36. Lia Mitchell

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Bis zum Abend hin, hatte ich nichts mehr von Jack gehört.
Er verkroch sich in seinem Zimmer, welches eigentlich das Gästezimmer war und kam dort auch den ganzen Mittag nicht mehr raus.

Immer wieder ging ich das Gespräch am Esstisch in meinem Kopf durch und spielte jedes Szenario nochmal nach.
Anscheinend hatte ich mit meiner letzten Frage, einen wunden Punkt bei ihm getroffen.

Es interessierte mich warscheinlich mehr als es sollte, was mit Jack seiner ehemaligen Geliebten passiert ist.

Ihr gefiel Jack nicht, wie er wirklich ist?
Wie ist er denn?
Trotz, dass er manchmal ein wenig großkotzig und hier und da mal etwas unordentlich ist, ist er doch einer der wenigen Menschen auf den man sich immer verlassen kann.
Egal wann und wo.

Wer auch immer diese Frau war, verdient hatte sie ihn nicht, dazu muss ich sie noch nichtmal kennen um das zu behaupten.

Liegt wohl in der Familie, kein Glück in der Liebe zu haben.
Mom wurde von Dad verlassen.
Jack hat in Thema Liebe nicht gerade einen grünen Daumen und gerät immer an die falschen.
Ich erinner mich noch an Nancy, sie war seine erste richtige Freundin und die Beziehung hielt zwei Jahre.
Ende vom Lied: Nancy hat ihn mit seinem damaligen Mannschaftskollegen und Freund betrogen.

Und dann gibts noch mich.
Es könnte alles so einfach und unkompliziert sein, wären da nur nicht meine pubertierenden Hormone, gemischt mit zwei gut aussehenden Typen.

Der eine, ist das was ich schon immer wollte und der andere das nachdem ich mich sehnte.
Wie soll ich denn bitte wissen wer der richtige für mich ist?

Chaos vorprogrammiert.
Toby, würde mir jetzt wahrscheinlich raten, mit beiden rumzumachen und dann zu schauen, wer talentierter ist.
Und dann, Bingo.
Der Mann fürs Leben wäre gefunden und mein leben perfekt.
Friede, Freude, Eierkuchen mit Happy End und all das.

Blöd nur, dass ich Lia Mitchell heiße und so ziemlich die letzte Person auf Erden wäre, bei der das alles genauso laufen würde.

Als es klingelte, schrak ich auf und lauschte der Gästezimmer Tür, die sich gegenüber meiner befand und sich gerade quietschend öffnete.
Jemand bahnte sich, soweit ich hören konnte, gerade mit schweren Schritten seinen Weg daraus.

Ich rappelte mich auf und schaute auf mein Handy, welches sich neben mir auf meinem grauen Kuschel Kissen befand.

19:36 Uhr.

Fuck, das musste bestimmt Ryder sein.
Mom war vor einer Dreiviertelstunde mit der Warnung, ja keine Party zu schmeißen gegangen.

Vielleicht könnte ich mich irgendwo verstecken und wenn ich dann keinen Mucks mache, vergessen sie mich.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich kuschelte mich bis zur Nasenspitze unter meine Decke und schaute raus aus dem Fenster, welches sich auf der gegenüberliegenden Seite meines Bettes befand.
Es war schon fast ganz dunkel und das einzige, was ich hörte waren Geräusche, die sich anhörten als kämen sie aus der Küche.

„LIA." , schrie es auch schon von unten.
Ryder.
Das war's dann wohl mit unentdeckt bleiben.

„WAS?" , kam es schreiend von mir.

Was Ryder kann, kann ich schon lange.

„KOMM MAL."
Jack.

Er glaubte wohl nicht, dass ich meinen zuckersüßen und perfekten Hintern zu denen runter bewege?

„WOVON TRÄUMST DU NACHTS?"

Das war wohl die Antwort, die es gebraucht hat, um die Mäuler der zwei Personen im unteren Stock, zum schweigen zu bringen.

Da hab ich die Abrechnung wohl ohne meinen liebsten Cousin gemacht, denn dieser kam einfach in mein Zimmer hereingestürmt und lief mit großen Schritten auf mich zu.

Ich rechnete es ihm hoch an, das er es war und nicht Ryder.
Vermutlich will er selber nicht, dass wir zu zweit allein in einem Raum sind.

Trotzdem ist hier, in meinem Zimmer, unbefugten Zutritt verboten.
Auf was das Schild an meiner Zimmertür mit großen und fetten, roten Buchstaben, deutlich aufmerksam macht.

„Lesen kannste wohl nicht, oder?"

„Witzig. Jetzt komm schon, wir wollen Pizza bestellen."

„Eine Margherita mit Döner Sauce und Pommes, für mich dann bitte." , lieferte ich meine Bestellung, wie aus der Pistole geschossen ab.

„Mit runter musst du trotzdem, meine Liebe. Wir wollen wie in alten Zeiten einen Film zusammen schauen."

„Ich muss dich enttäuschen, aber das könnt ihr auch allein. Sag mir welchen Film und ich schaue ob es den auf Netflix oder YouTube gibt."

„Kein gutes Argument, Lia." ,sagte er mit einem boshaften Grinsen auf seinem Gesicht und kam mit bedrohlich langsamen Schritten auf mich zu.
Bei mir angekommen, zwirbelte Jack mich aus meinem Versteck und nahm mich im Brautstyle hoch.
Bockig verschränkte ich meine Arme aufeinander und hörte daraufhin nur ein raues Lachen.

Er stieg die Treppenstufen einzeln herunter und ich schaute in das Wohnzimmer, wo ich auf einen auf der Couch liegenden Ryder traf und belustigt zu uns rüber schaut.

Jack setzte mich ab und ich kam mit wackeligen Beinen zum stehen.

„Hey." ,sagte ich nach einem strafenden Blick von meinem nebenan.

„Schickes Outfit." ,lachend stand Ryder auf und kam mir gegenüber zum stehen.
Wir standen in einem Dreieck.

Langsam ließ ich meinen Blick an mir runter wandern und bemerkte, worauf er anspielen wollte.

Ich trug warme kuschel Socken mit einem Rentier auf dem linken Fuß, welches „Hey" sagte und einem anderen Rentier, auf dem rechten Socken, was sogleich mit „Where are you?" antwortete.
Dazu, bestand mein Gammel Look, aus einer grauen Jogginghose, welche eigentlich für Männer war und einem weinroten Hoodie, ebenfalls ein paar Nummer zu groß.

Irgendwie, bekam ich grad ganz schrecklich Weihnachts vibes.

Unter anderen Umständen, wäre mir das hier ziemlich unangenehm, aber ist er ja rein theoretisch selber schuld, wenn man mich einfach so aus meinem Zimmer zerrt.

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Hey meine Lieben,
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr hier Lia, Ryder, Parker, Toby, Jack, Linda oder sonst wem aus der Geschichte fragen stellen, die sie euch dann im nächsten Kapitel beantworten werden.
Natürlich auch mir, dem Autor (;
Lg

Addicted to the wrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt