Ok Leudis, ichsagte ja, ich bin nicht mit dem Ende vom letzten Kapitel zufrieden. Deswegen hier ein verlängertes Ende aus Leo Nerbi's Sicht :D
Ich schrieb gerade an meinem neuen Roman König der Wespen, als es an der Tür klingelte. Ich öffnete und sah einen verstörten Jungen, so um die 16 Jahre vor mir. Er stellte sich mir als Ludwig vor und bat um eine Übernachtungsmöglichkeit. Er tat mir Leid und ich ließ ihn ein. Drinnen gab ich ihm die Möglichkeit sei Handy zu laden und zu schlafen. Am nächsten Tag war Ludwig bereits früh wach. Gegen 9 Uhr kam er zu mir in die Küche, wo ich seit dem 8 Uhr Kaffee mit meiner Frau Celina saß und wünschte mir einen guten Morgen. Er erzählte, dass er seine Eltern bereits angerufen hatte, die ihn aber erst in einigen Stunden abholen würden, da sie zuvor noch bei Freunden waren. Also fragte ich ihn nach dem Grund für unser sonderbares Zusammentreffen in den frühen Morgenstunden. Zuerst sah er mich lange schweigend an, dann begann er zu No time for toxic people von den Imagine Dragons zu erzählen: Naja, kennen sie das, wenn man sich fühlt, als wäre man selbst nichts wert? Kennen sie das, wenn man weiß, dass die Welt einen hasst? Wenn einem selbst die eigenen Eltern einreden, dass man nichts kann? Kennen sie das, wenn sie von allen damit konfrontiert werden, wie gut es ihnen geht, wenn sie selbst sich überhaupt nicht gut fühlen? Und kennen sie das, wenn sie sich bei ihren eigenen Freunden nicht sicher sind, ob die mit ihnen befreundet sind, weil sie sie mögen, sondern weil sie Mitleid mit ihnen haben? Ich fühe mich einfach wie das lyrische Ich aus Im just a kid. Stille. Ich wusste zuerst nicht was ich antworten sollte. Ludwig hatte sich in so kurzer Zeit so in Rage geredet, dass ihm nun Tränen in den Augen standen. In der Tat verstehe ich dich. Inzwischen habe ich zwar ein Haus, Freunde, eine wunderbare Frau und bereits 5 Romane veröffentlicht, doch das war nicht immer so. Noch vor wenigen Jahren war ich alleine, hatte niemanden und war ganz darauf fokussiert, dass ich Invalide war. Ich war so versessen in meine Einsamkeit, dass ich meine eigene Mutter nur noch als Fremde wahrgenommen habe. Ich wollte von niemandem etwas wissen und nur alleine sein. Aber inzwischen ist das anders. Denn ich habe eines gelernt. Ich kann zwar nicht immer glücklich sein, doch immer traurig zu sein ist noch schlimmer. Die Imagine Dragons sangen einst: It's okay to be not okay. Also versuch dein Leben mit ein wenig Farbe zu gestalten. Geh mal raus. Mach Sport, triff dich mit Leuten, leb dein Leben, aber versauer nicht zuhause und sei traurig, dass dein Leben langweilig ist. Aber ich bin nicht sportlich. Und ich habe keine Freunde. Und was heißt überhaupt Leb dein Leben? Das was sie hier versuchen ist wie zu versuchen einem Blinden die Farben zu lehren. Freunde sind eine Welt, die für mich für immer verschlossen bleiben wird. Menschen hassen mich und ich kann mit ihnen genauso wenig umgehen. Und was passiert, wenn ich rausgehe, das haben sie ja selbst bemerkt. Verstehen sie nicht? Es ist das beste, wenn ich drinnen bleibe, wo mich niemand sehen muss. Nichteinmal meine Eltern wollen mich. Lange musste ich nachdenken. Das schlimme war, dass ich ihn verstand. Nur wenige Jahre zuvor hatte ich genauso gedacht. Doch ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich seufzte. Nach einer langen Pause erwiderte ich schließlich: Du musst dir einfach etwas suchen, das dir gefällt. Es muss ja kein Sport sein. Mir persönlich hat das Schreiben aus einer Krise geholfen, die ich sonst nie bewältigt hätte. Vielleicht wäre das ja auch etwas für dich. Oder vielleicht bist du ein guter Sänger. Probier dich einfach ein wenig aus. Und mach dir immer bewusst, nicht jeder hasst dich. Du wirst durchaus geliebt. Deine Eltern haben in ihrem inneren auf jeden Fall etwas für dich übrig. Und wenn ich ehrlich bin, ich mag dich auch. Also nicht auf eine seltsame, pädophile Art, sondern auf eine ganz normale. Ludwig schwieg. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Dann, ohne Vorwarnung, umarmte er mich.
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Nur in meinem Kopf
HumorNein, das ist keine Andreas Bourani FF. Und nein, das ist auch nicht "alles nur geklaut". Nein, das ist wirklich alles in meinem Kopf. Geschichten, Gedichte u. ä.