Kepler Dance Academy

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~Andres  View~

„Hey Jungs. Aufstehen!", rief Andre, als er aus seinem Zimmer trat und gegen die Türen hämmerte. In einem lässigen Gang schlenderte er in die Küche, warf ein paar Brötchen in den Ofen und schaltete die Kaffeemaschine an. Noch etwas verschlafen fuhr er sich durch die Haare und gähnte, als er die Schranktür öffnete und drei Teller heraus nahm, die er dann auf den Tisch stellte. „Cengiz! Jan"", schrie er dieses mal etwas lauter und drehte das Radio auf. Zwei Minuten später, standen zwei zerzauste Kerle im Türrahmen und rieben sich müde die Augen. 

„Morgen.", grinste Andre und reichte den beiden eine Tasse mit heißem Kaffee. „Alter, ich hasse dich dafür Junge.", murrte Cengiz und lies sich auf einen der Stühle fallen, während Jan erst einmal einen Schluck nahm und sich dann neben Andre setzte, der die Brötchen auf den Tisch gestellt hatte. „Warum müssen wir eigentlich so früh aufstehen. Wir hätten doch auch noch am Nachmittag dahin fahren können.", brummte Cengiz mit kratziger Stimme. „Erstens meine Freunde, wolltet ihr mit. Zweitens haben die dort nur bis um zehn geöffnet.", erläuterte Andre das ganze und nahm sich ein Brötchen, welches er mit drei Bissen hinunter schlang.

„Also eigentlich wollen wir ja nicht mit, du möchtest nur wieder gefahren werden.", meinte Jan grinsend. „So kann man das natürlich auch sehen. Ey! Waixr nicht pennen!", lachte Andre und stieß Cengiz an, der bereits wieder im Schlafmodus war. „Kannst du mir noch einmal sagen, warum wir da hin müssen?"
„Weil ich ein Portmonee gefunden habe und da ich ein freundlicher Typ bin, gebe ich ihr das natürlich wieder." 
„Ohja, richtig netter Kerl biste.", feigste Cengiz und biss in ein Croissant rein. 

„Also ich mach mich jetzt fertig. In zehn Minuten ist Abfahrt.", meinte Andre und stand auf. Langsam bewegte er sich ins Bad, frisierte sich, wusch sein Gesicht und betrachtete das Endbild dann im Spiegel. Er strich sich ein paar mal über das Kinn und schaute dabei etwas nach oben, um zu sehen wie sehr seine Bartstoppeln wieder gewachsen sind. Schulterzuckend zog er sich sein schwarzes Apecrime Shirt drüber und lief nach draußen. Die anderen zwei drängelten sich ebenfalls ins Bad und waren nach circa drei Minuten ebenfalls fertig hergerichtet. 

Cengiz war wie immer der Fahrer, während Jan mal wieder auf der Rückbank saß und sich ein paar mal vorlehnte, um mit den anderen beiden zu reden. „Alter Jan, mach dich mal nicht so fett.", beschwerte sich Cengiz lachend, als er seinen Freund mit den Ellenbogen erwischte. „Du musst da vorne links abbiegen.", feigste Andre. „Alter! Waixr! Es ist rot!", rief Jan erschrocken, als das Auto bei Orange um die Kurve flog. „Hää? Brauchst du ne Brill oder was? Das war Kirschgrün!", sagte Cengiz, während die anderen sich das Lachen verkneifen mussten. Wie ein Profi hielt er das Auto vor einem alten Backsteingebäude. Blaue, dicke Buchstaben verzierten die Fassade und bildeten den Satz: „Kempler Dance Academy". 

„Also sehr einladend wirkt das aber nicht.", murmelte Jan. „Wartet ihr?", fragte Andre, der sich seine Sonnenbrille aufsetzte und die Tür öffnete. „Klar." Lächelnd stieg er aus, richtete seine Hose und lief dann auf den Eingang zu. Dieser öffnete sich mit einem lauten Knarzen und Andre befand sich in einem Vorsaal. Eine Holztreppe führte hinauf in die zweite Etage, doch bevor einen Schritt darauf zu machen konnte, stand ein Mädchen vor ihm, mit blonden Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren. 

„Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie und musterte den 1,91m großen Andre. Sie reichte ihm gerade mal bis zur Brust und er musste lächeln. „Ähm. Ich suche eine Kate Töpfer. Ist sie da?" Das Mädchen überlegte kurz, nickte dann und grinste dann. „Folgen Sie mir bitte." Mit elegantem Schritt sprang sie die Treppe hinauf, die zu einem langen Flur führte. Rechts und links reihten sich weitere Holztüren und am Ende des Ganges, befand sich ein offener Saal, wo das Mädchen neben einem anderen stehen blieb. „Bitteschön.", sagte sie und verschwand dann wieder. 

Langsam nahm Andre seine Sonnenbrille ab, als er in den Raum hineinblickte. Am Rand waren Metallstangen befestigt und riesige Fenster erleuchteten den Saal. Eine Wand aus Spiegeln reflektierten das Bild von einem Mädchen, welches in einem engen Anzug auf einem Bein da stand. Das andere war nach hinten gehoben und die Arme waren jeweils nach oben und unten ausgerichtet. Staunend bewunderte Andre die Figur. „Andre Schiebler?" Er drehte sich zur Seite und blickte in das neugierige Gesicht von Jenny. „Ach. Hi! Was für ein Zufall!"
„Was machst du hier?", fragte sie verwundert und lächelte dennoch.

„Ich wollte deiner Freundin ihr Portmonee wieder bringen. Sie hat es verloren gehabt."
„Oh. Da wird sich Kate aber freuen.", sagte das Mädchen mit den rötlichen Haaren glücklich und schaute dann wieder zu ihrer Freundin, die nun zu Andre hinüber blickte. „Was will der denn hier?"

Gegensätze ziehen sich an?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt