I'll Come And Get You My Girl

Kapitel 18. Merkwürdiges Verhalten

Seit einer Weile saß ich auf meinem Bett und las mir zum hundertsten Mal diesen Brief durch. Ganze Zeit über konnte ich kein Auge zudrückte. Ich musste an diesen Brief nachdenken, der mich nicht schlafen ließ. Dieser Brief raubte mir meinen Schlaf. Zu gerne hätte ich gewusst, wer hinter diesen Wörtern steckt. Dennoch fand ich leider keine Antworten darauf. Mir fiel keine Person auf, die mir so etwas schreiben könnte. Wer könnte in mich verliebt sein? Keinen kenne ich, der in der Vergangenheit in mich verliebt sein könnte. Niemanden.

Sogar beide Briefe verglich ich, um herauszufinden, wer diese Person ist. Dennoch fand ich keine Hinweise. Nichts. Beide Briefe sind nutzlos. Nur eines fragte ich mich innerlich. Warum will er mich holen kommen? Was meinte er nur damit? Meint derjenige das Ernst, oder ist es nur ein Scherz? Mein Bauchgefühl sagte mir eher etwas anderes. Irgendwie hatte ich so ein Gefühl, dass es kein gutes Ende haben würde mit diesen Satz. Der Satz machte mir sehr viel Angst, weil ich keine Ahnung habe, was der bedeuten könnte. Davor hatte ich schieß. Ich will erst gar nicht mal wissen, was der zu bedeuten hat. Nie will ich das wissen wollen.

Aus meinen Theorien erwachte ich als hörte, wie jemand bei unserer Haustüre klingelte. Ohne zu zögern, stand ich mit einem Ruck auf und machte mich auf den Weg nach unten ins Wohnzimmer. Mit schnellen Schritten ging ich hinunter und öffnete die Türe. Da entdeckte ich auch schon eine verschlafene Yulia vor mir, die sicherlich nicht ihren Morgen so geplant hatte.

,, Endlich bist du da," stand ich vor ihr nervös.

,, Tut mir Leid, dass ich noch um 7 Uhr an einem Samstag schlafe. Sei froh, dass ich überhaupt gekommen bin," meckerte meine beste Freundin herum.

,, Und, wo ist der Notfall?," fragte sie ungeduldig nach, woraufhin Yulia mein Haus betrat und ich die Türe neben ihr schloss.

,, Hier ist der Notfall," beantwortete ich genervt auf ihre Frage.

Meinen zweiten Liebesbrief übergab ich ihm ihr, wobei Yulia ihm verwirrt annahm. Mit verschränktem Arm stand ich vor ihr und blickte Yulia an, wie sie die Zeilen des Briefs für sich durchlas. Jede Zeile, die sie weiter hinunterkam, desto mehr wurden ihre Augen größer. Immer mehr bekam sie ein mulmiges Gefühl. Das erkannte ich an ihren Gesichtsausdruck. Denn meine beste Freundin scheint sich auch nicht über diese Botschaft zu freuen.

,, Dafür hat es sich echt gelohnt um 8 Uhr Morgens bei dir aufzukreuzen," spaßte sie, woraufhin ich nur die Augen verrollte, weil Yulia in der Früh schon echt lustig sein konnte.

,, Ohne Spaß jetzt, Yulia. Wer schreibt mir solche Briefe? Ich komme auf keine Person," sagte ich.

,, Vielleicht dein Loverboy Leon. Es könnte ja sein, dass er vor Liebe so blind ist, dass er selbst nicht weiß, was der schreibt," behauptete sie.

Ohne mit der Wimper zu zucken, starrte ich das Mädchen an. Dagegen lachte Yulia los und amüsierte sich köstlich. Ich dagegen war genervt von ihrer Aussage und setzte mich erschöpft auf die Couch nieder.

,, Haha. Sehr witzig. Wenn Leon mir das geschrieben hat, ist er gestört und nicht mehr zu helfen," lehnte ich mich an den Pölstern zurück.

,, Es könnte sein. Liebe macht halt blind," scherzte sie weiterhin.

,, Trotzdem. Irgendwie denke ich, dass es kein Spaß ist, sondern ernst. Was ist, wenn er mich holen kommt, was auch immer bedeuten soll," wollte ich aus Verzweiflung wissen.

,, Dann erteile ich ihm eine Lektion, dass seine Eier vor Angst, wie Ein Apfel abfallen wird und er damit nicht mehr ficken kann," meinte sie voller Stolz, während sie neben mir Platz nahm und sich ausbreitete.

Darauf lachte ich nur und schüttelte meinen Kopf. Yulia und ihre Sprüche. Immer gab sie überall ihren Senf dazu. Selbst jetzt, obwohl ich mir ernsthaft Sorgen mache, weil ich nicht weiß, warum er mich holen kommen möchte. Jedoch fand das Yulia anscheinend witzig, aber innerlich wusste sie genau, dass ich Angst hatte. Sie wusste, dass er Brief nichts Gutes heißt, ebenso ich. Wir beide wussten es. Allerdings wussten wir zwei nicht, was derjenige uns mit dem Brief sagen sollte. Vor allen mir.