I'll Come And Get You My Girl

Kapitel 14. Märchenstunde ist angesagt

Mit meiner besten Freundin Yulia saß ich gerade auf den Treppen vom Eingang der Schule. Mit ihr unterhielt ich mich gerade und aß nebenbei meine Jause. Eigentlich redetet Yulia nur die ganze Zeit und ich hörte zu. Sie redete nur die ganze Zeit davon, warum ich vor fünf Tagen nicht zur Schule kam. Keinesfalls erzählte ich von Leon, dass er mich gerettet hat und ich bei ihm übernachtete habe. Auch nicht, dass dann mein Bruder aufgetaucht ist. Das war zu peinlich, um es zu erzählen. Außerdem wollte ich es für mich behalten mein Erlebnis. Yulia musste nicht alles von meinem Leben erfahren.

Also entschied ich mich dafür ihr nicht zu berichten. Früher oder später werde ich es ich einmal herzählen. Heute aber nicht. Heute blieb ich eher ruhig und will ihr auf keinen Fall etwas erzählen. Ich lasse ihr lieber den Glauben, dass ich krank war und mich schonen wollte, wegen meines Knöchels. Lieber soll sie das Wissen, anstatt dass ich bei meinem Loverboy zuhause war und er für mich Pancakes zum Frühstück gemacht hat.

Derweil das Mädchen weiterhin plauderte, wanderten meine Blicke automatisch zu Leon hin. Er stand etwas weiter weg von uns mit seinen Freunden da und redetet ebenso mit ihnen, wie ich mit Yulia. Innerlich wollte ich gerne zu Leon jetzt hingehen und ihm ein Haufen Fragen stellen. Dennoch konnte ich es nicht. Denn dann würde mein Bruder Leon in die Fresse schlagen. Selbst Leon hielt sich fern von mir, wie mein Bruder es ihm befahl. Seit fünf Tagen machte er einen großen Abstand zu mir. Jedoch sahen wir uns immer noch sehr tief in die Augen.

Zwar näherte er sich mir nicht, aber Leon beobachtete mich rund um die Uhr. Als müsste er sichergehen, ob ich nicht in Gefahr wäre. Und das ist ziemlich süß von ihm. Daher schenkte ich ihm ein Lächeln zurück, obwohl er mir den Rücken zukehrte. Vielleicht spürt er mein Lächeln und, dass ich ihm gerade fokussiert beobachte. Immer wenn ich ihn betrachtete spürte ich ein komisches Gefühl in mir. Innerlich fühlte ich mich glücklich und geborgen, weil Leon mir ein Gefühl von Sicherheit gab. So was zu spüren, macht mich zufrieden, wie noch nie zuvor bei einem Jungen.

,, Beobachtest du schon wieder deinen Loverboy, Ella?," spaßte Yulia.

Gezielt starrte ich ihm an und wendete meinen Blick nicht von ihm ab. Neben mir schmunzelte Yulia leicht, weil sie es sehr amüsant fand. Anscheinend mochte sie es sehr mich zu nerven. Sogar Yulia blickte mir hinterher und sah zu Leon seiner Bande hin. Ihre Blicke sind nicht auf Leon gerichtete, sondern auf seinen schwarzhaarigen Kumpel. Dazu muss ich ihr nicht in die Augen blicken, um es zu wissen. Ich wusste genau, dass sie ihm anstarrte und versuchte nicht ihren Verstand zu verlieren.

,, Nicht nur ich beobachte ihm. Sondern du beobachtest genauso deinen Loverboy," schmunzelte ich.

,, Was? Wenn meinst du," tat sie auf ahnungslos.

,, Du weißt wenn ich meine," lächelte und wendete meinen Kopf zu ihr hin, dabei Yulia völlig rot wurde.

,, Glaubst du ich merke nicht, wie du diesen Schwarzhaarigen Typen neben Leon immer anstarrst? Deine Augen starren nicht Leon an, sondern ihm, weil du ihm sexy feindest," stellte ich fest.

,, Ähm... ich habe keine Ahnung was du meinst. Er ist doch nicht sexy. Nein. Ganz und gar nicht," stritt sie nervös ab.

,, Wirklich?," glaubte ich ihr nicht.

Mit einer hochgezuckten Augenbraune sah ich sie an, inzwischen Yulia sehr in Panik geriet. Zum ersten Mal sah ich meine beste Freundin panisch. Wohlmöglich war es ihr sehr unangenehm, dass ich herausgefunden habe, dass sie auf ihm steht. Mir entgeht nichts. Nicht mal so etwas. Unverzüglich merke ich so was. Vor allem bei Yulia. Denn das erste Mal steht sie auf einen Jungen. Nicht auf irgendwelchen. Sondern auf einen Badboy, wodurch ich nur noch mehr neugieriger wurde.

Unbedingt will ich mehr über diesen Jungen wissen, der meine beste Freundin scharf machte. Ihre braunen Augen glühten förmlich, wie ein Feuer das nicht erlöscht werden möchte. Sie brannten so sehr, sodass ich erkennen konnte, wie sehr sie ihm haben möchte. Sicherlich will das Mädchen genau diesen heißen Badboy erobern. Und ich glaube ich wusste, wieso. Schließlich sieht er echt gut aus mit seinem schwarzen Look und seinen Giftgrünen Augen, die sehr geheimnisvoll und gefährlich aussehen.