I'll Come And Get You My Girl

Kapitel 15. Mysteriöse Pool Party

Augenblicklich spazierte ich allein durch die Gegend. Vor etwa einer halben Stunde war der Unterricht zu Ende. Somit ging ich allein und einsam auf den Gehweg und dachte an Yulia nach. Über sie musste ich die ganze Zeit nachdenken. Mir tut Yulia wirklich sehr leid. Sie hat es nicht verdient von einem Jungen misshandelt zu werden. Dennoch konnte sie damit sehr gut umgehen, was mich beeindruckte. Eigentlich wäre jede Frau sicher am Boden zerstört gewesen. Aber Yulia ist stark und tut so als wäre das ganz normal in ihrem Alltag.

Meine beste Freundin kann mit Schmerz sehr gut umgehen. Das konnte sie schon immer gut. Für Yulia ist das kein großes Thema. Sie steckte es weg und machte ihr Leben weiter. Immer schon beherrschte sie so etwas. Aus dem Grund mochte ich Yulia sehr. Wegen ihrer Stärke. Schon immer zeigt sie keine Schwäche, sondern ihre Wut und ihren Hass. Und das machte sie zu einer einzigartigen Person, die ich in meinem Leben kannte. Ich bin froh so eine Freundin wie Yulia zu besitzen.

Ein Lächelnd bildetet sie auf meine Lippen, weil ich an das denken musste. Doch als ich merkte, wo ich ankam, verschwand direkt mein Lächeln. Auch wenn ich hier sehr lange nicht hier war, wollte ich heute herkommen. Hierher musste ich mal kommen. Zwar fällt es mir schwer, aber meinen Ängsten muss ich mich jetzt überwinden. Also ging ich ganz langsam durch den Eingang durch mit den Händen in meiner schwarzen Jeansjacke.

Nun schlenderte ich traurig durch den Friedhof durch. Ich spazierte neben den Gräbern vorbei. Die sah ich mir genau an. Traurig blickte ich die an, die sehr hübsch aussahen. Alle Gräber sahen wunderschön aus, obwohl man weiß, dass diese Menschen schon längst nicht mehr existieren. Die meisten Gräber waren mit Blumen und Sprüchen verzieht wie zum Beispiel: In jedem Ende liegt ein neuer Anfang oder Die Liebe ist stärker als der Tod. Wohl wahr. Sicher siegt die Liebe immer. In jeder Geschichte gewinnt immer am Ende die Liebe. Selbst der Tod kann die Liebe nicht zerstören. Wie es sich wohl anfühlt von jemanden geliebt zu werden?

Bestimmt ein unbeschreibliches Gefühl. Ich selbst hatte noch keine Liebe. Dennoch wird sie eines Tages zu mir kommen. Daran glaubte meine Oma, die leider nicht mehr lebt. Sie glaubte an die wahre Liebe. Meine Oma sagte immer, dass ich eines Tages meine Augen öffnen sollte, bis ich die richtigen Junge finden würde. Sie sagte, er würde auf mich warten. Vielleicht hatte sie recht, oder sie war verrückt. Eines von beiden sicher.

Vor dem Grab meiner Oma angekommen, stellte ich mich davor hin. Ein trauriges Lächeln bildete sich auf meine Lippen als ich das Grab von ihr bewunderte. Es war ein schönes weißes Grab mit weißen Steinen an den Seiten verziert. Dann stand ein wunderschöner Spruch darauf, der mir besonders gefiel: Das Geheimnis der Liebe ist größer als das des Todes. Dieser Satz faszinierte mich immer schon. Denn meine Oma sagte mir diesen Satz sehr oft. Und ich weiß nicht wieso.

Immer und immer wieder sagte sie mir diesen Satz, bevor sie starb. Nie wusste ich was damit genau meinte. Irgendetwas will mir meine Oma damit sagen. Nur ich weiß jetzt noch nicht genau was. Andauernd redete meine Oma über die große Liebe. Die alte Dame erzählte mir oft über die Liebe und wie sie sich anfühlte. Ich weiß nicht, warum sie mir davon so oft erzählte, aber mich beeindruckte sehr immer ihre Geschichten. Meine Oma sagte immer, dass ich eines Tages alles verstehen würde, was sie mit dem Satz genau meint. Hoffentlich verstehe ich es. Schließlich hatte ich keine Ahnung, warum sie sagte, dass die Liebe ein größeres Geheimnis als der Tod sein soll.

Dadurch musste ich anfangen zu lächeln und verlor eine Träne. Die Träne floss mir über meine Wange, dabei ich schmunzelte. An die alten Zeiten mit meiner Oma musste ich jetzt denken. Wie sie sich um mich kümmerte, mir immer etwas erzählte, mich aufmunterte, mich für mich da war und vor allem, sie sie mich liebhatte, vermisste ich sehr an ihr. Sehr fehlte sie mir. Innerlich wünschte ich mir, sie würde noch leben. Leider aber hat die Welt sie mir weggenommen, wie ein Baby, das seiner Flasche weggenommen wurde. Genauso so fühlte ich mich.