050

90 9 3
                                    


Wir saßen in seinem Zimmer auf die zwei Sitzsäcke und dachten über seinen Song nach. Doch meine Gedanken wanderten schon wieder ganz woanders hin, als ich meinen Blick durch sein Zimmer schweifen ließ. Hier waren wir vor einigen Wochen gewesen, und hatten getanzt. Wie schrecklich ich mich gefühlt hatte, einen Tag vor unserer Abreise... ich war so traurig gewesen, und bis  jetzt wusste ich noch wie sich dieses Gefühl angefühlt hatte. Jetzt konnte ich darüber nur schmunzeln, und war froh das ich jetzt Gewissheit hatte. Wer hätte an diesem Tag wohl gedacht das ich nach ein paar Wochen noch einmal hier sitzen würde, mit dem Unterschied das ich mit Johnny zusammen war?
"Wovon träumst du?"
Ich schreckte zusammen, und sah zu Johnny der mich grinsend ansah.
Ich spürte wie rot ich wurde und tippte mit den Stift auf dem Block herum.
"Nichts, ich ähm...ich musste nur daran denken als wir hier getanzt hatten. Du weißt schon einen Tag vor Abreise."
Er folgte meinen Blick.
"Oh ja, dass war ein seltsamer Tag. Ich hab mich echt nicht gut gefühlt weil ich dachte ich hätte dich verschreckt."
Sagte er jetzt.
"Ich habe mich auch grauenvoll gefühlt. Ich habe mir sonst was ausgemalt was du von mir denken würdest..."
Ich lachte auf.
"...ich hatte  sogar Bauchschmerzen an dem Tag deswegen..."
Er sah mich plötzlich besorgt an.
"Ging es dir so schlecht?"
Fragte er jetzt.
"...ja, aber ich tendiere dazu viel über alles nachzudenken deshalb- halb so wild. Jetzt geht's mir dafür umso besser."
Ich lächelte ihn an, aber trotzdem schien ihn die Sache nicht kalt zu lassen.
Als ich seinen Blick sah, beugte ich mich zu ihn und strich ihn über den Arm.
"Hey, alles gut- du hattest ja keine Schuld daran. Ich mache mir immer zu viele Gedanken."
"Trotzdem..."
Er zog mit der Hand den Sitzsack auf dem ich saß näher zu sich, und als ich noch fasziniert darüber war wie stark er war, legte er den Arm um mich.
Er gab mir einen Kuss auf dem Kopf, was mich zum lächeln brachte. 
Ich kuschelte mich an seiner Seite und starrte auf den Block.
"Na gut, lass uns nicht mehr über die Vergangenheit reden, wir haben jetzt erstmal besseres zu tun. Das einzige was ich bis jetzt habe ist das hier..."
Ich zeigte ihn den Block.
"Ich find's toll das du mir hilfst, obwohl du es gar nicht müsstest."
Ich sah zu ihn hoch, und war ihn plötzlich ganz nahe.
"Ach du, ich bin froh wenn ich wo helfen kann. Vor allem wenn es um so was cooles wie dein ersten Song geht. Ich find's übrigens auch toll das du mich all diese Sachen lesen lässt. Nicht jeder würde so private Sachen einfach jemanden anvertrauen."
Er lächelte sanft.
"Dir würde ich alles anvertrauen..."
Ich sah ihn an und lächelte, als wir uns näher kamen und uns küssten. Genau in diesen Augenblick wurde die Tür aufgerissen und wir sprangen auseinander.
Mir wurde plötzlich heiß, als ich mit heißen Wangen auf meinen Block starrte.
"Hey ihr zwei, alles klar bei euch ihr seit so...ruhig."
Maurice stand dort und starrte uns an, während Johnny nur die Finger zwischen die Augen legte.
"Ja Dad, weil wir für meinen Song die Wörter finden müssen- danke für den Herzinfakt!"
Sagte er jetzt sichtlich genervt. Ich lugte zu ihn und konnte sehen wie er versuchte gelangweilt rüber zu kommen, aber innerlich genauso erschrocken war wie ich.

"Punkt für dich, Sohn. Aber wie es aussieht habt ihr schon was- da könnte ich doch-"
"Nein- nein du bekommst den Song erst zu hören wenn er fertig ist okay?"
Johnny stand auf und schob seinen Dad am Arm zur Tür hinaus. Ich musste mir das Lachen verkneifen.
"Ist das dein ernst?"
"Ja, das ist mein ernst- du wirst der erste sein der den Song zu hören bekommt versprochen...geh jetzt bitte ja?"
Er schob seinen Vater aus der Tür heraus und sah mich nur mit einen schmunzelnden Augenrollen an. Ich grinste und hielt mir den Block vor's Gesicht.
Als er seinen Vater erfolgreich aus dem Zimmer gejagt hatte, musste ich kichern.
"Dein Dad weiß echt wie man im perfekten Zeitpunkt herein platzt."
Er schüttelte nur grinsend den Kopf.
"Ja, ich wüsste gerne wie er reagiert hätte..."
"Bloß nicht- sonst hätte er mich wahrscheinlich raus geschmissen oder so was."
Lachte ich.
Er ließ sich wieder neben mir auf dem Sitzsack fallen, und sah mich an.
"So wie er geschaut hat, kann er sich wohl schon denken warum wir so panisch waren."
Ich sah wieder auf meinen Block.
"Ja bestimmt. Aber du hast recht gehabt. Wir müssen Wörter für deinen Song finden. Und wie es aussieht hast du schon mehr als ich, also..."
Ich legte den Kopf schief.
"Oh nein...du willst das ich es dir vorsinge?"
Er sah mich an und hielt den Block hoch.
"Also eigentlich wollte ich nur das du mir den Block gibst aber hey wenn du es mir schon anbietest..."
Ich hob die Hände.
"Oh, nein, nein nein du kannst den Block haben..."
Er lachte und wollte mir diesen geben, doch ich schob ihn zurück.
"Nein, nein mein lieber jetzt ist vorbei. Jetzt musst du es mir vorsingen!"
"Muss ich?"
Jammerte er.
"Komm schon, mit anderen Songs hast du doch auch kein Problem!"
Sagte ich empört.
"Ja, das sind auch nicht meine Worte..."
"Komm schon, ich lache auch nicht das weißt du. Außerdem musst du irgendwann so wie so anfangen deine Wörter zu singen."
Warf ich ein.
"Ja, ja hast ja recht..."
Er setzte sich auf und atmete durch als er auf seinen Block sieht und wieder zu mir hoch sah.

Als er anfing zu singen, musste ich schmunzeln. Plötzlich wirkte er so schüchtern, obwohl er doch derjenige war der immer so selbstbewusst die Wörter hinaus rief.

Right before I close my eyes, 
The only thing that's on my mind,
Been dreaming that you've feel 
it too, I wonder what it's like to
be loved by you, yeah,
I wonder what it's like
I wonder what it's like to be loved
By you...



Ich war erstaunt über den kurzen Refrain den er sich in dieser kurzen Zeit ausgedacht hatte, und musste lächeln. Er sah mich unsicher an.
"...und?"
"Johnny...das war so schön!"
Sagte ich und strahlte.
"Wirklich?"
Ich nickte.
"Ja, das du dir so etwas gerade ausgedacht hast ist einfach super!"
Ich lächelte.
"Wie kamst du darauf?"
"Naja...ich dachte mir wenn ich schon über die Sachen singe die mich am meisten beschäftigt haben, dann auch die Situation wo ich mich zum ersten mal verliebt habe..."
Sagte er und lächelte leicht.
"Ich habe oft davon geträumt das du so fühlst wie ich, und ich lag oft in meinem Bett und habe an dich gedacht, an die Tage an denen wir zusammen waren. Und vielleicht habe ich mir auch vorgestellt wie es ist...mit dir...äh du weißt schon zusammen zu sein..."
Er fuchtelte mit den Händen und ich konnte sehen das seine Wangen deutlich dunkler geworden waren. Plötzlich sah er aus wie ein beleidigtes Kind.
Ich musste lachen, und rückte näher an ihn heran.
"Aww du bist so süß!"
"Nein bin ich nicht..."
"Doch das bist du."








~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

ℳ𝓎 ℳℯ𝓁ℴ𝒹𝓎 (𝔸 𝕊𝕚𝕟𝕘 𝔽𝕒𝕟𝕗𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt