Jackson gegen Jackson

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Diese, zugegeben sehr ungewöhnliche Huldigung für einen der größten Entertainer überhaupt, kam mir in den Sinn, als ich mir gerade "We are the world" angesehen habe und dabei Michael in seinem Part. Ich denke einfach das sein Genie nicht genug gewürdigt wird und deswegen habe ich das geschrieben. Tatsächlich könnte ich aber noch viel mehr zu ihm schreiben/ sagen. Wahrscheinlich könnte ich jemand damit totreden, hupsi. Naja whatever:

Ein Glanz lag in Tobys Augen. Zum wahrscheinlich dreundachzigsten Mal in dieser Woche starrte er auf seinen 65 Zoll Fernseher mit niedriger Auflösung, während dieser das Antlitz des „King of Pop" präsentierte, welcher laut klagend in einer unwirtlichen Wüste über das Leid auf Erden klagte.
Es war nun beinahe zwei Wochen her, da hatte Toby den Auftrag bekommen, ein Referat über MJ zu halten. Er war enttäuscht gewesen, hatte er doch viel lieber 50 Cent vorstellen wollen. Doch nachdem er dieses Thema beim losen verloren hatte, wurde er verpflichtet über einen Musiker zu reden, den er in den letzten Jahren gekonnt gemieden hatte. Diesen Mann, der so lange verstorben war und den sein Idol, 50 Cent so verabscheute. Denn trotz des gemeinsamen Songs fiel 50 Cent immer wieder dadurch auf, dass er Michael und seine Kinder nicht richtig würdigte, oder gar anfeindete.
Doch kaum hatte Toby den ersten Song von Michael gehört, die ersten Berichte über ihn gelesen, wurde ihm eines klar: Michael Jackson war ein guter Mensch und einer der außergewöhnlichsten Künstler seiner Zeit.
Doch das war nicht das einzige, das der mit den Jackson 5 groß gewordene Ausnahmekünstler in fühlen ließ. Die Vergangenheit des Talentes hatte das tiefe Mitleid Tobys mit sich gezogen. Doch der wahrscheinlich größte Einfluss war das Auftreten MJs. Die Selbstsicherheit in Tanz und Kleidungsstil versprachen Sicherheit. Der schüchterne, zurückhaltende Toby, der von sich selbst behauptete, er habe niemals Liebe erfahren, fühlte sich zum ersten Mal verstanden. Verstanden von Michael Jackson. Und auch die Botschaften der Lieder trafen ihn genau ins Herz. Bei „I want you back" bemerkte Toby zum Beispiel zum ersten Mal, dass er auf eine Person stand. Dass diese jedoch ihr Herz einem anderen versprochen hatte, traf ihn schwer. „Stranger in Moscow" hatte ihm seine Einsamkeit vor Augen geführt und „Man in the mirror" hatte ihm gezeigt, wie er sich zu verändern hatte.
Aus diesen Gründen war der King of Pop binnen einer Woche zu seinem Vorbild geworden. Der Sänger, der dafür bekannt ist, die meisten Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt zu haben, löste den Rapper, der ihn so verabscheute, ab. Curtis James Jackson III. wurde durch Michael Joseph Jackson ersetzt.
Auf das Referat bekam Toby jedoch nur eine zwei, da er die vollen 90 Minuten ausnutzte, um sein Idol in allen Einzelheiten zu präsentieren.

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