Kapitel A

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Die Frau war sofort begeistert und befand, dass er dort hingehen sollte. Doch er war nicht begeistert. Laute Menschenmengen fand er unausstehlich. Und mit Menschen kam er insgesamt nicht zurecht. Als er diese Bedenken äußerte, versprach die Frau ihm, dass sie ihn begleiten würde. Bei jedem neuerlichen Besuch bearbeitete die Frau ihn mehr. Schließlich war das Nervenkostüm des Mannes so dünn und die Neugier so groß, dass er beschloss, beim nächsten Besuch nachzugeben. Doch die Frau hatte mittlerweile die Lust verloren. Sie hatte ein Jahr auf ihn eingeredet und nichts war geschehen. So kam es, dass der Mann Silvester 2030 wieder alleine zuhause verbrachte. „Sometimes quiet is violent". Wieder dieser Gedanke. Im Fernsehen lief eine Werbung für Bücher. Plötzlich wurde ihm ganz warm ums Herz und das Netz schien von ihm abzufallen. Dann brach der Mann Bluthustend zusammen. Er starb einsam. Zu seiner Beerdigung kamen nur 3 Leute: Die Frau, ihr Mann und deren Tochter. Traurig schauten sie auf den von ihnen beauftragten Grabstein, auf welchem stand:

Hier liegt Leo Nerbi

geliebter Sohn und Bruder

geboren: 29.10.2004

gestorben: 01.01.2030

„Sometimes quiet is violent"

Nur in meinem KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt