Der Rassist

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Es ist jetzt kein Meisterwerk und ich könnte das wahrscheinlich auch besser, aber es geht mir um die Message, deswegen hier mal wieder eine Mini-Kurzgeschichte:

Montag morgen 8:00 Uhr. Theo betritt mit hängenden Schultern das Klassenzimmer. Unter den grölenden Rufen seiner Mitschüler setzt er sich auf seinen Platz. Den verhassten Platz, direkt vor seiner Lehrerin und 2 Metern entfernt von jedem Mitschüler.

9:30 Uhr, die erste Pause beginnt. Alleine will Theo den Raum verlassen. Noch bevor er die Türe erreicht, wird ihm einmal das Bein gestellt und er wird zwei mal bespuckt. Auf dem Weg zum Pausenhof wird er dann von zwei Schülern der oberen Jahrgänge geschubst, bis er auf den Boden fällt. Doch all diese Taten sind ja in Ordnung, denn er ist ein Rassist.
Woher die Mitschüler das wussten? Naja, aufgrund des Vorfalls. Ein afrikanischer Mitschüler war zusammen geschlagen worden. Von wem? Exakt, von Theo. Das hatte sein danmals noch bester Freund Uli allen erzählt.

13:10 Uhr, Schule aus. Theo muss sich 20 weitere Minuten auf dem Klo verstecken, bevor er sicher sein kann, dass ihn niemand mehr jagt. Dann fährt er in sein kleines Haus zu seiner Mutter.

15:00 Uhr, Theo verlässt das Haus. Er wandert in die Nähe des Treffens der NPD. Bevor er dort jedoch ankommt, biegt er ab in das neugebaute Flüchtlingsheim. Doch nicht um Randale zu machen, sondern für seine freiwillige Hilfe.
Die Hilfe, die er jeden Tag leistet, um Flüchtlingen zu helfen, ihnen Deutsch beizubringen und auch einfach um mit ihnen Zeit zu verbringen. Denn Theo ist kein Rassist, sondern nur zu schüchtern, um allen Leuten zu erklären, dass in Wahrheit Uli für den Vorfall verantwortlich war.

Nur in meinem KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt