Addicted to the wrong

19. Partnerarbeit

Am nächsten Tag passierte nichts wirklich spannendes, bis wir Mathe hatten und Mrs Sanders uns verkündigte, dass Partnerarbeit angesagt war.

„Also, meine Liebe Klasse, da nächstes Jahr die Prüfungen anstehen habe ich mir etwas besonderes für euch ausgedacht. Da hier nicht gerade die größten Einsteins in Mathe sind, habe ich mir überlegt, dass jeder Tisch, also jeweils zwei Leute ein Thema vorstellen und erklären.
Hierzu müsst ihr natürlich erstmal das Thema verstehen und es dazu noch anderen etwas näher bringen, dass hilft dann euch und anderen. Indirekt ist es also eine Wiederholung aller Themen des letzten Jahres."

Die Klasse stöhnte genervt auf.

Eigentlich ist es ja eine gute Idee, wäre da nicht die Tatsache mit dem vorstellen und der Partnerarbeit.

Ryder neben mir schaute mich an.

„Na, freust du dich schon Partnerin?" sagte er und betonte das ,Partnerin' extra.

„Und wie Ryder, ich kann mich fast nicht mehr vor Aufregung und Freude halten." kam es daraufhin ironisch von mir zurück.

„Ihr habt zwei Wochen Zeit, aber ich würde schon mal anfangen euch mit dem Thema auseinander zu setzen. Ich lese nun die Namen vor mit dem jeweiligen Thema.
Anastasia und Leon haben Satz des Pythagoras
Lea und Fabien, Gleichungen."

So ging es weiter bis ich meinen Namen hörte.

„Lia und Ryder haben Warscheinlichkeiten."
Neben mir stöhnte jemand genervt auf.
Ryder.

Während ich mich eigentlich recht freute, dass einzige Thema was ich wirklich etwas beherrschte.

„Was los? Kannst du keine Warscheinlichkeiten?" fragte ich.

„Seh ich etwa so aus? Ich hatte in der Arbeit letztes Jahr irgendwas mit ner 4."

„Ouh okay, dann liegt wohl ne Menge Arbeit vor dir."

„Was warum vor mir? Wir sind Partner schon vergessen."

„Ja klar. Du bringst dir einfach selber das Thema bei und wenn du's kannst setzen wir uns zusammen und machen eine PowerPoint."

„Nenene, Eiskönigin. So läuft das nicht. Wir treffen uns Samstag und treffen uns, damit du es mir beibringen kannst. Ich nehm an du kannst alles davon?"

„Jap. Das einzige was ich jemals in Mathe konnte, aber Samstag ist schlecht Ryder, da kann ich nicht."

„Dann mach dir halt Zeit."

„Geht nicht ich geh in die Therme."

„Ah Ash hat mir davon erzählt. Er geht mit Linda. Und du? Ich mein wir sind ja Partner in der Schule und könnten dass auch außerhalb sein." meinte er mit einem Zwinkern und einem Lächeln bei dem warscheinlich die meisten Mädchenherzen geschmolzen wären.

Ich dagegen nicht.

Nur ein kleines Kribbeln im Bauch.

Mehr nicht.

„Da muss ich dich enttäuschen Ryder. Hab schon ne Begleitung."

„Was? Wer?"

„Geht dich nichts an."

Es klingelte zum Schulende.

Endlich.

„Wir treffen uns am Sonntag. 17 Uhr. Du kommst zu mir, weißt ja wo ich wohne."

Damit packte ich meine Sachen zusammen und ging aus dem Zimmer.

An meinem Spind traf ich auf Toby und Linda, da ihrer neben meinem war.

„Hey, Leute." begrüßte ich sie.

„Wie war Chemie?"

„Oh Gott willst du nicht wissen. Schlimm. Anthony, der blondhaarige in unserer Klasse, hat fast das Chemielabor hochgejagt." erzählte mir Toby.

„Wie das denn?"

„Wir wollten ein Experiment machen und irgendwie hat er Aluminium und Eisen vertauscht. Zum Glück ist rechtzeitig noch Mrs. Lee gekommen und hat es verhindert. Naja jetzt muss er zwei Wochen nachsitzen und die Tabelle der Elemente auswendig lernen." kam es nun von Linda.

„Oh mein Gott, der Arme. War ihm safe richtig unangenehm. Ich wär im Boden versunken vor Scharm."

„Glaub mir das ist er. Sein Kopf war hochrot und er hatte Tränen in den Augen."

Nach unserem Gespräch verabschiedete ich mich von ihnen und lief zur Bushaltestelle.

Hinter mir hupte ein Auto.

Ein Matt schwarzer Mercedes.

Parker.

„Soll ich dich mitnehmen?"

„Ehrlich?"

„Sonst würde ich nicht fragen, Lia" lachte er

Ich stieg ein, schnallte mich an und er fuhr los.

„Wohin musst du?"

Ich erklärte ihm den Weg zu mir.

„Ah ich weiß wo. Meine Tante wohnt zwei Straßen weiter."

„Wie heißt sie?"
„Melanie Stokes, sie ist die Schwester meines Vaters."

Noch nie von ihr gehört.

„Hmmm. Kenn ich wohl nicht."

„Wo wohnst du eigentlich?" fragte ich ihn neugierig.

„In der Park Ave."

„Da wohnen doch gefühlt alle nur mit extrem viel Geld, hättest du da nicht in die andere Richtung fahren müssen. Ist doch für dich nur ein Umweg mich mitzunehmen."

„Mh ja meinem Dad gehört ,Level seven' und um auf deine andere Frage zu antworten. Ich hab eh nichts zu tun, und wenigstens weiß ich dann wo ich dich als abzuholen hab." zwinkerte er mir zu.

Ich merkte, dass ich rot wurde.

Sehr rot.

‚Level seven' ist DAS Unternehmen in New York.

Ein wahrer Traum.

Als kleines Kind schon wollte ich in so einem
riesen Unternehmen in NYC arbeiten.

„Sind deine Eltern oft daheim?"

„Nein. Gar nicht. Meine Mom macht gefühlt die ganze Zeit Urlaub und mein Dad ist am arbeiten."

„Tut mir leid, Parker." sagte ich und meinte es auch so.

„Schon in Ordnung. Wir sind da."

Ich schaute aus dem Fenster und Tatsache wir standen auf dem Bürgersteig vor meiner Haustür.

„Oh danke fürs fahren. Man sieht sich, Stokes." lächelte ich ihm zu und öffnete die Beifahrertür um auszusteigen.

„Tschüss, Mitchell." meinte er und grinste.

Ich schloss die Tür und öffnete die von daheim.

„Hey Mom." schrie ich durch das Haus
„Hallo Schatz. Du bist heute aber schnell. Ist der Bus früher losgefahren?"

„Nein, jemand aus der Schule hat mich mitgenommen. Parker."

„Hat Parker auch einen Nachnamen?"

„Stokes. Parker Stokes."

„Das ist aber nett von ihm. Ist er ein Freund von dir?"

„Sonst würde er mich wohl kaum mitnehmen."

„Hmm na gut. Ich hab gekocht. Ich hoffe du hast Hunger."

„Und wie." meinte ich und setzte mich sofort an den Tisch