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Es vergingen zwei Wochen, in der sich die Freundschaft zu Greg und Mycroft vertiefte.
Für den Inspektor war er ein Ruhepol, wenn er sich über die Arbeit aufregte und für Mycroft war Greg einer, der ihm eine Abwechsung im Leben bot und seine Alpträume immer wieder verdrängte. Ganz aufhören wollten sie aber nicht...
Auch haben sie sich drei weitere Male zum Kaffe oder Tee getroffen und schrieben sich oft.

Heute wollte Greg ihn von der Arbeit anholen, das hatte sich Mycroft dick in seinem Kalender vermerkt. Sie wollten sehen, wie die Bauarbeiten in der Bakerstreet vorangingen und bei Möglichkeit erste Möbel in die Wohnung zu bringen.

Eigentlich hatte Mycroft sich vehement dagegen gesträubt, doch Greg bestand darauf, dass sie die beiden gemeinsam besuchten. Mycroft wusste zwar, dass er einen Ausgleich für die Protokollarbeit brauchte, aber dass es immer Sherlock und John sein mussten...?

Er unterschrieb gerade die letzten Anträge für Unterstützung an der Hafengrenze, um Migranten besser zu kontrollieren. Danach sah er auf die Uhr, noch eine halbe Stunde... Er hatte noch Zeit sich umzuziehen, also stand er auf, öffnete sein Hemd und griff nach der Garderobe, die er sich für den Nachmittag hat bringen lassen. Er machte dies in Ruhe, um die Stoffe nicht zu strapazieren. Er legte seine Uhr ab, hing sein getragenes Hemd auf einen freien Bügel und zog sich das frische an.

Es klopfte und jemand trat ein. Anthea war es gestattet, als engste Sekretärin in Mycrofts Büro zu kommen, ohne erst hereingebeten zu werden, also dachte er sich nichts dabei. Sie war treu, redete nicht und stellte keine Fragen.

"Ah, Anthea. Die unterschriebenen Anträge liegen auf dem Tisch, die abgelehnten rechts daneben. Sie wissen, wohin damit."

Doch als er weder Schritte, noch eine weibliche Stimme vernahm, drehte er sich zur Tür und sah einem ihm nur zu bekannten Mann in die Augen. Dessen Mund war etwas geöffnet und er hielt zwei Becher Kaffee in der Hand.

"Äh, sorry... Ich, ähm... hätte ich warten sollen?", stammelte der Inspektor und brachte sich nun endlich dazu, seinen Blick von Mycroft zu wenden.

"Greg, ich hätte Sie erst in einer halben Stunde erwartet", sagte der größere scheinbar ungerührt, schmunzelte aber wegen Gregs Blick in sich hinein. Dieser schien sehr überrascht, ihn so zu sehen.

"Naja... Ich kam halt früher aus dem Büro raus...", murmelte der Inspektor und war gerade dabei wieder zu gehen.

"Keine Sorge, ich bin gleich fertig."

Als Greg die Tür hinter sich geschlossen hatte, bemerkte Mycroft, dass er sein Hemd falsch zugeknöpft hatte. Schockiert über den Fehler, den er sonst noch nie gemacht hatte, sah er zur Tür. Das konnte doch niemals an Greg gelegen haben, oder? Selbst bei Anthea oder in durchaus stressigen Situationen war er IMMER in der Lage gewesen so etwas banales richtig zu machen.
Mycroft korrigierte seinen Fehler, während er noch darüber nachdachte. Aber einen anderen Grund, als Greg konnte es nicht geben. Sonst war doch alles normal gewesen. Er bemerkte, dass seine Hände schwitzten und das gefiel ihm gar nicht...
Er erkannte, dass vieles an Greg lag; Immer, wenn er Zeit mit ihm verbrachte, zeigte er öfter unkontrolliert Gefühle, seine Laune war nach ihren Treffen oftmals besser, er konnte die Augen schließen und schlafen, sogar seine Alpträume ließen nach! Und jetzt fing er an nervös in seiner Gegenwart zu werden.

Er zog sein Jackett an, legte seine Uhr wieder an, atmete kurz durch und kam mit Regenschirm und Anträgen bewaffnet aus dem Büro.

"Die müssen noch zu meiner Sekretärin und dann können wir los", erklärte Mycroft kühl.

"Ja, gut", meinte Greg und hielt die beiden Becher noch fest.

Es war kein großer Umweg, sie trafen Anthea auf dem Flur. Als sie die Stapel an sich nahm, gab Greg Mycroft endlich den Becher, denn so langsam hätte er sich die Finger daran verbrannt.

ALT Nicht so stark - Mystrade FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt