Mein Lachen verschwand. Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenzog.
Fragend blickte ich Silver an.
»Du ... willst was?« Ich brach den Blickkontakt ab, stütze mich mit meinen Händen ab und setzte mich auf.
»Ist das so falsch?«, fragte mich Silver mit einem Lächeln und folgte meiner Bewegung, bis er ebenfalls saß und sich zu mir hinunterbeugte. Mein Herz begann stark zu pochen und mein Blick flog unsicher durch den Raum, bis er schließlich auf Silvers Lippen zu Ruhe kam.
Silver lachte und kam näher auf mich zu. Unsicher wich ich zurück, bis ich beinahe das Gleichgewicht verlor. Silver, der nun fast auf mir lag, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und hielt an meiner Wange fest. Mein Herz tanzte. Wollte er mich wirklich küssen oder war das wieder eins seiner komischen Spielchen?
Ich kniff meine Augen zusammen und wartete die Situation ab, doch es passierte nichts.
Ich öffnete zögernd ein Auge und Silvers Gesichtsausdruck war verändert. Zuvor lachte er, doch nun schaute er mir mit ernster Miene eindringlich in die Augen.
Überraschend stellte ich fest, dass ich einen Funken von Angst in seinem Blick erkennen konnte. Ging es ihm etwa wie mir?
»Was?«, fragte ich leise, ohne den Blickkontakt abzubrechen.
Ich bekam keine Antwort. Silver war etwas von mir weggewichen. Sein musternder Blick lag auf mir, als er eine Entscheidung traf. Langsam spürte ich eine Hand, welche sich vorsichtig um meine Taille schmiegte und mich näher an Silver drückte.
Meine Augen wanderten flüchtig zu Silvers Hand und er stoppte, als hätte ich protestiert. Jedoch wollte ich nicht, dass er aufhörte. Kaum merklich nickte ich ihm zu und er führt die Bewegung fort.
Mein Herz pulsierte stark und ich fürchtete, dass es gleich aus meiner Brust sprang. Darauf hin merkte ich, dass ich nicht nur meinen Herzschlag, sondern auch Silvers wahrnahm. Unsere Herzen schlugen im gleichen Takt.
Die Stimme in meinem Kopf war verstummt. Also hob ich zögernd meine rechte Hand und legte sie auf Silvers Brust, knapp über seinem Herzen. Behutsam fuhr ich nach oben über Silvers Schulter. Als ich die blanke Haut am Nacken berührte, fühlte es sich an, als ständen wir unter Strom.
Das intensive Gefühl dieser leichten Berührung schreckte mich zunächst ab, doch dann fuhr ich selbstsicher Silvers Hals hinauf bis hinter sein Ohr, wo ich meine Finger in seine Haare krallte.
Wir sahen uns noch einen Moment in die Augen, bevor ich meine schloss und Silver die Lücke zwischen unseren Lippen verkleinerte. Ich spürte seine Atmung auf mir und spürte das Kribbeln in meinem ganzen Körper, welcher auf einen Kuss wartete.
Der Dreiklang des elektrischen Türschlosses ließ uns auseinanderfahren. Mit erschrockenen Gesichtern und zwei Metern Abstand zwischen uns starrten wir in die Richtung der Tür, welche sich öffnete. Es war Niki.
»Hey, ich ...«, begann Niki gut gelaunt wie immer, doch sie stoppte abrupt und sah uns mit großen Augen an, »Alles klar bei euch? Habt ihr gerade ein Gespenst gesehen?«
Silver und ich tauschten einen flüchtigen Blick aus, welcher das Kribbeln von zuvor in ein unangenehmes Ziehen verwandelte. Peinlich berührt würde ich mich am liebsten unter der Decke verstecken, doch ich sammelte mich und erwachte aus meiner Starre.
»Wir ... ähm. Nein, du hast uns nur überrascht.« Ich versuchte, gelassen zu wirken, doch mein Herz tanzte immer noch Cha Cha Cha.
Silver als Profisportler ging mit der Situation viel selbstsicherer um. Seine Atmung wirkte normal und er machte einen entspannteren Eindruck als ich. Niki musterte uns eindringlich. »Was geht hier vor sich?«, fragte sie verdächtig.
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Sweet Revenge in Paris | ✔️
Romantik[WATTYS 2023 SHORTLIST] Sophie dachte mit der Geschäftsreise nach Paris das große Los gezogen zu haben. Doch bald muss sie feststellen, dass nicht nur ihre Träume mit im Flieger sitzen, sonders auch ihr erbitterter Highschoolrivale Silver. Silver un...