12. Knutschfleck

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Am nächsten Morgen kam mir alles so surreal vor, ich saß in meinem Bett und dachte nach, während Linda sich eine Paracetamol holte.
Anscheinend zu viel getrunken dachte ich lächelnd.
Irgendwie kommt mir der ganze Abend wie ein Traum vor.

Ich habe endlich mit Parker geredet.
Oh und habe natürlich seine Jacke.
Aber wie wird es sein wenn wir uns in der Schule über den Weg laufen?
Wird er mir Beachtung schenken oder mich ignorieren?

Und was zum Teufel war das bitte mit Ryder?
Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich auf dem Weg nach draußen ihn mit irgendeiner Tusse rummachen gesehen habe.

An einem Tag ist er nett zu mir und am anderen behandelt er mich als wäre ich Luft.

Ryder Beckham.
Mitten in der Pubertät und gleichzeitig noch eine Schwangere Frau.
Genau so würde ich ihn beschreiben.
Anatomisch komisch.
Einfach All- in- One.

Oh Gott, kam mir in den Sinn.
Der Knutschfleck.
Schnell stand ich auf, rannte zu meinem Spiegel welcher an meiner Wand hing und schob meine Haare beiseite.

Heilige Maria Mutter Gottes.
Er war riesig. Ungelogen.
Ungefähr genauso groß wie der Untergrund einer Wasser Flasche.
Was ein Vergleich, Lia. Super.

In dem Moment kam auch Linda wieder, welche gleich zu mir kam.
„Holla die Waldfee. Also wenn das mal kein Knutschfleck ist weiß ich auch nicht."

„Wirklich so schlimm?" fragte ich verzweifelt.
„Naja ich würde dich anlügen wenn ich sagen würde es ist ein kleiner."
Verzweifelt ging ich durch meine Haare.

„Aber keine Sorge, mit ein bisschen Concealer und Foundation kriegen wir das easy wieder hin und deine Mom wird nichts bemerken."

Fuck. Meine Mom.
Die habe ich ja mal vollends vergessen, ab jetzt heißt es Rollkragenpullover oder Halstücher tragen.
Super.
Was eine Freude.

Sofort schleppte meine Freundin mich ins Bad und deckte ihn ab, da Mom in weniger als einer halben Stunde kommen sollte.
Als ihr Meisterwerk vollbracht war schaute ich mich im Spiegel an und wow Tatsache, er war so gut wie verschwunden.

Als mein Magen knurrte, gingen Linda und ich runter in die Küche und bereiteten uns Pancakes zu.
Naja eher Linda, bei meinen Kochkünsten liegt es im Namen aller Beteiligten dass ich am Rande stand und einfach zusah.

Was vielleicht daran lag, dass ich dreimal fast die ganze Küche abgefackelt hab und dazu noch unsere Mikrowelle kaputt gemacht habe.
Wie ich das geschafft hab?
Keine Ahnung.

„Mach mal hinne hier, ich bin fast am verhungern." sagte ich und setzte meinen aller süßesten Hundeblick auf.
Darauf kam nur ein Lachen.
„Jaja ich bin ja schon fertig."

Nachdem der Tisch angerichtet war saßen wir uns hin und ich schüttete etwas Ahorn Sirup über mein wunderschönes Essen.

„Was machst du da? Willst du, dass die Pancakes schwimmen oder so?"
kam es geschockt von Linda.
„Huh? Übertreib mal nicht, es gibt nichts besseres als viellll Sirup."
meinte ich und betonte das ,l' in ‚viel' besonders.

„Mhh mach was du willst wenn du an einem Zuckerschock sterben willst."
Aus Provokation tunkte ich meinen Pancake noch einmal in den Sirup, steckte ihn mir in den Mund und lächelte sie an.
„Ughhh du bist ekelhaft." lachte sie.

Genau in dem Moment kam Mom rein und schaute uns lächelnd an.
„Na meine Kinder, was gibts den bei euch leckeres?"
„Pancakes" antworteten wir einstimmig und lachten, worauf sich meine Mom auch einen nahm und wir nun alle zusammen aßen.

Als wir fertig mit essen und aufräumen waren verabschiedete ich mich von Linda, da sie heim musste.

„Ach ja fast hätt ich's vergessen. Ash hat gefragt ob wir heut was machen wollen."
Fragend schaute ich sie an.
„Und was genau hat das mit mir zu tun."

„Ryder geht auch mit und da er nicht das dritte Rad am Wagen sein soll haben wir gedacht, dass ich dich noch mitnehme."
„Nein niemals." kam es sofort von mir.
„Ach bitte, Lia. Ich will auch mal mit Ash alleine sein und mich mit ihm unterhalten und das geht nicht wenn einer einfach alleine bleibt."
„Du meinst wohl ihr braucht eure Zweisamkeit zum rummachen."
„Ehm ja des vielleicht auch."

„Komm schon wenn du nicht mitgehst blase ich das ganze ab. Tu mir das nicht an."
„Na gut ausnahmsweise unter einer Bedingung."
Schnell nickend schaute sie mich an.
„Alles."
„Ihr lässt mich nie länger als zehn Minuten mit diesem Typen allein."

Begeistert schaute sie mich an und umarmte mich stürmisch.
„Danke danke danke. Um 15 Uhr holen wir dich ab."
Glücklich verabschiedete sie sich und ging nun auch nachhause.

Addicted to the wrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt