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Ich fühlte mich immer noch ziemlich unwohl mit dem Fakt, dass ich gestern Nacht einfach in Anouk's Haus geplatzt war- ohne mich vorher anzukündigen. 
Aber als ich gestern Heim kam, überkam mich plötzlich dieses Gefühl der Einsamkeit. Alleine in der Wohnung zu sitzen, und niemanden zu haben mit dem man Reden konnte.
Ich brauchte jemanden an meiner Seite, und die erste Person die mir einfiel war Anouk gewesen.
Jetzt gingen wir runter in die Küche, wo bereits Anouk's Mutter saß und ihren Kaffee trank.
Sie schaute hoch, und lächelte leicht. Ein gutes Zeichen.
"Guten Morgen..."
Sagte ich und lächelte sie an.
"Morgen Mama. Hast du wieder Kopfschmerzen?"
Fragte Anouk sie jetzt. Ihre Mutter nickte.
"Ja ich glaube das wird wieder eine Migräne... aber euch auch einen guten Morgen. Wie geht es dir Johnny? Geht's dir etwas besser?"
Mein Puls beschleunigte sich.
"Ich fühle mich etwas leichter jetzt wo ich mit Anouk reden konnte, ja. Das Problem ist zwar noch nicht aus der Welt, aber..."
Ich stockte. Was sollte ich sagen? Das es leicht zu lösen war, oder es nichts schlimmes war? Nein, das war es nicht, und im Moment wusste ich gar nicht wo ich als erstes anfangen soll um es zu lösen.
"...aber zusammen kriegen wir das schon hin. Da bin ich mir sicher."
Beendete Anouk meinen Satz, und sah mich mit ihren hellen Augen an.
Ihre Mutter drehte den Kopf zu ihr und lächelte.
"Schön das ihr euch so hilft. Ich hoffe das ihr dieses Problem bald löst, sonst verdirbt euch das noch die Reise nach Los Angeles."
Ich lächelte.
"Ja...genau."
"Setzt euch doch, ihr habt noch etwas Zeit um was zu essen. Hast du mir nicht erzählt das ihr jetzt auch einen Tanz übt, Anouk?"
Die Wölfin stand auf und öffnete einige der Schränke und holte Toast und Joghurt aus dem Kühlschrank.
"Ja, der Tanz ist echt schwierig wenn man sich alles auf einmal merken muss. Jetzt lernen wir alles Schritt für Schritt, aber irgendwann müssen wir den ganzen Tanz drauf haben..."
Sagte Anouk, und stand auf um an die Kaffeemaschine zu gehen.
"Ich bin sicher das ihr das schon schafft. Und wenn ihr den Tanz drauf habt, möchte ich eine Vorstellung von euch beiden."
Sie sah lächelnd zu mir, und ich musste grinsen.
"Mama..."
Warnte Anouk, und schlug den Deckel zu.
"Möchtest du auch einen Kaffee, Johnny?"
Fragte sie und sah mich an. 
"Ähm...ja gerne."
Ich lächelte, und sah ihr dabei zu wie sie die Tasse aus dem Schrank holte, und sich dabei auf die Zehenspitzen stellen musste, weil sie zu klein war. Sie sah niedlich in ihren viel zu großen Sweatshirt aus wie mir auffiel. Plötzlich spürte ich den Blick ihrer Mutter auf mich haften, und sah zu ihr. Sie beobachtete  mich und ich sah peinlich berührt auf meinen Teller der mir zugeschoben wurde. Hoffentlich kam kein Spruch von ihr, ich gaffte schließlich ihrer Tochter hinterher...
"Probier' mal den hier, der schmeckt himmlisch."
Sie schob mir plötzlich einen der Joghurts hin, und ich zuckte leicht zusammen.
"Danke."
Ich lächelte und griff nach dem Löffel. Oh man was für eine bedrückende Situation.
Anouk kam jetzt endlich mit dem Kaffee in der Hand zu uns zurück. 
Sie schob mir den Kaffee hin und lächelte.
Ich erwiderte es und nahm mir die Hafermilch und kippte ein wenig hinein.
"Ich trinke Kaffee auch immer nur so. Schwarz schmeckt es furchtbar."
Sagte Anouk lächelnd und ich reichte ihr die Milch.
"Ach ihr habt doch keine Ahnung ihr Weicheier."
Ihre Mutter lächelte und nippte dann demonstrativ an ihrer Tasse.
"Kann ja nicht jeder Geschmacksknospen aus Stahl haben wie du."
Anouk lächelte.

Wir unterhielten uns noch ein wenig, als Anouk auf die Uhr sah und nach oben flitzte um sich umzuziehen. Ich war jetzt also mit ihrer Mutter alleine, und half ihr dabei das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen, und alles andere wieder in den Schränken zu verstauen.
"Danke das ich da bleiben durfte, Miss..."
Ich bedankte mich noch einmal bei ihr, und sie legte mir die Hände auf meine.
"Ich sehe ja was für gute Freunde ihr seit, da ist das selbstverständlich für mich gewesen."
Ich lächelte und schloss ihre Hände fest in meine.
"Das bedeutet mir viel..."
Wir gingen also aus dem Haus, auf dem Weg zum Theater.
Anouk hatte mir meine Jacke mit runter gebracht, und mich angelächelt.
"Siehst du, war doch gar nicht so schlimm."
Sagte sie.
"War es wirklich nicht. Ich dachte deine Mutter könnte mich nicht mögen, vor allem nicht wo ich gestern einfach so hereingeplatzt war..."
Ich sah zu ihr. Sie trug ein Lila-schwarzes Karo Hemd und eine kurze blaue Jeansshorts mit einer schwarzen Leggings drunter. Ihre Chucks passten zu ihrem Hemd.
"Ach was. Das hätte jeder in der Situation gemacht. Außerdem wäre es mir egal gewesen was sie gesagt hätte. Ich wäre dann einfach zu dir gekommen."
Sie hob die Schultern.
Ich sah sie an und  hielt ihr den Arm hin.
"Das hast du schön gesagt. Dann lass uns jetzt nicht mehr darüber reden sondern erst einmal diesen Tanz meistern, also...darf ich um diesen Tanz bitten?"
Ich lächelte breit, und sie gluckste kurz auf, und hakte sich bei mir ein.
"Es ist mir eine Freude!"
Sagte sie und zusammen liefen wir den restlichen Weg weiter.
Im Theater angekommen sahen wir schon Buster der zu uns kam.
"Hey ihr zwei...alles in Ordnung Johnny?"
Er sah zu mir.
"Äh....es ist soweit gut das ich wieder mitmachen kann, ja. Ich wollte nicht einfach abhauen ohne was zu sagen, dass tut mir leid..."
Ich kratzte mich am Hinterkopf.
"Ist schon okay. Wir wollen nicht das es euch nicht gut geht...aber wenn dies nicht der Fall ist könnt ihr zwei euch wieder an den Tanz machen wenn ihr wollt..."
Er sah uns beide an, und Anouk sah zu mir.
"Ja klar, ich habe schon wieder die hälfte vergessen..."




~♡~


Die Stunden neigten sich den Ende zu, und da wir heute früher gehen durften war es noch hell draußen.
Plötzlich fiel mir wieder die Tatsache ein, dass ich heute wieder alleine bleiben müsste.
"Hey."
Ich drehte den Kopf.
"Hast du noch was vor?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Ich wollte eine Runde mit dem Board fahren. Ist besser als Zuhause zu sitzen."
Sagte ich.
"Gut, wenn du willst komme ich mit. Ich habe schon eine Idee was wir machen können um an etwas Geld zu kommen."
Sie lächelte mich vorsichtig an.
"Ach ja, was denn?"
"Ich dachte mir wir gehen auf die Straße und Musizieren ein wenig. Ich habe mal einen Musiker gesehen der Geige gespielt hat, und die Leute standen in Gruppen um ihn herum. Ich weiß das es wahrscheinlich nicht viel sein wird, aber für den Anfang bis wir etwas besseres gefunden haben...es sei denn du hast keine Lust das kann ich natürlich verstehen...-"
"Nein, dass ist eine gute Idee. Für den Anfang kann man ja schauen was dabei heraus kommt. Ich habe so wie so nichts zu tun."
Sagte ich. Wenn ich mit ihr in der Stadt sang, war das immer noch besser als Zuhause zu sitzen. Es würde uns nicht viel bringen, aber wenn ich so mit ihr Zeit verbringen konnte, dann war mir das egal.
"Komm, wir holen mein Board und ich zeige dir unsere Garage..."
"Ja klar."
Sie folgte mir, und so gingen wir in Richtung Nachhause.
Mal sehen wie es werden würde.








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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

ℳ𝓎 ℳℯ𝓁ℴ𝒹𝓎 (𝔸 𝕊𝕚𝕟𝕘 𝔽𝕒𝕟𝕗𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt