26. Eindringling

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*Ping*
Verwirrt blinzelte ich mit meinen Augen und bemerkte, dass ich wohl eingeschlafen sein musste.
Na Super, jetzt ist mein Schlaf Rhythmus wohl ganz am Arsch.

Ich schaute auf mein Handy, woher auch das Geräusch herzukommen schien und bemerkte, dass wir 19 Uhr hatten.
Tatsache.
Wird wohl heut Nacht nichts mehr mit schlafen.

Die Nachricht war von Ryder.
Was will der denn jetzt?

<was machst du?> Ryder

<Im Bett liegen, du hast mich geweckt > Lia

<was würdest du machen, wäre ich bei dir?> Ryder

Was ist denn jetzt seine Mission plötzlich?
Wenn ich könnte würde ich mich selbst bemitleiden.
Ach kann ich ja. Und mach ich auch grad.

<kotzen.> Lia

Plötzlich hörte ich etwas an meinem Fenster.

<Na das ist aber schade, steh grad vor deinem
Fenster > Ryder

Neugierig stand ich auf und schaute missmutig raus und wirklich, da stand er.
Oder jemand.
Er hatte eine Kapuze auf und stand im Schatten.

<Ich seh dich> Ryder

Er ist es.

„Ich dich auch" schreite und flüsterte ich gleichzeitig, dass Mom es nicht bemerkte.

„Komm runter, Eiskönigin."

Sein ernst?
Ich hab gedacht, dass ist vorbei.
Eiskönigin.
Hört sich einfach scheiße an.

„What the fuck. Du denkst doch nicht ernst, dass ich komm." lachte ich ihn aus.

„Doch. Doch das wirst du, außer natürlich du willst dass ich Klingel und so deine Mutter mitkriegt, dass ich bei dir bin."

Fuck.
In dem Moment wurde mir klar, dass er mich hatte.
Und das erkannte er vermutlich auch an meinem Gesichtsausdruck denn er begann zu grinsen.

„Ich hasse dich."

Somit schloss ich mein Fenster, zog mir eine Jogginghose und einen Pulli an und ging zu mom ins Wohnzimmer.

„Hey Mom."

Sie schaute von ihrem Buch auf.
Sie liebte es zu lesen, was ich wohl von ihr vererbt bekommen hab.

Am meisten sprechen mich die Bücher von Sebastian Fitzek an, sein Schreibstil war einfach unbeschreiblich und noch nie hatte mich eines seiner Meisterwerke enttäuscht.

„Ach hey, Schatz."

„Ist es okay wenn ich noch mit Linda und Toby rausgeh? Also nicht mehr lang, vielleicht noch so bis 21 Uhr."

„Achso ja klar. Pass auf dich auf."

„Werd ich. Tschüss."

„Tschau, Liebling. Bis nachher."

Ich zog meine Schuhe an und ging aus der Tür, welche ich so schnell es ging hinter mir zuzog. In der Hoffnung, sie würde nicht mitkriegen, dass draußen ein gewisser jemand stand.

„Hey." begrüßte er mich und schaute mir tief in die Augen

„Was willst du hier, Ryder?"

„Gar keine Begrüßung, Eiskönigin? Hab gedacht du freust dich mich zusehen" meinte dieser und zog einen Schmollmund.

„Ha ha. Nein, jetzt ehrlich. Was gibts?"

Wir liefen zur Bushaltestelle und setzten uns auf die kleine überdachte Bank.
Jetzt wird eh kein Bus mehr kommen, also egal.

„Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Für Sonntag, du weißt schon."

„Aha, anscheinend hattest du ja besseres zu tun."

„Bitte Lia. Es tut mir wirklich leid. Wir wissen beide, dass ich deine Hilfe in Mathe brauche."

„Es geht dir also nur um Mathe?"

Fuck.
Habe ich das gerade wirklich laut ausgesprochen?
Oh Gott, er denkt jetzt bestimmt ich bin verknallt oder so ne scheiße.

„Also nicht, dass es mich interessiert oder so."
Setzte ich deswegen noch schnell hinten dran.

„Nein. Natürlich geht es mir hier nicht nur um scheiß Mathe. Man Lia. Bitte verzeih mir und gib mir noch ne Chance. Nur noch eine."

„Mhhh. Na schön. Wehe du lässt mich wieder sitzen."
Er musste ja nicht wissen, dass ich unser Treffen genau so wie er verpeilt habe.

„Danke." sagte er etwas überschwänglich und umarmte mich.

„Zu viel Körperkontakt, Ryder."

„Oh ja klar."

Er löste sich von mir und es herrschte Stille, aber nicht diese bedrückende.
Einfach diese, wo jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt und über sein Leben nachdenkt.
Was er wohl gerade denkt?

Ich schaute in die Sterne und suchte die Waage, was er wohl bemerkte und auch hochschaute.

„Was suchst du?"

„Ich suche nichts, Ryder. Ich habe es gefunden." meinte ich flüsternd.

„Und was hast du gefunden?"

„Die Waage. Die große und die kleine. Siehst du da oben genau über uns."

„Hö wo? Ich sehe nichts."

„Warte, ich zeige sie dir."

Ich lehnte mich zu ihm rüber, so dass ich sein Parfum riechen konnte.
Es war Dior Sauvage.

Tristan hatte genau dasselbe und Toby ist so besessen auf diesen Duft, dass er immer Tristan's Hoodie's klaut und sie anzieht.
Daher kenne ich auch das Parfum.
Schon bisschen creepy, Lia.

Ich zeigte mit meinem Finger auf einen hellen Stern welcher genau über uns leuchtet.

„Es tut mir leid, Eiskönigin, aber ich weiß ehrlich nicht nach was ich suchen muss. Ich weiß ja nichtmal wie die Waage aussieht." lachte er

„Warum sagst du dass nicht gleich? Dann hätte ich mir nicht die Mühe machen müssen, es dir zu zeigen."

„Sonst wärst du mir aber auch nicht näher gekommen."

Als seine Worte langsam in meinem Kopf Sinn ergaben, machte ich sofort etwas Abstand zwischen uns.

„Ich muss jetzt dann wieder los, meine Mom wartet bestimmt schon auf mich."

„Ich begleite dich."

Ich nickte daraufhin nur und so standen wir auf und liefen Richtung Haus.

„Da. Siehst du."

Verwirrt schaute ich Ryder an.

„Da war eine Sternschnuppe." erzählte er aufgeregt und klang dabei wie ein kleines Kind, sodass ich anfing zu lachen.

„Na dann, kannste dir wohl was wünschen."

Er schaute gen Himmel und schien sich zu konzentrieren, nur ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.

„Fertig." meinte Ryder zufrieden und so liefen wir weiter.

Daheim angekommen verabschiedeten wir uns und ich ging hoch in mein Zimmer, nicht aber ohne Mom noch eine gute Nacht zu wünschen und mich umzuziehen.

Im Bett, schaute ich noch eine Folge Hawaii five O und checkte noch schnell meine Nachrichten.

<Gute Nacht, Eiskönigin> Ryder

<Gute Nacht, Ryder> Ich

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Leute, wollt ihr mal eine Ryder und Parker POV?

Addicted to the wrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt