Doppel Date mit Folgen

34 2 0
                                    


Es war kurz vor um acht, als es an der Tür klingelte und Jenny diese mit einem freudigen "Hallöchen" öffnete. Als ich aus dem Bad heraus trat, standen Andre und Jan bereits im Anzug in der Wohnung, wobei beide sehr elegant wirkten. Mein Blick blieb jedoch zunächst an Andre hängen. Seine sonst abstehenden blonden Haare waren dieses Mal leicht nach hinten gegelt, seine braunen Augen strahlten regelrecht und erinnerten mich schmerzhaft an unseren Fast-Kuss. "Du siehst wunderschön aus!", sagte Jan und drückte mir einen Kuss auf den Mund, während sich Jenny an Andre klammerte und ihn intensiv küsste.

"Können wir los?", fragte ich und zog meine schwarzen Absatzschuhe an, die zu meinem ebenso schwarzen Kleid passten. "Da hat es aber jemand eilig.", lachte Andre und eine Gänsehaut lief mir den Rücken hinunter, als er an mir vorbei lief. "Ja.", murmelte ich und setzte ein freundliches Lächeln gegenüber Jan auf, welcher mir über den Rücken strich und hinaus zu den anderen führte. "Ist alles in Ordnung?", fragte er mich schließlich auf dem Weg zum Auto und ich schluckte. "Ja. Bin nur etwas müde von dem ganzen Training und so."

"Das glaube ich. Andre ist auch immer total fertig wenn er nach Hause kommt.", lachte Jan.

Der Rest des Weges verlief zum Glück ruhig auch die Autofahrt wurde von Andre und Jennys Gerede dominiert, sodass ich schweigend aus dem Fenster schauen konnte. Als wir vor dem Luxusrestaurant anhielten, klappte mir erst einmal der Mund runter. "Ihr seid verrückt.", platze es aus mir heraus, als wir eintraten und gleich von einem Kellner an den weiß eingedeckten Tisch geführt wurden. Von der Decke hingen mehrere Kronleuchter, die Säulen und Stühle waren mit Gold verziert und klassische Musik wurde auf einer kleinen Bühne von Geigern gespielt. "Schaut nicht auf die Preise. Esst was ihr wollt. Wir bezahlen es!", sagte Jan und grinste breit.

"Woher habt ihr denn bitteschön soviel Geld?", fragte Jenny als sie die Speisekarte aufschlug und ihr die hohen Preise entgegen flogen. "YouTube Money.", sagte Andre und setzte ein unwiderstehliches Grinsen auf. "Na dann. Ich nehm alles.", witzelte meine Freundin, als der Kellner mit einem Rotwein an unseren Tisch kam. Er füllte unsere Gläser, nachdem Jan gekostet hatte und wir stießen auf den heutigen Abend an, dabei trafen sich Andres und mein Blick und ich merkte, wie mein Kopf knall rot wurde. "Ist der Wein zu stark?", fragte mich Jenny als sie meine Gesichtsfarbe bemerkte.

"Nein. Mir ist nur etwas warm.", sagte ich leicht lächelnd und spürte wie Andres Augen auf mir ruhten. "Wisst ihr schon, was ihr nehmt?"

"Ich glaube ich nehme den Fisch.", murmelte meine Freundin. Nach weiteren Minuten des Überlegens, bestellten Andre und Jan das Rinderfilet mit einer Vorsuppe, Jenny den Fisch und ich einen einfachen Salat. "Wie läuft denn eigentlich das Training bei euch beiden?", fragte meine Freundin letztendlich und schaute uns beide an. "Nun ja...", murmelte ich und nahm einen Schluck von dem Wein.

"Er macht Fortschritte. Und die Choreo ist jetzt zusammen gestellt."

"Tatsächlich?", fragte mich Andre verwundert. "Ja du Holzkopf.", grummelte ich. "Ist doch super.", sagte Jan und drückte mir einen Kuss auf die Wange, während auch schon das Essen serviert wurde. "Das riecht ja herrlich.", schwärmte Jenny und kostete von ihrem Freund. "Kate? Hast du vielleicht ein Taschentuch?", fragte mich Jan und ich durchwühlte meine Tasche, bis ich ein gefunden hatte. "Du musst dir angewöhnen selber welche ein zu packen.", sagte ich und reichte ihm eins, beim zurückziehen meiner Hand, erwischte ich jedoch Andres Weinglas, welches bedrohlich zu schwanken begann und letztendlich umkippte.

Die rote Flüssigkeit verteilte sich über den Tisch und auf Andres Hose, sodass er erschrocken zurück rutschte. "Oh Scheiße! Das passiert aber auch nur mir!", fluchte ich. "Tut mir leid! Warte ich mach das sauber." Panisch holte ich ein weiteres Taschentuch hervor und versuchte seine nasse Hose etwas abzutopfen. "Kate. Komm hör auf. So schlimm ist das doch nicht.", sagte Andre, während Jan und Jenny anfingen mit Lachen. "Doch!" Mit Schwung stand ich auf, unsere Köpfe knallten aneinander und mein Kopf war noch röter als zuvor. Warum musste sowas immer mir passieren?

Andre hielt sich die Stirn und sah mich verwundert an, als ich erfüllt vor Scham und mit einem gefluchtem "Verdammter Mist!" nach draußen rannte, in der Hoffnung runter zukommen und mich wieder zu beruhigen. Der Abend war definitiv für mich gelaufen.


Gegensätze ziehen sich an?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt