Glück im Unglück

44 1 0
                                    


„Danke, dass du uns informiert hast.", sagte Jan ganz aufgebracht und umarmte mich kurz, als wolle er sicher gehen, dass mir nichts fehlt. „Wo ist denn der Waixr jetzt?", fragte Cengiz und reichte uns einen Café. „Hier bin ich. Macht mal die Augen auf!" Wir drehten uns alle um, und Jenny fiel ihrem Freund vor Freude um den Hals und ich musste mir ein verdrehen der Augen verkneifen. Mit Krücken kam er auf uns zu, nachdem meine Freundin ihn los gelassen hatte.

Der Arzt folgte Andre und reichte jedem von uns die Hand. Er war noch relativ jung, hatte schwarze Haare, blaue Augen und ein kantiges Gesicht mit einem drei tage Bart. „Ich bin Dr. Phil Harbemann. Ihr Freund hat zum Glück nur eine Bänderzerrung."

„Und was heißt das?", fragte ich nervös und kaute auf meiner Lippe herum. „Er darf für zwei Wochen den Fuß nicht belasten, keinen Sport oder sonstiges ausführen."

Mir schlief fast das Gesicht ein und ich presste meine Lippen aufeinander, während Jan eine Hand auf meine Schulter legte. „Nach zwei Wochen müsste er noch einmal zur Kontrolle her kommen." Danach reichte er Jenny ein Rezept und lies uns alleine. „Alter Andre du Opfero!", lachte Cengiz. „Das ist nicht lustig. Das tut scheiße weh!", sagte der Riese grinsend. „Und was wird jetzt aus unserem Training du Volldepp! Ich habe gesagt, du sollst keinen Salto machen!"

„Tut mir leid Kate. Ich muss irgendwie das Gleichgewicht verloren haben."

„Das verlierst du doch ständig bei solchen Sachen.", gab nun Jan von sich.

„Dann weiß ich wenigstens jetzt, was wir nach den zwei Wochen üben müssen.", murmelte ich und verschaffte mir einen Weg nach draußen, um etwas frische Luft zu bekommen. „Alles in Ordnung?, fragte mich Jenny und schaute mich sorgenvoll an. „Ja."

„Hast du Probleme mit Jan?"

„Nein. Ich komme nur einfach nicht mit dem Tanz vor ran. Dauernd ist etwas anderes.", gab ich frustriert von mir.

„Das wird schon Kate. Du darfst dich nicht so unter Druck setzten."

„Die Zeit rennt mir aber davon Jenny.", sagte ich verzweifelt und fuhr mir durch die Haare. „Komm. Wir gehen jetzt alle zusammen noch ein Eis essen. Du musst mal auf andere Gedanken kommen!" Lächelnd packte meine Freundin mich am Arm und zerrte mich Richtung Affenbande. „Das ist außerdem Cheng und Simon.", flüsterte mir Jan ins Ohr, als ich die zwei Neulinge beäugte.

„Auch Youtuber."

„Ah ok.", murmelte ich und folgte der Gruppe zu einem Eisstand. Andre hatte Mühe hinter her zukommen und schwang sich mit den Krücken nach vorne, so gut es eben ging. „Jetzt wartet doch mal.", fluchte er laut und kam keuchend bei uns an. „An der Ausdauer müssen wir auch nochmal üben.", gab ich neckend von mir. „Ich glaub ich mach noch einen Salto um mir vielleicht den Fuß ganz zu brechen."

„Das wagst du nicht.", warnte ich ihn lachend und wir drosselten alle unser Tempo.

„Was willst du gerne?", fragte mich Jan und zückte seine Geldtasche. „Erdbeere bitte. Aber du musst nicht..."

„Keine Widerrede!" grinsend bezahlte er für mich und reichte mir das Eis. „Danke." Ich merkte, wie dieser Asiate und der Rastalocken Typ eine Kamera hervor holten und anfingen zu filmen. „Ich will da aber nicht mit drauf sein.", murmelte ich zu Jan. „Jetzt sie nicht so eine Spiesserin. Du wirst ja nicht namentlich erwähnt." Ich zog eine Schnute und mein Freund fing an zu lachen, während wir uns auf eine Bank setzten

„Hey! Tu die Kamera weg. Nicht so nah ran.", kicherte ich und stieß Andre weg, der auf der Bank neben uns saß und das kleine viereckige Ding in der Hand hielt. „Mach mal was lustig... Ok reicht schon."

„Idiot.", murmelte ich und klatschte ihm eine kleine Portion Eis ins Gesicht. Cheng und Simon hielten das natürlich fest und konnten nicht mehr vor lachen. „Das zahl ich dir heim."

„Wie denn du Krüppel. Außerdem hab ich einen Beschützter!", rief ich und zeigte auf Jan, der mich angrinste.


Gegensätze ziehen sich an?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt