht eine Sekunde aus dem Blick ließen.
Scheiße, es war nicht gut, dass ich sie so sehr begehrte. Gar nicht gut.
...
1030 Wörter - Ivy
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Heart Attack - Larry Stylinson
Fanfiction"Kein Wort zu niemandem oder ich schneide dir die Kehle durch!" Harry ist ein Träumer, Charmeur und ein echter Romantiker. Louis ist das genaue Gegenteil von ihm und das wird dem kleinen Lockenkopf direkt bei ihrer ersten Begegnung bewusst, als der...