Addicted to the wrong

3. Herzensbrecher

Der erste Schultag der 11. Klasse war mit der Schulklingel hiermit offiziell für mich vorbei.
Ich schlenderte bepackt mit meinem Rucksack aus diesem gräßlichen Gebäude und verabschiedete mich noch von meinem Squad.

Also von Toby, welcher schon in den Armen seines Freundes Tristan hing und von Linda, die angespannt ihren Lipgloss in ihrer Tasche suchte.

Ich wollte gerade gehen, als sie mir hinterherrief.
„Ach Lia warte noch kurz ich hab vergessen dir zu sagen, dass am Freitag nach dem Spiel eine Party stattfindet, bei Ash."

Am Freitag war das erste Football Spiel dieses Jahres und natürlich gab es danach eine Party.
Toll.
Bis jetzt, hatte ich noch nie das Glück, auf irgendeine Party eingeladen zu werden, dabei hätte es gerne noch bleiben können.
Jeder besäuft sich, macht mit jemandem rum und am nächsten Tag hat man einen Kater.
Nicht gerade dass, wovon ich jede Nacht träumte, aber jedem das seine.
Meins war es jedenfalls nicht.
Und dann auch noch von Ash Middleton.
Dem besten Freund von Ryder und auch der Typ, den Linda mag.

„Eine Party? Du weißt ich hasse es. Dort sind doch eh nur Menschen die betrunken miteinander rummachen und Wahrheit oder Pflicht spielen"
„Bitte Lia. Du weißt ich mag Ash wirklich und ohne dich kann ich nicht gehen. Was wenn irgendwas passiert und ich deinen Rat brauche?"
„Deine Argumente sind echt schlecht Linda." meinte ich darauf und zuckte mit den Schultern, worauf sie nur eine Schnute zog und ihren Welpen Blick einsetzte.

„Und außerdem wird Parker auch da sein."
„WASSSS?!" schrie ich hysterisch, sodass sich wieder einmal Schüler zu mir umdrehten.
Ich sollte wirklich mal an meiner Lautstärke arbeiten.

„Also steht Freitag?" ,fragte sie
„Aber sowas von." schloß ich unsere Vereinbarung und fing gleich an, es ein kleines bisschen zu bereuen.
Vielleicht gefällt es mir ja? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und von der hatte ich, wenn Parker da sein sollte genug.

Als wir uns dann schließlich nochmal mit einer Umarmung verabschiedet haben, strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht, stöpselte mir meine Kopfhörer in die Ohren und lief los.

Auf halbem Wege nachhause merkte ich, dass ein Auto langsam neben mir herfuhr und drehte deswegen meine Lautstärke ein wenig runter.

„Was gibts Ryder? Von meiner Schönheit geblendet oder was?" fuhr ich ihn in seinem grauen Audi an.
„Sei doch nicht immer so bissig wie ein kleiner Chihuahua Lia. Ich wollte dich nur fragen ob du Freitag dabei bist"

„Ja bin ich. War's das?"
„Na dann. Man sieht sich Freitag. Ich hoffe du feuerst mich beim großen Spiel gegen Hedgewood an."
Bevor mir drohten, die Worte aus dem Mund zu purzeln, zwinkerte er mir noch zu und nahm wieder Geschwindigkeit auf.

Was war das denn?
Es ist mir ein Rätsel wie er wenn er nicht ganz so Arschloch und Ryder ist, doch ganz akzeptabel sein kann.

Zudem sieht er doch nicht ganz so scheiße aus wie angenommen.

Warte was? Lia Stopp.
Was denkst du denn?

Erinner dich daran wie er dir vor drei Jahren das Herz gebrochen hat und darauf herumgetrampelt ist, als du ihm deine Liebe gestanden hast und ihn küssen wolltest.

Er hat mich weggedrückt und einfach stehen gelassen. Zu dem wusste es nach zwei Tagen die ganze Schule.
Erinner dich an diesen Ryder.
Das Arschloch.

Fast zuhause angekommen, begannen die Wolken sich zu häufen und die Temperatur senkte drastisch.
Hätte ich lieber meinen Mantel angezogen und vielleicht einen Regenschirm mitgenommen, denn so wie es scheint werden sich die Götter da oben in ein paar Minuten entleeren.
Ein Windstoß wehte mir entgegen und ich merkte, wie etwas in meinem Auge landete.
Jetzt? Genau jetzt passiert mir das?
Mit der rechten Hand, rieb ich in meinem linken Auge wild umher. Nichts tat sich, für einen Moment stoppte es zwar, doch nach einem mal blinzeln war das nervige Teil wieder die Hauptattraktion meines Lebens.
Einfach ignorieren, dann wird es schon irgendwie in eine Ecke rutschen und dort auch bleiben.

Mit diesem Gedanken kam ich daheim an und tatsächlich, bis jetzt war der Staubkorn oder was immer es war nicht zurückgekehrt.

Mit meiner rechten Hand, wühlte ich meinen Rucksack durch und zog den Schlüssel heraus mit dem ich die Tür zu unserem kleinen Haus aufschloss, indem nur Mom und ich lebten.

Mein Vater war abgehauen als ich drei war, mit der Begründung er hätte eine neue Familie.
Doch das war mir mit der Zeit scheiß egal geworden. Ich liebte den Zusammenhalt zwischen Mom und mir.

Als ich sah dass sie daheim war, sagte ich ihr schnell hallo und erzählte wie mein Tag war.
Danach ging ich hoch in mein Zimmer und erledigte die Englisch Hausaufgaben, die Mr Jefferson uns aufgab.

Als ich endlich fertig war, kam auch schon der wichtigste Part meines Tages.

Der Plan.
How to be with Parker Stokes.
1.Aufmerksam auf sich machen
2. Freunde werden
3. Beziehung

Und dann boom chakalaka Friede Freude Eierkuchen für den Rest unseres gemeinsamen Lebens.
Okay, wir streichen den Eierkuchen.

Schon morgen beginnt mein Plan und am Freitag ist die perfekte Chance mich mit ihm zu unterhalten.
Am Abend schrieb ich noch für eine kurze Zeit mit Linda und Toby, welche sich schon spannend überlegten was sie am Freitag anziehen würden.

Da es mich nicht wirklich interessierte ging ich für meine Verhältnisse schon ziemlich früh mit dem Gedanken an Parker schlafen.