Apecrime Interview #2

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Drei Stunden wartete ich auf meine Freundin, die erst am Abend in die WG kam. „Bin wieder da.", rief sie und warf ihre Tasche in den Gang, während ich aus mein Zimmer trat und sie leicht angesäuert anschaute. „Ist was?", fragte Jenny und zog ihre Schuhe aus. „Ich hab versucht dich zehn mal anzurufen. Mein Portmonee ist weg. Ich habe es wahrscheinlich auf dem Videoday verloren, als ich mit dem Typen zusammen gestoßen bin. „Mit welchem Typen?", fragte sie und richtete sich wieder auf.

„Na der Riese...wie hieß er? Andre?"
„Von Apecrime?"
„Wer denn sonst?", pflaumte ich sie an und lief zur gegenüberliegenden Tür, wo sich unsere Küche befand. „Hast du es vielleicht irgendwo gesehen?", fragte ich hoffnungsvoll. „Nein. Tut mir leid. Am besten rufst du gleich bei der Bank an, damit deine Karten gesperrt werden." Nickend entnahm ich dem Schrank ein Glas und füllte dieses mit Mineralwasser. 

„Gehst du morgen zum Training?", fragte Jenny mich, als sie ebenfalls in die Küche kam, um sich einen Apfel zu holen. „Ja. Ich hab doch in ein paar Wochen meine Prüfung."
„Vorprüfung.", korrigierte meine Freundin mich und grinste. „Du weißt wie wichtig das für mich ist. Wenn ich zugelassen werde, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zur Elite in London."
„Du schaffst das Kate. Du bist eine grandiose Tänzerin, die nehmen dich Hundertprozentig!" 

Lächelnd nahm ich einen Schluck von dem Wasser. „Wenn du meinst. Hast du schon das Referat angefangen?"
„Sehe ich so aus?", fragte Jenny mich und grinste frech. „Was wollen wir heute essen?"
„Weiß nicht. Salat?", schlug ich vor und öffnete einen weiteren Schrank, um zu sehen was wir noch da hatten. „Bitte nicht. Den hatten wir schon letzte Woche. Wie wäre es mit Pizza?" Nickend stimmte ich zu und lief in mein Zimmer. „Arbeitest du noch das Interview aus?", fragte mich Jenny und warf mir ihren beschrifteten Block zu. 

„Ich muss ja.", sagte ich lächelnd und klappte meinen Laptop auf, um mich an die Arbeit zu machen. Je eher ich fertig war, desto besser. Ich beschloss mit diesen Apecrime anzufangen und schlug die letzte Seite auf. Meine Augen flogen über das Geschriebene. „Hast du dein Aufnahmegerät mit dabei gehabt?", rief ich und schon kam Jenny mit ihrem Handy und legte es auf den Tisch. „Bitteschön." 
„Danke." Ich suchte die Tonaufnahme von dem Interview und wurde auch schnell findig. 

„Wie geht es euch Jungs?"
„Gut." , sagte Cengiz, danach war eine Pause zu hören, bevor Andre etwas sagte.
„Hi, mir gehts auch sehr gut. Hehe"
„Ja, ganz cool hier ne?", antwortete schließlich auch Jan und die Jungs lachten. Vor allem stach Andres Esel ähnliches Lachen hervor. 
„Das ist schön! Sagt mal, welche Youtuber habt ihr lange nicht mehr gesehen?"
Also den AlexiBexi sehe ich leider nicht so oft, aber der ist ja heute hier von daher...", antwortete Jan, dann war ein kurzes "Andrelachen" zu hören und Cengiz sprach: Was?"
„Boar Alter jetzt reiß dich am hier.", lachte der Riese. 

Jaaaa. Ähh jaaa. Wen hab ich seit langem nicht mehr gesehen? Ne ich weiß es nicht tut mir leid."
„Eigentlich sieht man alle schon recht regelmäßig." , übernahm Andre das Wort. Danach erzählten sie über die bald kommende CD und ich merkte wie der Riese fast die ganze Zeit redete. Mir kam es vor, als stände der Typ gerne im Mittelpunkt und das nervte mich ziemlich. Ich spulte etwas vor und lauschte weiter, um mir das wichtigste rauszuschreiben. 

Habt ihr Ziele, die ihr dieses Jahr oder in Zukunft noch erreichen wollt?"
„Ähm...also aufjedenfall erstmal die CD. Die steht an ganz vorderer Stelle und dann wollen wir noch eine App rausbringen, so Oktober, November, so um die Drehe. Das steht für dieses Jahr noch an und wir wollen irgendwie noch die zwei Millionen schaffen.", sagte Andre.
„Wir haben ja gesagt, dass wenn wir die zwei Millionen schaffen, dann machen wir in unserer wirklichen Heimatstadt eine Fete die wirklich riesig wird! Tja mal schauen, vielleicht schaffen wir es dieses Jahr.", meinte Jan und dann war es still. 

„FREUNDE AUFWIEDERSEHEN!", brüllte es plötzlich aus dem Handy und ich bekam einen halben Herzinfarkt, als die Stimmen ertönten. „Idioten.", murmelte ich und schaltete das Handy grimmig aus. Mein Blick fiel wieder auf den Block. Jetzt hieß es abschreiben, korrigieren und dann abschicken, damit unsere Studentenzeitung neues Futter hatte.

Gegensätze ziehen sich an?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt