Silvester 2029. Ein Mann saß alleine vor seinem Fernseher, in welchem gerade eine Werbung für Särge lief. Ein Satz huschte ihm durch den Kopf: „Sometimes quiet is violent". Er kannte ihn, ohne zu wissen, woher er war. Wie ein vergessene Melodie aus einer längst vergangenen Zeit. Doch je mehr er den Satz wiederholte, desto bewusster wurde ihm, was er bedeutete und dass er gut passte. „Sometimes quiet is violent". In der Tat war es um den Mann still. Und dies schon seit vielen Jahren, seit er durch einen Unfall sein Knie nicht mehr benutzen konnte. Seit diesem Tag hatte sich ein leises Netz um sein Herz gesponnen, welches sich immer fester zog. Der Mann aß kaum noch, hatte Haarausfall bekommen und saß den ganzen Tag nur noch zuhause, ohne Freunde. „Sometimes quiet is violent". Er beschloss, dass es sinnlos war noch länger zu grübeln, stand schwermütig auf und hielt sich zunächst einmal die Brust. Er hatte extreme Herzprobleme, doch auf den Vorsschlag seines Arztes, er solle Sport machen, hatte er lediglich gelacht und beschlossen, ihn fortan zu meiden. Deshalb verließ er mittlerweile das Haus nur noch zum einkaufen. Als er sich beruhigt hatte und zu Bett ging, blieb er an einem Bild hängen. Es zeigte ihn, nur in jünger, tadelloser Form und mit, wie er erstaunt feststellen musste - das Bild war neu und musste vermutlich von der Frau gebracht worden sein, welche alle paar Tage einmal nach ihm sah und die er eigentlich nicht kannte – Freunden. Er musste kurz lächeln, wobei ihm eine neue Melodie einfiel: „I'm the lonelier version of you". Lange blieb er vor dem Bild stehen, bis er schließlich beschloss, dass es keinen Sinn hatte der Vergangenheit nachzutrauern. Nach zwei Wochen Einsamkeit, nur unterbrochen durch die ständigen Besuche der fremden, war es wieder Zeit für Einkäufe. Doch als er die Haustüre öffnete lag vor seiner Tür ein Brief. Dieser war durchnässt und die Farben, die früher vermutlich einmal schön hell und klar waren, sahen nun verwaschen von den Schneestürmen der letzten Tage aus. Er nahm ihn in die Hand und öffnete ihn. „Logik bringt dich von A nach B. Deine Phantasie bringt dich überall hin.~Albert Einstein" stand als Überschrift geschrieben. Darunter waren Informationen für ein wöchentliches „Treffen der Phantasie". Der Mann brummte. Ein Treffen der Phantasie? Das war nichts für ihn. Oder doch? Als die Frau ihn das nächste Mal zu Besuch kam erzählte er ihr von dem Brief.
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Nur in meinem Kopf
HumorNein, das ist keine Andreas Bourani FF. Und nein, das ist auch nicht "alles nur geklaut". Nein, das ist wirklich alles in meinem Kopf. Geschichten, Gedichte u. ä.