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Der Wecker riss mich unsanft aus dem Schlaf, sodass ich vor Schreck aufsprang.
"Hmm..."
Ich rieb mir den Kopf, und seufzte. Durch mein Fenster fiel orangenes Sonnenlicht, und ich musste lächeln als ich mich daran erinnerte das ich heute wieder Johnny sehen würde.
Und natürlich Buster helfen musste.
Ich schwang mich aus dem Bett und sammelte meine Klamotten ein, die ich mir schon am Abend zuvor raus gelegt hatte- und lief ins Bad.
Als ich mich geduscht, und umgezogen hatte, schaute ich noch kurz in den Spiegel. Unter der dunkelblauen Kurzen Hose trug ich eine dünne schwarze Leggings, und ein braunes Sweatshirt mit dem Aufdruck meines Lieblingssängers.
Ich zog wieder die gleichen schwarz-weißen chucks an, und lief nach unten. Meine Gitarre stand vor der Eingangstür, und gerade als ich diese schnappen wollte, entdeckte ich meine Mutter.
Sie hatte weiß-braunes Fell, also ganz anders als ich. Ich hatte weißes Fell, nur am Schweif hatte ich einige braune Flecken wie sie. Ich kam mit der Fellfarbe wohl ganz nach meinem Vater...
"Hey, hey wo wollen wir denn so schnell hin?"
Fragte sie jetzt, in der Hand eine Tasse mit Kräuter Tee.
"Ich muss zum theater, mit aufbauen helfen weißt du noch?"
Sagte ich und schielte auf die Uhr.
"Ach ja da war ja was gewesen...aber willst du nicht vorher etwas essen?"
"Ich bin schon so spät dran, ich hole mir einfach etwas in der Pause. Bis später!"
Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, und verschwand noch bevor sie etwas sagen konnte aus dem Haus.
Ich war viel zu aufgeregt als das ich jetzt etwas hätte essen können. 
Auf dem Weg zum Theater steckte ich mir die Kopfhörer in die Ohren, und drehte die Lautstärke hoch.
Die Sonne war noch niedrig am Horizont zu sehen, und nur wenig Leute waren in der Stadt unterwegs, aber das war mir recht.
Als ich angekommen war, zog ich die Kopfhörer aus den Ohren, und trat ein. Im Museum befand sich nur Buster und ich. Ich konnte ihn herum laufen sehen.
"Guten morgen!"
Rief ich ihn zu und lief zu ihn. Er blieb stehen und schaute kurz in meiner Richtung.
"Ah Anouk schön das du da bist!"
Sagte er und winkte mich mit der Hand zu ihn hin.
Ich folgte ihn.
"Lass uns am besten gleich anfangen. Der erste der Aufführen wird, wird dann...Meena sein."
Er zeigte auf einen Pappmond der groß und gelb verziert in der Gegend herum hang.
"Lass uns zuerst ihre Szenerie erstellen. Sie hat ein eher langsameres Lied, das heißt ein schöner Nachthimmel würde bestimmt gut aussehen. Was meinst du?"
Er sah zu mir hoch.
"Ähm...ja auf jeden Fall. Darf ich erfahren welches Lied sie singt? Vielleicht kann man das Lied im Hintergrund integrieren..."
"Wie meinst du das?"
"Naja wenn sie zum Beispiel...Love Story singen würde, könnte man diesen Turm hinzufügen. In dem Lied wird oft etwas von Romeo und Julia gesungen, dass könnte man dann mit dem Turm verbinden. Wegen der alten Zeit damals..."
Erklärte ich. 

Buster lächelte.
"Ich sehe wir verstehen uns. Okay sie singt: Before You Exit. Kennst du das Lied?"
Ich nickte. 
"Oh ja, dass ist ein trauriges Lied. Aber dort wird viel über Wolken und Himmel gesungen, also...wie wäre es wenn wir diese Wolken nehmen?"
Ich zeigte auf einer Wolke die wohl aus Pappmachee bestand, und hell rosa mit einem goldenen Rand war.
Als ich diese bewegte, glitzerte ihre Oberfläche wie die des Wassers.
"Ja, dort drüben sind noch ein paar größere Wolken, die könnte man auch gut integrieren..."
Buster nickte, und ging herum. 
"Okay lass uns schon mal etwas aufhängen, damit wir uns ein Bild machen können..."
Wir beide schleppten also die Papp-Wolken an auf die Bühne, und fingen an einige aufzuhängen. Dabei gab jeder von uns einen Vorschlag ab, und bald hangen schon einige Wolken hoch über der Bühne. Es sah jetzt schon wunderschön aus wie ich fand, doch etwas fehlte noch.
Das schien Buster wohl auch zu finden, da er auf der Bühne zurück ging und das Werk betrachtete.
"Etwas fehlt noch..."
"Wie wäre es wenn wir den großen Sichelmond hinter der großen Wolke dort zur hälfte verstecken?"
Schlug ich vor.
"Hm, wir können es versuchen."
Der Mond war deutlich schwerer als gedacht, aber mit Teamwork schafften wir es den Mond zum hängen zu bringen. 
Ich nahm die untere Spitze und zog ihn in die Richtung, verrückte eine Wolke nach links, und drapierte den Sichelmond so, dass dieser zur Hälfte hinter einer großen rosa Wolke hervor blitze.
"Jetzt sieht es perfekt aus!"
Sagte Buster begeistert.
"Ja finde ich auch. Es sieht aus wie aus einem Märchen..."
Sagte ich lächelnd.
"Das haben wir nur deinen guten Einfällen zu verdanken."
Ich lächelte.
"Ihre waren auch nicht schlecht. In der Show wird der Hintergrund bestimmt super aussehen..."
Sagte ich jetzt.
Buster nickte.
"Mr. Moon? Könnten Sie kurz kommen?"
Mrs.Crawley rief von hinten. Ich hatte gar nicht gewusst das sie auch da war.
"Äh ja klar, Anouk könntest du noch einmal die Bühne durchfegen wenn es dir nichts ausmacht? Die anderen müssten auch bald kommen..."
Sagte er noch zu mir.
"Ja klar."

Als er verschwunden war, schnappte ich mir den Besen der hinter der Bühne stand und fing an die Bühne zu fegen. Dabei musste ich ständig den wunderschönen Hintergrund betrachten. Und plötzlich fühlte ich das seltsame verlangen laut zu singen, und so zu tun als würde ich tatsächlich vor einer großen Menge singen. In der Realität könnte ich dies niemals, ich hätte viel zu viel Angst, und die Leute würden meine Stimme nicht mögen. Aber in der Fantasie liebten sie mein Gesang...
Ich lächelte melonchonisch und seufzte, während ich fegte. Das Thetaer war still, nur das Kratzen der Borsten konnte man im Echo vernehmen. Buster war bestimmt oben und hörte nichts...
Ich hörte auf zu Fegen, und sah mich noch einmal um.
Naja wenn mich niemand hören konnte...
"Hallo?"
Rief ich einmal laut hinein, und lauschte. Keine Antwort. Gut.
Ich lächelte und fegte weiter während mir ein Lied in den Kopf kam.

You know I want you

It's not a secret I try to hideI know you want meSo don't keep saying our hands are tiedYou claim it's not in the cardsAnd faith keeps pulling us miles awayAnd out of reach from meBut you are here in my heart, so who can stop meIf I decide that you're my destiny?

What if we rewrite the stars?
Say you're were made to be mine,
Nothing could keep us apart,
You'd be the one I was meant to find,
It's up to you, and It's up to me,
No one can say what we get to be
So why don't we rewrite the stars,
Maybe the world could be ours tonight



Ich drehte mich im Kreis, und konzentrierte mich auf dem Boden, aber innerlich war ich schon woanders. Ich war ganz vertieft in dem Lied, und stellte mir vor wie ich einfach durch die dichte Wolkenwand brach, und die Sonne spüren konnte.
Ich merkte gar nicht wie laut ich wurde, und hörte erst auf als ich eine Tür ins Schloss fallen hörte.
Mist, hoffentlich hatte derjenige nicht all zu viel gehört...
Ich traute mich gar nicht mich umzudrehen, und stand dort wie angewurzelt.
Ich senkte den Blick, und lugte etwas zur Seite während ich langsam weiter fegte. Im Augenwinkel konnte ich eine schwarze Lederjacke erkennen...
Oh großartig gemacht Anouk!














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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

ℳ𝓎 ℳℯ𝓁ℴ𝒹𝓎 (𝔸 𝕊𝕚𝕟𝕘 𝔽𝕒𝕟𝕗𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt