ℳ𝓎 ℳℯ𝓁ℴ𝒹𝓎 (𝔸 𝕊𝕚𝕟𝕘 𝔽𝕒𝕟𝕗𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 )

05

Dort stand sie. Auf der Bühne mit dem Besen in der Hand stand Anouk und sang vor sich hin. Ich kannte dieses Lied, und es passte zu der Ästhetik im Hintergrund. Das rosa Scheinwerferlicht fiel auf die rosa-weißen Wolken und brachten diese zum Glitzern. Das Licht fiel auf ihren weißen Fell, und ließ dieses in einem rosa Schimmer zurück.
Ich musste lächeln wie sie bei jedem zweiten Schritt einen kleinen Hüpfer machte, und ihre Umgebung völlig zu vergessen schien.
Mir fiel plötzlich auf wie hübsch sie war. Das war mir zuerst gar nicht so aufgefallen. Und sie konnte super Gitarre spielen. 
Ich merkte wie ich plötzlich ohne Grund nervös wurde, und ließ dabei vor lautem starren die Tür los, diese mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. 
Ups...
Die Wölfin zuckte zusammen, und ließ beinahe den Besen aus der Hand fallen als sie starr dort stand. 
Plötzlich fühlte ich mich etwas schlecht das ich sie erschrocken hatte. Sie hatte mir ja oft genug gesagt das sie niemals vor jemanden Singen wolle, weil sie ihre Stimme nicht mochte. Sie hatte wahrscheinlich Angst das Leute sie auslachen würden...
"Hi."
Sagte ich jetzt um sie auf mich aufmerksam zu machen. Ich wusste plötzlich nicht mehr was ich sagen sollte, und suchte nach einer Antwort.

"Hi..."
"Hey."
Sagte ich kurz. Wie peinlich, er musste mich innerlich auslachen. Wie konnte ich nur so dumm sein und anfangen zu Singen, wenn ich doch wusste das die anderen jeden Moment kommen konnten...
Ich versuchte so zu tun als wäre alles völlig normal und fegte einfach weiter. Aber natürlich ließ das Johnny nicht auf sich sitzen.
"Du hast ja gesungen..."
Fing er vorsichtig an.
"Ähm...ja ich hoffe du hast nicht viel mitbekommen."
Sagte ich und sah ihn dabei nicht an.
"Ich fand es gar nicht schlecht."
Hörte ich ihn sagen. Dennoch traute ich mich nicht mich umzudrehen, zu groß war die Blamage die aus meiner eigenen Dummheit entstanden ist.
"Du brauchst nicht zu lügen, Johnny."
Sagte ich, während ich schon zum dritten mal die gleiche Stelle am Boden fegte, obwohl diese Blitzsauber war.
"Das war keine Lüge, wirklich nicht. Du brauchst keine Angst zu haben, ich lache dich nicht aus fall's du das denkst..."
Jetzt drehte ich mich doch um, und sah ihn direkt in die Augen. Doch sobald sich unsere Blicke trafen, verließ mich der Mut wieder. 
"Das dachte ich mir schon. Du würdest niemanden auslachen."
Ich lächelte ihn an, und drehte mich dann wieder um. 
Am liebsten würde ich sofort hinter dem Vorhang laufen und mich verstecken, aber dafür war es jetzt schon zu spät. 
Ich warf einen kurzen Blick auf die Holzbühne, doch ich hatte keinen Kopf mehr zum Fegen. Vor allem jetzt nicht mehr.
Ich entschied mich also hinter meinem ersehnten Vorhang zu verschwinden und zu hoffen das er diese Situation so schnell es ging wieder vergaß.
Doch zu meinem Pech kam er mir hinterher.
"Ich kenne das Lied...der Text ist so schön verfasst. Woher kennst du ihn?"
"Ähm...ich kenne dieses Lied schon lange. Ich habe es mal im Radio gehört, als meine Mutter und ich zusammen gebacken haben."
Ich stellte den Besen zur Seite und drehte mich ein wenig zu schwungvoll um, sodass ich mit dem Schuh an einer der Kisten hängen blieb, und stolperte.
Obwohl ich mich hätte selber auffangen können, packte Johnny mich aus Reflex an den Armen sodass ich mit dem Kopf gegen seiner Brust stieß.
Ich sah zu ihn hoch, und rappelte mich schnell wieder auf, und stand Kerzengerade vor ihn, während er mich immer noch hielt.
Also heute war die Begegnung mit Johnny alles andere als entspannt. 
"Entschuldigung..."
"Nein, alles gut...alles okay?"
Ich nickte, und wich seinen Blick aus. Mein Herz raste plötzlich viel schneller als es sollte, was mich nur noch mehr verwirrte. Ich war noch nie so nervös gewesen wenn ich bei jemanden in der Nähe war.
Johnny lächelte mich an, bis ihn einfiel das er mich immer noch festhielt und ließ mich so schnell los als hätte er sich verbrannt.
Der Schatten wo seine Hände lagen, haftete immer noch an mir als plötzlich Buster die Treppe runter kam und mitten im Raum stehen blieb.
"Ähm...störe ich?"
Dieses mal war es Johnny der nervös wurde, denn er sprang ein Stück zurück und rieb sich den Nacken.
"Was, n-nein alles gut!"
Ich hätte mir am liebsten die Hand an die Stirn geschlagen, und versuchte das Thema zu wechseln.
"Ähm, die Bühne ist gefegt kann ich noch wo helfen?"
Fragte ich jetzt.
"Ja, dass könntest du sogar wirklich. Die Mikrofone müssten einmal ausgetauscht werden, wir haben jetzt welche die die Stimme noch besser rüber bringen!"
"Ja klar, kriege ich hin..."
Buster drückte mir eine kleine Kiste in die Hände, und sprach dann mit Johnny. Froh darüber endlich etwas zu tun zu haben, und aus dieser peinlichen Situation fliehen zu können, lief ich um die Ecke und suchte das erste Mikrofon.
Heute war wieder ein Tag, an dem ich einfach im Bett hätte liegen bleiben sollen...

Nach einiger Zeit hatte sich meine Nervosität wieder gelegt, und ich konzentrierte mich darauf die Mikrofone auszutauschen. Die großen Standmikrofone waren schon alle ausgewechselt, nur noch die kleinen die man sich an den Körper legte, waren noch die einzigen die fehlten.
Ich lief durch die Gänge, und suchte sie mir zusammen dabei zählte ich einmal kurz nach. Es waren fünf Stück, doch es müsste noch ein sechstes sein. 
Ich lief wieder zurück, und lugte auf die Bühne, wo schon Johnny am Piano saß. Er sollte wohl vorsingen. Plötzlich sah er zu mir, als hätte ich ihn gerufen und lächelte mich an. Ich erwiderte das lächeln, als mir an ihn das sechste Mikro auffiel. 
Wieso wurde ihn kein einfaches Standmikro gegeben?
"Ähm, darf ich kurz stören?"
Fragte ich und trat auf die Bühne. Buster sah mich halb abwesend an. 
"Ich müsste noch kurz das letzte Mikro auswechseln..."
"Ja mach ruhig, ich muss das alles eh noch sortieren..."
Sagte der Koala als er einen Blätterstapel von sich weg schob.
Ich lief schnell auf die Bühne zu Johnny, und kramte das letzte neue Mikro aus meiner Tasche hervor.
Johnny wollte sich schon das andere ausstöpseln, aber ihn wurde es unter der Jacke verkabelt.
Bestimmt wieder das Werk von Mrs.Crawley,  ich hatte das Gefühl das sie gerne immer alle Mikros so an der Person verkabelt, dass man diese so gut wie nicht mehr ab bekam. Sogar wenn es nur eine Probe war.
Ich half ihn und tastete seine Seiten nach dem Hauptstück ab. Dabei wurde mir wieder so heiß, dass ich froh war das ich so dichtes Fell besaß.
Endlich fündig geworden, zog ich das Kabel hervor und hing es mir um den Hals um ihn das neue um zu legen.
"Ganz schöner Kabelwirrwarr...Mrs.Crawley meinte es wohl zu gut..."
Saget er.
Ich lachte auf.
Ich legte ihn das Kabel um den Hals und zögerte kurz, bis ich mich dann doch traute und ihn das Kabel hinter der Jacke steckte. So gut wie bei Mrs.Crawley sah es zwar nicht aus, aber  besser als nichts.
Ich strich mit den Finger über sein etwas raues Fell, und sah nervös zur Seite. Buster hatte seinen Papierstapel bereits zur Seite gelegt, und wartete nun darauf das ich endlich fertig wurde.
"Okay jetzt müsste alles gehen... ich gehe dann mal wieder!"
Sagte ich und lief so schnell es ging von der Bühne.
Oh man was war heute nur los...
Dennoch ging ich nicht ganz, denn ich blieb noch hinter den Vorhang versteckt und sah zu.
Ich konnte es mir nicht verkneifen zuzusehen, wenn er anfing zu Singen. Ich liebte seine Stimme einfach...

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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡