Oliver, der Fahrer meiner Eltern, fährt mit dem Mercedes auf unseren Vorhof. Ich schaue nicht nach draußen. Die Grünfläche, die so groß ist, dass man Golf darauf spielen könnte. Der Springbrunnen, mitten auf dem Grundstück. Das Poolhaus auf der linken Seite, das groß genug ist, dass zwei Familien darin Platz hätten, habe ich tausend mal gesehen. Und dabei fühle ich noch immer nichts.
Mich kotzt es an.
Wir bleiben vor dem Anwesen stehen. Oliver steigt vorne aus, geht um das Auto herum und öffnet meine Tür. Ich bin es mittlerweile so gewöhnt auf Ashtons Beifahrersitz zu sitzen, dass es mir komisch vorkommt auf den Hintersitz dieses Mercedes zu sitzen. Während sich meine Eltern, oder zumindest meine Mutter, hier so viel besser als jeder andere Mensch fühlt, durchflutet mich ein unangenehmes Gefühl.
» Ms Ebony.« Oliver streckt mir seine Hand entgegen.
Ich steige mit seiner Hilfe aus dem Wagen aus, bedanke mich und gehe dann die Treppe, welche mir in diesem Moment endlos erscheint, hinauf. Kaum habe ich auf die Klingel gedrückt, wird sie auch schon von einen der Angestellten geöffnet. Ich kenne ihn nicht, habe sein Gesicht noch nie gesehen. Meine Mutter wechselt ihre Angestellten wahrscheinlich öfter als ihre Unterwäsche. Sein Blick wandert an meinem Körper hinab. Nicht anzüglich, eher abschätzend.
» Hi, ich bin Ebony.« Das Lächeln in meinem Gesicht ist falsch, aber ich werde ihn nicht in ein Fettnäpfchen treten lassen, nur weil ich nicht aussehe wie auf den Bildern im ganzen Haus.
Ich bin keine beschissene Prinzessin und meine Eltern sind keine adligen.
» Ja natürlich. Willkommen zuhause, Ms Ebony.« Er macht eine dramatische Geste, damit ich eintrete.
» Wer sind Sie?«, frage ich.
» Harry. Ich habe erst vor drei Tagen angefangen für Ihre Mutter zu arbeiten.«
» Dann ist es ja noch früh genug für Sie wegzurennen.«
Er lacht, weil er denkt ich scherze, aber es ist mein voller Ernst.
» Ebony!« Meine Mutter kommt in den Eingangsbereich. » Wie siehst du schon wieder aus?«
» Wie sehe ich denn aus, Mutter?«, frage ich, obwohl ich genau weiß, was sie sagen wird.
Ich sehe eigentlich normal aus. Ich trage einen blaugrauen Oversized Hoodie, welchen ich vorne in meine dunkelblaue Skinnyjeans gesteckt habe. Dazu trage ich meine Chucks, meinen Parka habe ich über meinen Arm gelegt. Harry nimmt ihn mir ab, um ihn aufhängen zu gehen. Wahrscheinlich um uns alleine zu lassen.
» Als würden wir dich unter einer Brücke leben lassen!«, ruft ihre schrille Stimme. Vielleicht ist es auch einfach das Hallen des riesigen Eingangsbereich. » Geh hoch! Zieh dich um!«
» Es ist elf Uhr nachts!«, werfe ich zurück. » Niemand wird mich sehen. Darf ich Dad hallo-«
» Er ist nicht zu Hause.«
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The Truth behind the cold
Romance「 Teil 3 der »Behind«-Reihe 」 *in sich abgeschlossener Teil, Die vorherigen Teile müssen nicht gelesen werden - ist jedoch empfohlen » Ich lege meine Arme um seinen seinen Hals und klammere mich an ihn. Als würde er mich vom Ertrinken retten.« Ebony...