Joa, nachdem doe letzten Gedichte und Storys alle so traurig waren hier mal eine ganz andere Geschichte :D Sie handelt absolut nicht bon meinem Fachgebiet, aber vielleicht hab ich ja trotzdem irgendwie etwas treffendes geschrieben xD Aber lest selbst:
Mit blutenden Fingern saß sie da. Das Handy in ein tiefes rot getaucht, eingefärbt durch eine Mischung von Blutstropfen und den Strahlen der aufgehenden Morgensonne, welche durch ihr Zimmerfenster schien, plärrte eine blecherne Version von Coldplays "Fix You". Die ganze Nacht über hatte sie damit verbracht, auf ihrem gerissenen Bildschirm junge Männer von einer Bildschirmseite zur anderen zu schieben, immer in der Hoffnung den einen, den Mann fürs Leben zu finden. Doch stattdessen hatte sie sich nur langsam die Hautschichten ihrer Fingerkuppen wund gescheuert. Einer Maschinerie gleich war eine Hautschicht nach der anderen der unaufhaltbaren Wischerei zum Opfer gefallen. Trotz all der Mühen, waren die einzigen Resultate unzählige anstößige Bilder. So saß Lola da. Alleine.
Zeitgleich saß am anderen Ende der Stadt ein junger Mann namens Felix alleine beim Frühstück. Er war um 4 Uhr morgens von einem ihm bekannten Geräusch geweckt worden, nur um festzustellen, dass das Geräusch nur eine Illusion war. Da er aber sowieso nicht mehr schlafen konnte, hatte er beschlossen, den wundervollen bevorstehenden Tag bereits früher zu begrüßen. Deshalb war er aufgestanden, hatte sich an den kleinen Rundtisch in der Küche seiner kleinen 2-Zimmer Sozialwohnung gesetzt und hatte seine, aus dem Internet gedownloadete, Version¹ von "Dein Lied" der Band Kraftklub abgespielt. Ohne den Worten eine Bedeutung zu geben hatte er sie mit geschrien, als ginge es um sein Leben, bis das Lied mit dem letzten Ton verklungen war. Daraufhin kehrte wieder Stille ein, unterbrochen nur von seinen Gedanken.
Eine Woche später war es soweit. Lola wollte aufbrechen zu dem „Tagtrauemer" Konzert. Ihre Freundin, mit der sie vor Wochen geplant hatte hinzugehen war krank geworden. Deshalb sollte sie sich nun mit einem Freund eines Freundes am Haupteingang treffen, der ihr eine Karte abkaufen wollte.
Besagter Freund, Felix, war auf dieses Konzert gezwungen worden, da der gemeinsame Freund die beiden verkuppeln wollte. Gelangweilt und mit Kophörern im den Ohren, welche lautstark Simple Plan's "This song saved my life" plärrten, wartete er also am Eingang.
Als Lola ankam fiel sie ihm sofort auf. Er hatte bereits viele Bilder von ihr gesehen, doch allein das Erscheinungsbild verriet ihm, wer sie war. Sie wirkte von Körpersprache und der ausgestrahlten Lebensfreude ihm gleichzeitig so ähnlich und doch, als wären sie beide grundverschieden. Sofort nahm er die Kopfhörer weg, denn in diesem Augenblick wusste er, dass er Simple Plans motivierende Worte nicht brauchte.
„Hi, ähm, du musst ...ähm Lola sein." Bereits auf den ersten Blick gefiel ihr dieser Felix. Seine schüchterne zurückhaltende Art war ein Attribut, welches sie sich selbst zuordnete. Sofort fiel ihr auf, dass er derjenige war, bei dem man sich wohl und geborgen fühlen kann. „Hey, ja, genau, die bin ich. Du musst dann wohl Felix sein. Hier, deine Karte." Sie tauschten Karten und Geld aus und gingen dann in Richtung der bereits beinahe voll besetzten Arena. Auf ihren nebeneinander liegenden Stehplätzen fanden sie sich schnell ein und feierten kurz darauf bereits kräftig mit.
Doch mitten während des Liedes „Bonnie &Clyde" wurde Lola plötzlich von einem betrunkenen angemacht, der sie bereits die ganze Zeit von der Ferne beobachtet hatte. Er tanzte sie obszön, das Lied mitgrölend an. Von dieser abstoßenden Tat überwältigt konnte Lola sich vor Angst kaum noch bewegen. Um sie herum schien dies keinen zu scheren. Keinen, außer Felix. Dieser verlor, kaum hatte er die Lage erfasst, jegliche Fassade seines zarten, zurückhaltenden Wesens war verflogen. Wie im Tunnelblick griff er den Mann am Arm, drehte in einmal kräftig, sodass das Gelenk knackte und zog ihn dann aus dem Block. Einem Ordner, der sofort auf ihn zu gerannt kam, erklärte er die Geschichte und nach einem Austausch von Kontaktdaten durfte Felix zurück auf seinen Platz.
Lola, überwältigt von der Situation, fiehl ihm sofort um den Hals. Sie gaben sich einen tiefen Blick und beginnend mit den ersten Tönen von "Unendlich gleich" berührten sich ihre Lippen und entfachten ein nie da gewesenes Feuerwerk in den beiden.¹Das Lied wurde Mitte 2021 ohne jegliche Erklärung aus dem Internet genommen. Wer keine gedownloadete Version des Liedes besaß wird es nie wieder hören.
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Nur in meinem Kopf
HumorNein, das ist keine Andreas Bourani FF. Und nein, das ist auch nicht "alles nur geklaut". Nein, das ist wirklich alles in meinem Kopf. Geschichten, Gedichte u. ä.