Kapitel 50. Wir kommen dich retten

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Leon's Sicht

Schweigend saß ich am Rücksitz des Autos und sah rechts hinaus aus dem Fenster. Es blieb komplette Funkstille hier. Keiner sagte etwas. Ronald fuhr und konzentrierte sich auf die Straße und fuhr den Black Hunters hinterher. Yulia saß vor mir auf dem Beifahrersitz und blickte emotionslos aus dem Fenster hinaus. Mein bester Freund Jason saß neben mir und beobachtete ebenso alles so, was draußen auf den Straßen passierte. Und ich – war mit meinen Gedanken bei Ella.

Jeder von uns war mit den Gedanken bei Ella. Zwar sprachen wir nicht alle miteinander, dennoch weiß ich genau, dass wir zusammen an die gleiche Person dachten. Wir alle dachten über Ella nach und fragten uns alle: Geht es ihr gut? Ist sie verletzt? Hat Maximo ihr schon was angetan? Wird Maximo ihr noch etwas antun?

Zu viele Fragen, aber keine Antwort bekam ich darauf.

Ich sah aus dem Fenster hinaus und könnte das Fenster vor mir auf der Stelle einschlagen. Allerdings muss ich mich zurückhalten, bevor ich am Ende Ronald sein Auto Schrotte. Andererseits muss ich mich für Ella beherrschen. Ich darf jetzt auf keinen Fall einen dummen Fehler machen, den ich am Ende bereue. Schon einmal habe ich den Fehler begannen Ella gehen zulassen. Nicht noch einmal passiert das. Wenn ich früher gewusst hätte, dass Maximo wirklich seinen Plan durchzieht, hätte ich Ella viel mehr beschützt. Leider aber habe ich es nicht gesehen. Und dafür hasse ich mich zutiefst.

,, Leon!," schlug mich Jason gegen mein rechten Oberarm.

Erschrocken zuckte ich zusammen und sah zu ihm hinüber. Verwirrt sah ich Jason an, der seinen Finger auf Ronald vor sich deutete.

,, Endlich bist du mal anwesend. Ich habe sicher fünf Mal nach dir gerufen," meinte Ronald zu mir und fuhr immer weiter.

,, Tut mir Leid. Ich bin mit den Gedanken bei ...,"

,, Bei Ella? Das bin ich auch. Nicht nur du," Ronald sah in den Spiegel hinauf, um mich von hinten ansehen zu können. Seine braunen Augen bohrten sich in meine braunschwarzen hinein. Mein ehemaliger bester Freund schenkte mir ein sanftes Lächeln zurück, was mich überrascht.

Ronald ist ich sind zerstritten, wegen Ella, doch irgendwie brachte uns Ella wieder zusammen, ohne dass sie davon weiß. Das Mädchen ist nicht hier bei uns, trotzdem bewirkt sie viel mehr als sie es tut.

,, Wolltest du etwas von mir, Ronald?" fragte ich vorsichtig nach, bis er den Blick von mir abwand und wieder nach vorne zur Straße hinsah.

,, Nein. Vergiss es," sagte Ronald zu mir.

Ich hatte einen anders Gefühl. Ronald lag etwas auf dem Herzen. Irgendetwas will er mich bestimmt fragen. Nur was könnte das sein? Auf dieses Gespräch gehe ich nochmal ein. Mich würde es nicht wundern, wenn es um seine Schwester ging. Jedoch sind vier hier zu viert. Vielleicht will mich Ronald das nicht vor den anderen Fragen. Es sind zu viele Menschen hier.

Immer wenn wir beide ein ernsteres Gespräch hatten, waren wir unter uns, damit uns keiner stören kann. Doch jetzt sind wir nicht alleine. Das realisierte Ronald erst jetzt. Vielleicht war es auch besser so, dass er mich jetzt fragte. In der Situation vor allem. Denn jetzt hatten wir alle sehr große Angst auf das, was auf uns zukommen könnte.

Irgendwann stoppte Ronald, worauf wir alle nach vorne blicken zu der Autoscheibe. Vor uns blieben die Black Hunters stehen und stiegen alle aus. Das gleiche taten wir vier auch. Zusammen stiegen wir aus, wobei ich mich hier umsah. Wir waren hier auf einen großen Platz. Von hier aus entdeckte ich unzählige Container und viele viele Lagerhallen. Es ähnelte das Versteck von Cole. Nur das es hier viel größer war. Um sehr viel einiges größer. Wenn Ella tatsächlich sich hier aufhält, wird es sicher nicht leicht sie hier zu finden.

I'll Come And Get You My GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt