29. Liebes Tagebuch

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Die Schulklingel, welche verkündete dass die Pause vorbei war, brachte mich dazu meinen Blick von Parker's Lippen loszureißen.

Ich verabschiedete mich also von meinen Freunden und stellte mich meinem Schicksal welches den Namen Mathe trug.

Auf dem Weg durch die ganze Schülermasse bemerkte ich plötzlich einen Arm auf meinen Schultern, woraufhin ich meinen Kopf nach links drehte.

Ryder.

„Na, Eiskönigin?" hauchte er mir ins Ohr, sodass sich meine Nackenhaare von der plötzlichen warmen Luft seines Atems aufstellten.

„Was gibts Ryder?" stellte ich die Gegenfrage und drehte mich geschickt aus seinen Armen heraus.

Naja so hätte das ganze wohl normalerweise ablaufen sollten, stattdessen stolperte ich über meine Füße und lag nun komplett in seinen Armen.

Peinliche Situation.

„Sag doch gleich, dass du nicht genug von mir bekommst, dann hätten wir uns schon längst auf den Weg zu mir nachhause machen können."

„Nein danke. Darauf verzichte ich liebend gern."

Als wir das Klassenzimmer betraten, entfernte ich mich nun richtig aus seinem Griff und setzte mich auf meinen Platz.

Ryder neben mir.

„Ein Spaß, Lia. Es war ein Spaß. Naja, zumindest der erste Teil."

„Bitte was?"

„Ich brauch immer noch Mathe Nachhilfe und da dacht ich mir könnten wir das heute nach der Schule gleich machen. Ich nehm dich einfach mit zu mir und fahr dich danach heim."

Was denkt der eigentlich wer er ist?
Bin ich sein Hund, welcher ihn auf Schritt und tritt verfolgt oder was?

„Ach und das fällt dir gerade jetzt ein?"

„Nein eigentlich nicht. Ich habe heut morgen deine Mom auf dem Schulparkplatz getroffen und wollte sie nochmal genau fragen wann Jack wiederkommt. Da hab ich sie auch gleich wegen heute Mittag gefragt. Gegen 19 Uhr soll ich dich heimbringen."

Ich merkte wie langsam die Wut in mir hochkroch.
Er kann doch nicht einfach so meine mom fragen ob ich Zeit hab.

Ich bin erwachsen genug und überhaupt wusste er, dass sie sofort Ja sagen würde.
Um abzulehnen liebte meine Mom, Ryder einfach viel zu sehr.

„Du glaubst wohl jetzt nicht, dass ich mit dir mitgehen werde." kam es lautlachend von mir.

„Doch. Deine Mom denkt du bist bei mir, jetzt muss ich wohl den Mittag lang auf dich aufpassen." meinte er selbstsicher.

Dieser Arsch.

„Das werden wir ja noch sehen." mit diesem Satz, drehte ich meinen Kopf in Richtung Tafel und schaute der Lehrerin zu, wie sie ihre Materialien auspackte.

Heute konnten wir nochmal Fragen zu den verschiedenen Themen stellen, die wir vorstellen sollen.
Nächste Woche war es dann auch schon so weit.

Ich hasste Präsentation, ich weiß nichtmal warum, aber es ist mir einfach so unangenehm wenn jedes Augenpaar auf mich gerichtet ist.

Nachdem jeder seine Fragen gestellt hat, durften wir zehn Minuten früher in die Pause gehen.

Heut ist wohl einfach mein Tag.

Addicted to the wrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt