ALT Nicht so stark - Mystrade FF

19.

Hallöchen! Am besten wieder anmachen, wenn es in der Fanfiction erwähnt wird. Danke, @just_lenx für diese nice Idee und deine süßen Kommentare. Viel Spaß ^^

16:30 Uhr. Greg hatte gerade sein Büro verlassen und musste nur eine Akte mit nach Hause nehmen. Aber dort hin würde es jetzt noch nicht gehen. Er war ja zu Mycroft eingeladen.

Er schloss seinen Wagen auf, setzte sich hinein und fuhr los. Er konnte nicht leugnen, dass er aufgeregt war. Das Radio lief und es half Greg, an etwas anderes zu denken. Er war aber dennoch gespannt, wie Mycrofts Haus von innen aussah. Er konnte sich vorstellen, dass er auch dort nicht an Eleganz sparte, aber einen großen Kamin würde er bestimmt haben...

Als er dann endlich vor dem Anwesen stand, wirkte es auf einmal viel respekteinflößender als vorher. Der Vorhof war gepflegt und das Haus wurde von der warmen Nachmittagssonne beschienen, obwohl Ende September war. Es war einer der letzten warmen Tage, dachte er und schritt auf das Haus zu. Obwohl die Fläche groß war, hatte der Inspektor das Haus schnell erreicht. Er wollte gerade klingeln, als man ihm die Tür bereits öffnete.

"Ah, Mr. Lestrade, habe ich recht?", begrüßte ihn eine etwas ältere Dame mit Küchenschürze. "Kommen Sie rein, kommen Sie rein."

Sie machte einen Schritt zur Seite und Greg betrat das Haus. Und es war wunderschön! 

Der Boden war gefliest und die Decken hoch. Im Eingangsbereich war eine Sitzecke mit altertümlichen Kamin. Der Treppenaufgang war weit und die Wände hatten eine schlichte, aber edle Tapete. Genauso hatte sich Greg Mycrofts Haus vorgestellt, deswegen musste er grinsen.

"Mr. Holmes ist gerade oben, aber psst... Er spielt seit Monaten wieder das erste mal Klavier!", sagte die Dame und Greg wusste nun, warum sie so aus dem Häuschen war. Er hatte gewusst, dass Mycroft spielen konnte, doch dieser meinte, er hätte kaum Zeit dafür und hätte es deswegen aufgegeben.

Ganz gespannt folgte er der Frau und so langsam konnte man leise aber tiefe Klaviertöne vernehmen. Sein Herz schlug schneller, er wollte unbedingt Mycroft spielen sehen. Greg hoffte, dass er nicht aufhörte, wenn er ihn sieht. Kurz war es leise, er schien mit seinem Stück fertig zu sein. Kurz dachte Greg, er hätte etwas Wunderschönes verpasst, doch dann ertönten neue Töne.

Sie kamen beide vor einer größeren Tür mit verzierter Verglasung an. Die Küchenfrau schob die Tür ein Stück auf und Greg sah ihn: 

Ohne Jacket über dem Hemd, die Augen leicht geschlossen, saß er vor einem schwarzen Flügel. Der Anfang, wo er noch einfache Akkorde gespielt hatte, war vorbei. Er spielte links die begleitenden Töne und mit rechts schien er förmlich über die Tasten zu schweben.
Das Stück fühlte sich total verträumt an, manchmal trällerte es regelrecht. Mal waren es tiefe Töne und dann kamen wieder hohe.
Es fühlte sich an, als hätte man Gefühlsschwankungen; Mal hinterfragte man die ganze Welt, könnte sich in ein Loch verkriechen können, im nächsten Moment war man auf Wolke sieben und wollte die ganze Welt umarmen. Wenn das passierte, konnte man beobachten, wie Mycrofts Stirn kurz in Falten lag, dann aber wieder aufhellte.

Es war so wunderschön anzuhören... Und es war wunderschön Mycroft so zu sehen. Er wirkte so konzentriert, aber sein leichtes Lächeln auf den Lippen verriet, wie viel Spaß ihm das doch eigentlich machte. Greg lächelte ebenfalls, hatte gar nicht gemerkt, dass die Dame, die ihn reingelassen hatte, schon längst wieder gegangen war. Er könnte Mycroft noch eine Ewigkeit dabei zusehen...
Wenn Greg so darüber nachdachte, passte das Stück irgendwie zu ihm, zumindest wenn er bei ihm war. Er konnte unglaublich professionell auftreten, ernst, düster und kalt sein. Aber zu Greg war er mittlerweile aufgeschlossen, hatte seine verletzlichen, aber auch fröhlichen Seiten gezeigt. Verträumt war Mycroft zwar ganz sicher nicht, aber Greg mochte einfach den Kontrast