Tod dem Pazifisten

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Disclaimer: Das folgende ist Fiktion, die einen wahren Kern beinhalten könnte, aber auf einem Mythos beruht ;)
Ohne die Geschichte zu lesen, wer errät, um welches geschichtliches Ereignis es sich handelt? (Kleiner Tipp, es passierte einen Tag nach dem Datum unten ;))

12. Juni 1886

Bismarck lief durch sein Büro wie ein gejagter Hund. Nervös zwirbelte er dabei seinen Schnurrbart. Immer wieder streckte er seinen Kopf durch seine Tür und fragte beinahe flehend:„Noch immer kein Telegramm? Sie werden mir wohl Meldung machen? Es ist eine Sache von höchster Wichtigkeit. Und eine Staatssache. Es geht quasi um die Staatssicherheit." Darauf erhielt er stets die gleiche Antwort: „Natürlich werde ich sofort bei ihnen Meldung machen." Doch Bismarck vertraute ihr nicht. Die Sache war zu wichtig, als dass er auch nur irgendwem vertrauen konnte. Und würde ein Telegramm zu dem Thema in falsche Hände geraten, wäre er geliefert. Es wurde Abend, doch ein Telegramm blieb aus. Cornelia, die Vorzimmerdame, wollte gerade ihren verdienten Feierabend antreten, als das Telegramm schließlich eintraf. Bismarck überflog es schnell. „Ihr vorgeschlagener Schritt ist riskant und grausam, jedoch sehen wir aktuell keine andere Möglichkeit. Die Verlegung wurde heute vollzogen und morgen gehen wir in Phase II über und schlagen zwei Fliegen mit eiber Klappe." Dieser nichtssagende Text war der einzige Inhalt des Telegramms, doch Bismarck war zufrieden. Alles lief nach seinen Vorstellungen. Alles würde passieren, wie er es wollte. Trotz der absichtlichen Kryptik warf er das Blatt in den Kamin und ging daraufhin nach Hause. Er würde gut schlafen können.

(Schon eine Idee, worum es geht?)

13. Juni 1886

Auf Schloss Berg herrschte reger Betrieb. Am Vortag war ein neuer gekommen, ftisch betrogen von Widersachern mit den verschiedensten Motiven. Machtgier, Geldgier, Hass und Eifersucht waren darunter. Dieser jemand war alles andere als glücklich mit seiner neuen Lage. Er wollte raus, wollte zu seinem Bruder und seinen Freunden, doch das einzige, das er bekam war ein Spaziergang zu viert. Dies war für den verspielten Mann schmerzlich, denn er war zeitlebens gerne alleine gewesen oder mit seiner besten Freundin.

Auf eine Beschwerde hin war es ihm schließlich gestattet kurz nach 18 Uhr noch einmal gen Würmsee zu spazieren. Diesmal sogar nur mit seinem Arzt, der um die Gesundheit seines Patienten besorgt war. Gerade als die beiden beschlossen gemeinsam von dem Schloss und ihren Jägern zu fliehen, traf die beiden jeweils eine Kugel in die Brust. So wurden sie im Würmsee gefunden. Keine Stunde später bekam Bismarck ein neues Telegramm: „Es ist vollbracht".

(Jetzt eine Idee? Letzte Chance...)













14. Juni 1886

Früh morgens schlug Johann von Lutz die Zeitung auf. Scheinbar überrascht, aber doch selbstgefällig las er die Schlagzeile:

KÖNIG LUDWIG II. IST TOT

Am gestrigen Tage gegen 19 Uhr sind der abgesetzte König und sein Arzt Bernhard von Gudden unter bislang ungeklärten Umständen verstorben.

Mehr brauchte er nicht zu lesen, alles war nach Plan gelaufen. Und das beste war: Niemand schöpfte Verdacht. Keine Parallelen wurden zwischen ihm und Bismarck gezogen. Sie hatten den perfekten Mord verübt.

Nur in meinem KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt