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Ich war immer noch völlig überwältigt von der Menge, und wusste gar nicht was ich denken sollte. Ich fühlte plötzlich so viel, Johnny der so nahe neben mir stand, das Publikum, einfach alles.
Wir verbeugten uns vor der Menge, eher mich Johnny mit sich zog.
Hinter der Bühne Freuten sich plötzlich alle. Johnny kam zu mir und umarmte mich plötzlich so stürmisch, dass ich mich auf Zehenspitzen stellen musste.
"Du warst super! Ein echt schönes Lied."
Ich lächelte und hoffte das er mein rasendes Herz als Adrenalin des heutigen Abends verstand.
"Danke..."
Sagte ich leise. Er ließ mich wieder los, sodass ich kurz wankte, und mich dann umsah.
Plötzlich kam Eddie zu Buster und sagt zu ihn etwas. Dieser lief mit ihn mit.
"Wo will er hin?"
Fragte ich die anderen, doch diese zuckten nur mit den Schultern.
Nach einiger Zeit kam er wieder zurück.
"Leute ich habe gute Neuigkeiten, dass Fernseher-Team was heute da war, hat unsere Show aufgenommen und gesagt das er ein gutes Wort für uns einlegt!"
Ich lächelte, und die anderen freuten sich riesig darüber. Dann wurde wohl doch noch alles gut an diesem heutigen Abend...
Nach dieser Aktion vorhin hätte ich echt nicht daran geglaubt. Hoffentlich bekommt das Theater dadurch eine gute Chance auf die große Show.
Während sich die anderen unterhielten, war ich plötzlich unfassbar müde und all diese gemischten Gefühle auf einmal waren mir dann doch etwas zu viel heute Abend.
Ich entschied mich daher nichts zu sagen, und mich auf einer Kiste zu setzten. Meine Gitarre stand an der Wand gelehnt, diese nahm ich in die Hand. Ich war heute zum ersten mal ohne Gitarre auf der Bühne...wahrscheinlich auch das letzte mal.
Auch wenn ich heute zwei mal vorgesungen hatte, und beim letzten mal sogar Applaus bekam, war die Bühne wohl doch nichts für mich.
Lieber blieb ich als stille Musikantin neben dem Sänger auf der Bühne. So konnte ich wenigstens keine falschen Töne singen, und würde nicht mehr von Sängern angemotzt werden.
Ich hing mir die Gitarre um, und seufzte. Die Zuschauer gingen allmählich wieder, als Buster ein letztes Abschiedswort sagte. 
Die Lichter wurden gedimmt, und ich genoss den kurzen Moment der Stille.
Ich war überrascht als meine Mutter plötzlich mit Johnny's Vater um die Ecke kam, und sprang vor Schreck auf.
"Mama..."
"Anouk! Es tut mir so leid! Dieser möchtegern Sänger hat sie doch nicht mehr alle, wenn ich den-"Okay, okay ich weiß aber es ist schon okay. Soll er doch sagen was er will."
Fing ich an sie zu beruhigen, und nahm ihre Hände.
"Wenn dieser Typ noch einmal was schlechtes sagt, dann gibt's paar auf die Birne!"
Johnny's Vater hob die Faust. Ich lächelte flüchtig, Johnny kam dazu.
"Ihr zwei wart toll zusammen, egal was der Waschbär gesagt hat."
Sagte er nun.
Johnny und ich lächelten uns an.
"Ich danke Ihnen."
"Danke Dad..."

"Also gut, wollen wir dann?"
Fragte meine Mutter nach einer Weile.
Doch Buster rief uns noch einmal zu sich, es sei etwas wichtiges.
"Ähm...ist es okay wenn ich später nach Hause komme? Buster will uns bestimmt sagen was der nächste Plan ist."
Fragte ich und sah sie mit meinem perfekt geübten Blick an.
"Na schön, ich warte auf dich. Oder ich komme dich abholen, so spät alleine unterwegs zu sein..."
"Ich kann sie nach Hause bringen, das ist gleich auf meinem Weg."
Bot Johnny plötzlich an.
"Das ist nett...?"
"Johnny."
Er hielt ihr die Hand hin.
"Ach, du bist derjenige von dem Anouk immer was erzählt..."
"Okay, danke Mama bis später!"
Sofort zupfte ich Johnny am Ärmel und wollte ganz schnell abhauen.
Sein Vater war auch damit einverstanden, und hob zum Abschied nur die Hand.
Ich hörte noch wie er zu meiner Mutter etwas sagte, was danach klang wie: Lass die Kinder noch kurz feiern..."
Ich drehte den Kopf und musste lächeln, als ich sah wie sich die beiden unterhielten. Anscheinend verstanden sich die beiden gut miteinander...das war schon mal ein sehr gutes Zeichen. 
"Sie scheinen sich zu verstehen."
Sagte jetzt auch Johnny und folgte meinen Blick.
"Ja, dass freut mich."
"Mich auch, mein Dad tut sich eigentlich schwer mit neuen Bekanntschaften..."
Er kratze sich am Hinterkopf.
"Umso besser!"
Ich lachte und zusammen gingen wir zu den anderen.
"Okay, passt auf wenn alles gut läuft, bekommen wir eine gute Schlagzeile in der Zeitung, und die Leute werden mehr auf uns aufmerksam. Wenn es richtig gut läuft, bekommen wir eine Einladung für die großen Shows in Hollywood! Und wenn nicht, dann machen wir trotzdem weiter wie bisher, und erarbeiten uns mit kleinen Schritten bis dorthin. Auf jeden Fall habt ihr heute alle euer bestes gegeben, und egal was die anderen sagen- für mich seit ihr alle die Gewinner!"
Buster hob die Hände in die Luft.
Ich lächelte.
Ein Jubeln durchlief unsere Runde, als Buster lachte.
"Okay aber das heißt nicht das wir uns darauf ausruhen. Wir werden morgen wieder alle pünktlich hier im Theater sein und wieder Proben. Ich gebe euch aber noch eine Stunde mehr Schlaf, ihr könnt morgen also etwas später kommen. Es ist ja schon etwas spät..."
"Danke Buster."
Sagte ich.
Er winkte ab, aber ich beharrte darauf.
"Nein wirklich. Für alles. Ich wäre nicht noch einmal auf die Bühne gegangen wenn Sie nicht gewesen wären."
Er lächelte mich etwas verlegen an.
"Ich wollte einfach nicht das deine Stimme ungehört bleibt. Oder das dir jemand Sachen an den Kopf wirft."
Ich lächelte und duckte mich um ihn zu umarmen. Er war viel kleiner als Johnny- und zuerst war der Unterschied etwas seltsam. Ich zuckte zurück, als ich bemerkte das ich das vielleicht nicht hätte machen sollen.
"Ups, da ist wohl das Adrenalin mit mir durchgegangen."
Lachte ich nervös.
Er räusperte sich und lächelte.
"Gern geschehen."




~♡~


Als alles geklärt war, gingen die anderen ihre Wege nach Hause. Johnny und ich ebenfalls.
Die Nacht war Sternenklar, und ein warmer Luftzug wehte durch mein warmes Fell.
Den Weg über schwärmten wir darüber wie es wohl wäre in Hollywood auftreten zu dürfen.
"Das wäre doch mega! Und die vielen Leute die da sein würden, da würde ich aber auch Lampenfieber bekommen!"
Sagte Johnny.
"Ja, danach wären wir wohl so etwas wie echte Stars."
Ich lachte, und er stimmte mit ein.
"Ich bin mal gespannt was daraus wird."
"Ich auch, hoffentlich lasen sie uns nicht zu lange warten."
Er nickte.
An der Kreuzung angekommen, blieben wir stehen. Ich konnte wieder das Licht aus dem Küchenfenster erkennen.
"Okay, dann...bis morgen. Und danke nochmal, für's trösten."
Ich lächelte leicht.
"Nicht dafür. Du kannst immer zu mir kommen wenn was ist. Oder mich kurz anrufen. Ich hab' ja jetzt deine Nummer."
Er lächelte mich an, während das Licht der Straßenlaterne sein Fell und seine Jacke zum schimmern brachte. Am liebsten hätte ich ihn einen Kuss auf die Wange gegeben, aber ich hielt mich zurück.
Er starrte mich ebenfalls an, und wusste erst nicht was er machen sollte, denn er breitete erst die Arme aus, und formte sie dann doch zu Fäusten.
"Wir brauchen einen Handschlag, damit wir nicht jedes mal aussehen als würden wir nicht die gleiche Sprache sprechen..."
Ich musste lachen, und hob die Hand.
"Na gut wir denken uns noch was besseres aus, wie wäre es also erstmal mit diesen hier...?"
Er tat mir gleich, und so hielten wir erst die Hände flach, und zum Schluss zur Faust.
"Besser."
Ich lächelte.
Wir drehten uns beide um und wollten gehen, als ich hinter mir noch seine Stimme hörte.
"Schlaf gut."
Meine Ohren zuckten kurz vor Überraschung, und drehte den Kopf.
"Hab schöne Träume."
Er lächelte, als wir endgültig gingen und sich unsere Wege trennten. Als ich etwas weiter gegangen war, konnte ich ihn noch leise singen hören, und musste wieder wie dumm grinsen.







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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

ℳ𝓎 ℳℯ𝓁ℴ𝒹𝓎 (𝔸 𝕊𝕚𝕟𝕘 𝔽𝕒𝕟𝕗𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt