"Mama?"
Anouk sah in den Raum vor ihr hinein. Es war die Küche, die klein aber gemütlich wirkte.
Ein kleiner weißer Esstisch stand in der Mitte, darum herum zwei Stühle.
Ich sah mich im Wohnzimmer in dem wir standen genauer um. Ein großes Graues Sofa stand links, dahinter nahm ein großes weißes Regal beinahe die ganze Wand ein. Dort befanden sich teilweise Bücher oder Bilder, sogar kleine Figuren in drinnen der kleinen Kästchen.
"Bin unten, was ist denn?"
Hörte ich leise eine Stimme rufen. Das musste wohl ihre Mutter sein.
Anouk drehte sich zu mir um.
"Du kannst dich ruhig umsehen, ich hole nur schnell meine Mutter hoch, ja?"
Sie lächelte mich an, und ich nickte.
"Ja klar."
Sie lief in die Küche und verschwand dann, während ich zu dem Regal schlenderte.
Ich entdeckte eine kleine Stickerei , ein paar Krimis, und ein Bild. Das Bild zeigte eine Grundschulklasse, und beim näheren hinsehen konnte ich Anouk entdecken.
Sie war so klein gewesen, wie sie dort mit ihren viel zu großen T-Shirt stand, Jeder der Kinder trug das gleiche T-Shirt, mit unzähligen Handabdrücken darauf. Wir hatten damals auch so etwas gemacht, einfach die Hände in den Farbeimer tauchen und auf das weiße T-Shirt einen Handabdruck hinterlassen. Auf dem Rücken sollten wir dann unseren Namen schreiben.
Ich lächelte über ihr breites grinsen, und den großen Ohren die sie bis heute behalten hatte.
Etwas weiter entdeckte ich noch ein Bild von Anouk und ihrer Mutter. Es war ein Bild welches jemand mit der Kamera geschossen hatte. Anouk's Mutter saß auf der Wiese und sah in die Kamera als wurde sie gerufen. Auf dem Schoß saß eine noch kleinere Anouk, sie müsste um die ein oder zwei Jahre alt gewesen sein. Sie hatte einen lila Schnuller im Mund, und ein weißes Kleidchen. Sie hob ihre kleinen Hände und sah erstaunt in die Kamera hinein. Ein niedlicher Anblick.
"Gleich danach habe ich mir das Kleid mit roten Eis voll gekleckert..."
Ich zuckte kurz zusammen, als Anouk neben mir stand.
"Meine Mutter hat zu mir gesagt das sie froh war das das Foto vorher geschossen wurde."
Sie grinste.
"Das sind echt süße Fotos. Wir hatten so was auch, damals..."
Ich zeigte auf das Klassenfoto.
"Ja? Cool, ich hab das Shirt sogar immer noch."
"Ich bin da, Entschuldigung ich hatte so viel Papierkram zu erledigen..."
Ihre Mutter kam dazu, und fuhr sich durchs Fell.
Sie sah wie auf dem Bild so anders aus. Ich hatte sie zwar flüchtig schon einmal gesehen, aber jetzt fiel mir der Unterschied erst so richtig auf. Sie hatte hellbraun-weißes Fell, und braune Augen, während Anouk schneeweißes Fell und grüne Augen hatte.
Sie kam wohl ganz nach ihrem Vater...schade nur das dieser so dumm war und sich nicht blicken ließ. Wie konnte man nur seine eigene Tochter nicht wollen? Wenn er nur wüsste wie wundervoll sie war...
"Das ist doch nicht schlimm. Wir hatten uns schon einmal gesehen, aber freut mich sie richtig kennenzulernen, Miss!"
Ich gab ihr die Hand, sie lächelte.
"Freut mich auch. Ihr zwei seit gute Freunde geworden wie es scheint. Das freut mich wirklich."
Anouk lächelte, so wie ich.
"Na schön, ich weiß schon ihr sollt üben also frage ich nicht weiter und lass euch in Ruhe. Wenn was ist, ich bin im Zimmer nebenan."
"Jup, danke Mama."
Anouk trat vor und gab mir ein Kopfzeichen das ich ihr folgen sollte.Sie führte mich die Treppen hoch, bis in ihr Zimmer. An der weißen altmodischen Tür hing ein Schild auf dessen: NO PARKING stand.
"So, dass ist mein Reich..."
Sie stieß die Tür auf und ließ mich zuerst eintreten.
Ich musste grinsen, da es so ziemlich genau aussah wie ich es mir ungefähr vorgestellt hatte.
Poster von Bands, ein Gitarrenständer und eine Art Notenbuch. Ich entdeckte eine altmodische Musikbox, und über den breiten Schreibtisch waren schwarze Noten an der Wand aufgemalt. Der eingebaute weiße Kleiderschrank schmückte einige Basteleien die aussahen als würden sie noch von Kindestagen stammen. Das große Fenster hatte eine breite Fensterbank auf der ein langes schmales Kissen ausgelegt war.
Lampions hingen an der Wand über den Bett, und zogen sich hinüber zu einer kleinen Stelle auf dem Boden. Eine Art kleines weißes Zelt mit vielen Kissen war dort aufgebaut, sodass man sich am liebsten hinein gelegt hätte.
"Wow..."
Ich drehte mich um.
"Du hast es hier echt gemütlich."
Sie sah verlegen zur Seite.
"Danke!"
Sie ging voran.
"Setzt dich einfach irgendwo hin wo du magst. Ich suche nur kurz meine Notenblätter und Gitarre zusammen..."
Sagte sie.
"Okay."
Ich setzte mich also auf dem Berg von Kissen vor dem Zelt, als Anouk wieder kam und sich neben mir setzte.
"Okay, also ich glaube ich hab's raus mit dem letzten Part..."
Fing sie an, und stützte die Gitarre auf ihren Bein ab. Sie hatte unseren neuen Song Zettel vor uns ausgebreitet, auf diesen wieder eine kleine Zeichnung zu sehen war. Dieses mal zeigte es uns beide mit Sonnenbrillen.
Ich lächelte und sah zu ihr hoch.
"Okay...willst du zuerst spielen, und danach singe ich? Oder gleich alles zusammen?"
"Hmm....wie wäre es wenn wir alles hintereinander machen? Zuerst spiele ich, danach singst du, und zum Schluss alles zusammen?"
"Klar."
Sie senkte den Kopf, und fing an zu spielen. Ich liebte es wenn sie anfing zu spielen. Bei ihr hörten sich die Melodien immer ein bisschen anders an als bei anderen Gitarristen. Wenn sie anfing zu spielen, vergaß man für kurze Zeit alles um sich herum.
Ich merkte gar nicht wie ich mit dem Kopf mit wippte, als sie hoch sah und mir ein kurzes lächeln zuwarf.
Ich war so gespannt auf all das was noch kommen würde. Wenn es soweit war, hieß es das Anouk und ich die ganze Zeit zusammen sein würden. Eine tolle, aber auch gleichzeitig waghalsige Vorstellung. Ich wusste ja jetzt kaum wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte ohne aufzufallen. Ich wollte so gerne mit jemanden darüber reden, doch wusste ich nicht mit wem. Plötzlich fiel mir Miss Crawley ein, die immer ein offenes Ohr für jeden hatte. Vielleicht sollte ich mich einmal an ihr wenden.
"Und?"
Anouk riss mich aus meinen Gedanken.
"Hey, du hast es wirklich drauf!"
Sagte ich jetzt.
Ihre Miene erhellte sich.
"Ja, hoffentlich bleibt das auch so."
Merkte sie an.
"Und jetzt du."Ich sah sie an, und senkte meinen Blick als ich die Nervosität unterdrückte und anfing zu singen, wenn auch leise. Wenn ich im Theater war, konnte ich singen so laut ich konnte, doch jetzt wenn ich hier mit ihr alleine bin, war ich plötzlich schüchtern.
Aber ich hatte es hinter mir, und mir fiel auf das ich dieses mal den Text fehlerfrei aufgesungen hatte.
"Hey, anscheinend klappt es bei dir auch wunderbar, wie schön!"
Sie lächelte breit.
"Ja, hoffentlich auch vor den tausenden Leuten vor denen wir aufführen sollen. Ich werde schon nervös wenn ich nur daran denke..."
Warf ich ein.
Sie sah sich im Zimmer um, und lächelte dann geheimnisvoll.
"Warte, ich hab' eine Idee..."
Sie legte die Gitarre beiseite und stand auf. Ich sah ihr hinterher um zu schauen was sie da tat, als sie plötzlich von ihrem Bett und Regal einige Plüschfiguren herunter nahm und diese auf ihre Kommode setzte. Über der Kommode an der Wand hing ein Poster von einer Sängerin, die auf der Bühne vor den tausenden Leuten im Publikum stand.
"Okay, komm her."
Sie winkte mich zu sich, und nahm ihre Gitarre wieder an sich.
Ich lächelte und stellte mich neben ihr.
"Okay, stell dir vor wir stehen auf der großen Bühne die wir vom Fernseher kennen, und all diese Leute im Publikum dort, sind nur wegen uns gekommen. Alles ist still, und sobald wir die Bühne betreten fangen alle an zu klatschen. Wir sind aber natürlich kein Stück nervös, versteht sich."
Sie warf mir einen Blick zu.
"Als ich damals noch klein war und mit den Gitarre spielen angefangen hatte, da habe ich oft vor diesem Poster geübt. Es war damals mein Publikum, und ich hatte mir immer vorgestellt das ich auf die Sängerin auf der Bühne war, und jeder nur meinetwegen gekommen ist."
Sie sah zu mir, und dann wieder zurück zum Poster.
"Ich war damals sehr nervös, und konnte nicht einmal vor meiner Mutter spielen, weil ich Angst hatte, ich sei nicht gut genug. Dieses Poster hat mir sehr dabei geholfen mutiger zu werden... und hey ich hab's geschafft vor echten Publikum zu spielen... und wenn ich das schon schaffe, dann du erst recht. Auch vor so einem großen."
"Wow...du bist echt süß was du dir einfallen lässt..."
Sagte ich, doch bereute es im gleichen Moment wieder. Warum habe ich da gesagt? Du Vollidiot!
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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡
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ℳ𝓎 ℳℯ𝓁ℴ𝒹𝓎 (𝔸 𝕊𝕚𝕟𝕘 𝔽𝕒𝕟𝕗𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 )
FanfictionMusik ist etwas was verbindet, dass hat mir meine Mutter immer gesagt. Und sie hatte mir auch gesagt, dass ich mein Lied eines Tages jemand vorspielen werde, der es verdient hat es zu hören. Wie recht sie doch hatte, doch... das es ausgerechnet er s...