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Ich konnte mich schnell an Situationen gewöhnen wie mir auffiel. Die Wochen vergingen indem ich auf die Kinder aufpasste, und mir dabei immer neue Methoden ausdachte um die Kinder zu beschäftigen. 
Nach einiger Zeit wurden die Kinder etwas ruhiger und hörten mehr auf mich, was mir gerade recht kam. 
Ich zeigte ihnen die Bücher aus denen mir damals vorgelesen wurde, und erzählte ihnen dabei was ich mir damals immer dabei vorgestellt hatte. So sagte ich ihnen zum Beispiel das ich damals immer meine Krone aufgesetzt hatte wenn mir meine Mutter das Märchen Cinderella vorgelesen hatte. Ich bemerkte das Maria dies auch tat, und immer ihre Krone holte wenn ich ihnen vorlas.
Ich mochte die Kinder, und die Eltern waren auch überrascht gewesen das ich nicht gleich am ersten Tag hingeschmissen hatte. 
Ich war unglaublich dankbar, denn die Mutter gab mir jedes mal 50$ für's Aufpassen.
Zuhause fand ich eine Silberne Dose und legte dort das Geld hinein was ich verdient hatte. 
Wir kamen den tausend Dollar für Johnny's Vater immer näher.
Und heute war dieser Tag.
"Okay ihr süßen, schlaft gut."
Ich strich Maria über den Kopf und ging zu Luca um ihn über der Wange zu streichen.
"Gute Nacht Anouk..."
Murmelte er leise.
"Bis morgen..."
Nuschelte Maria.
Ich schloss die Tür und blieb stehen als sich die Haustür öffnete und die Eltern herein kamen.
"Guten Abend...ist alles in Ordnung?"
Fragte ich und sah auf die Uhr.
"Oh ja, unser Meeting ist heute ausgefallen deshalb sind wir jetzt schon da..."
Sagte die Mutter.
Sie fragte mich wie immer wie es gelaufen war, und ich sagte ihr was die Kinder alles mit mir gemacht hatten. Sie gab mir das Geld und ich verabschiedete mich.
Ich ging die dunkle Straße entlang als es auf einmal anfing zu Regnen.
"Mist..."
Ich lief weiter und ließ den Regen über mich prasseln.
Währenddessen grübelte ich und plötzlich fiel mir etwas ein.
Als ich das vorige mal nachgesehen hatte, fehlte mir nicht mehr fiel...
Mit dem Geld was Johnny verdient hatte, und den restlichen Geld von mir müssten wir eigentlich auf die Tausend gekommen sein...
Ich zog das Handy aus der Tasche und wollte gerade Johnny schreiben, als sein Name auf dem Display aufleuchtete.
"Hey!"
"Hey, wie geht's ich wollte mich mal melden weil ich jetzt schon Schluss habe..."
Fing er an.
"Wie lustig ich habe auch jetzt Schluss..."
Sagte ich.
"Echt? Bist du schon Zuhause?"
"Nein, ich gehe durch den Regen bis zur nächsten Bushaltestelle. Es fängt schon an zu Blitzen..."
Sagte ich und wischte mir die Nässe aus dem Gesicht.
"Die Busse fallen heute aus deswegen. Die Blitze sind mehrfach eingeschlagen, habe ich im Radio gehört..."
Sagte Johnny.
"Was? Aber das ist schlecht ich fahre sonst immer mit dem Bus weil es auf der Strecke keinen Gehweg gibt... Mist!"
Ich blieb stehen.
"Wo bist du gerade?"
Fragte er.
"Gleich an der Bushaltestelle..."
"Gut dann warte da, ich komme mit dem Auto und hol dich ab."
Ich merkte wie mein Herz zu rasen begann.
"Oh ähm das brauchst du nicht- ich kann auch einfach meine Mutter anrufen..."
Fing ich an, aber Johnny ließ nicht locker.
"Ach was ich bin näher dran, und ich will dich nicht so lange alleine im Regen und in der Dunkelheit stehen lassen. Du weißt nie wer um die Ecke kommen kann..."
Sagte er.
"Ich bin in zehn Minuten bei dir, bis gleich!"
"Warte, du musst nicht-"
Er hat aufgelegt.
Ich starrte auf dem Nassen Display und seufzte.
Mit Johnny zu telefonieren war anders als wenn er wirklich da war. Ich hatte es gerade geschafft nicht mehr so nervös zu sein wenn ich mit ihn telefonierte, aber wenn er wirklich da war, war alles wieder wie beim alten.

Ich wartete also unter dem Bushaltehäuschen und hörte den Regen zu, bis irgendwann ein schwarzer Truck angefahren kam.
Mein Herz raste wie wild als ich zu ihn lief.
"Hey, du bist ja richtig trocken geblieben!"
Johnny schwang die Autotür auf und lachte.
"Witzbold!"
Ich stieg auf der Beifahrerseite ein, und schloss die Tür.
"Hey!"
"Hey..."
Johny reichte mir ein Handtuch welches er von der Rückbank hervor holte.
"Danke und... danke das du mich abgeholt hast."
Sagte ich und rieb mir das Handtuch über den Kopf.
"Mach ich gerne, kein Ding."
Ich sah ihn von der Seite an. Es war ein komisches Bild ihn beim Fahren zuzusehen, aber der Truck und die Lederjacke ließen ihn dabei wie ein Gangster aussehen.
"Wie war es so in der Werkstatt?"
Fragte ich jetzt.
"Ganz gut. Ich glaube so langsam kommen wir unseren Ziel näher..."
Er sah kurz zu mir.
"Ich glaube wir sind schon ganz nahe dran...wenn ich Zuhause bin rechne ich nochmal nach wenn du willst kannst du mir deine Vollständige Summe auch schreiben."
"Ja, ich bin gespannt wie viel wir schon haben."
Bei mir angekommen, bedankte ich mich noch einmal bei ihn und stieß die Tür auf.
"Bis morgen."
"Bis morgen..."
Er hob die Hand und strich mir über die Wange um die Tropfen die hinunter liefen zu stoppen.
Ich wurde wieder rot und lächelte nervös.
"Schlaf gut nachher..."
"Du auch."
Ich stieg aus und schlug die Autotür zu. Als ich zur Haustür ging, winkte ich noch zum Abschied. Er hob die Hand und fuhr dann los.
Mit klopfenden Herzen lief ich nach oben um heiß zu Duschen.
Danach öffnete ich die Kiste und zählte das Geld durch. Nach einer Stunde schrieb mir Johnny seine Summe.
Sag's mir morgen als Überraschung ;)
Ich zählte alles zusammen, und ein grinsen legte sich über mein Gesicht.
Oh das wird eine Überraschung für ihn sein...



~♡~


Am nächsten Morgen lief ich so motiviert wie noch nie aus dem Haus.
Es war nur noch eine Woche bevor wir abreisen würden, und heute war der Tag an dem wir Johnny's Vater aus dem Gefängnis holen würden.
Ich lief auf dem schnellsten Weg zum Theater, und suchte nach Johnny.
Ich fand ihn auf einen der Sitze für das Publikum, und lief durch den schmalen Gang. Er hatte Kopfhörer in den Ohren und hörte sich gerade unseren zweiten Song an.
Ich tippte ihn auf der Schulter, was ihn zusammen zucken ließ.
"Hey Anouk."
Er zog sich die Kopfhörer aus den Ohren.
"Hey du, ich habe die beste Nachricht die du heute bekommen kannst!"
Sagte ich und ließ mich neben ihn auf dem Sitz fallen.
"Ach wirklich? Und was wäre das?"
Fragte er grinsend.
Ich überreichte ihn die silberne Dose.
Er nahm sie zögernd an und öffnete sie. 
"Das Geld was wir sammeln?"
"Ja, ich habe deine Summe und meine zusammengezählt und stell dir vor: wir haben alles zusammen."
Ich grinste breit über Johnny's freudigen Blick. Er sah mich mit großen Augen an.
"Bist du dir sicher?"
Ich nickte.
"Auf jeden Fall bin ich mir sicher. Wir holen deinen Dad wieder raus!"
Er lachte und zog mich in eine Umarmung.
"Wir haben es geschafft, und das kann ich nur dir verdanken. Alleine hätte ich das nie geschafft..."
Sagte Johnny jetzt und zog mich ein Stück von sich weg, und gab mir plötzlich einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Mir wurde heiß und ich starrte ihn an.
"Danke."
Sagte er und räusperte sich.
Ich lächelte.
"Gleich nach dem Theater holen wir deinen Vater ab. Es sei denn ich soll lieber nicht dabei sein..."
"D-doch klar, wieso nicht?"
Fragte er.
"Ich weiß nicht, irgendwie kann ich deinen Vater nicht so einschätzen ob er mich jetzt mag oder nicht..."
Ich hob die Schultern, und legte die Ohren an.
Es stimmte ja, jedes mal wenn er mich ansah, hatte er diesen undurchschaubaren Blick der mich verunsicherte.
"Ach was..."
Er winkte ab.
"Ich weiß was du meinst, aber eigentlich ist er ganz lieb...ganz tief im inneren."
Ich lachte.
"Na dann bin ich ja beruhigt."
Sagte ich, doch im inneren hatte ich immer noch furcht vor ihm. Aber das war alles egal. Wichtig war nur das wir ihn da raus holten und uns auf die Show vorbereiteten.
"Johnny, Anouk! Kommt ihr zwei mal bitte?"
Wenn man vom Teufel spricht.








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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡


ℳ𝓎 ℳℯ𝓁ℴ𝒹𝓎 (𝔸 𝕊𝕚𝕟𝕘 𝔽𝕒𝕟𝕗𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt