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Unseren Urlaub in Italien zu verbringen war die beste Idee die mein Vater je getroffen hatte. Wir machten keinen Badeurlaub sondern wollten die Kultur und Geschichte von Italien besser kennenlernen. Dafür reisten wir zu markanten Orten die wir zuvor über das Internet angeschaut hatten. Florenz hatten wir bereits kennegelernt. Momentan befanden wir uns in Volterra. Die letzte Station unserer Reise würde Rom werden. Doch vorerst erforschten wir die Stadtgeschichte von dem toskanischen Städt Volterra. Heidi unsere Stadtführerin gestaltete ihren Rundgang sehr interessant. Man musste ihr einfach zuhören. Gerade schritten wir eine schmale Gasse nach oben, machten vor einem große Gebäude halt: „Willkommen vor der Hauptattraktion, ein besonderes Gebäude, voll mit Schätzen die es zu entdecken gilt. Wenn ihr mir nun folgen möchtet..."

Mir war so als wäre dieses Gebäude von einer mystischen Aura umgeben. Heidi öffnete die große Eingangstür. Ein knarren ertönte. Nichts ungewöhnliches für derart alte Häuser. Gespannt trat ich ein. Es war kühl und die Luft roch alt. Schwer zu beschreiben. „Hier stehen wir nun im ehemaligen Königshaus. Bitte beachtet die wunderschönen Bilder an der Wand. Sie wurden eigens für die damaligen Besitzer des Hauses gemalt." Die Gemälde schienen eine Geschichte zu erzählen. „War dass hier eine Art Empfangshalle?" fragte ich neugierig. Heidi lächelte mich an: „Nun nicht direkt eine Halle aber hier an der Tür standen die Wachposten. An Ihnen musste man vorbei bevor mein sein Anliegen den Herrschenden überbringen konnte." Mein Vater wollte gerade seine Kamera zücken als Heidi sprach: „Bitte keine Fotos machen, diese Bilder sind sehr empfindlich. Gehen wir weiter."

Natürlich hielt sich mein Dad daran. Er lächelte mich an: „Schade, diese Malerei ist wirklich wunderschön." Pflichtete ihm bei. Nun führte uns Heidi durch einen langen Gang. Von dem Gang aus führten verschiedene Wege in unterschiedliche Himmelsrichtungen. Doch wir bogen nicht ab und kamen an einer Nische vorbei. Dort stand eine große Vitrine, dahinter befand sich ein pastellfarbenes mittelalterliches Kleid: „Wow!" Auch meine Mutter schien begeistert. Heidi blieb kurz stehen: „So etwas trugen die feinen Damen damals. Sehr unbequem, diese Korsagen wurden sehr eng geschnürt und man konnte sich nicht bücken." „Woher wussten die damals was up to date war?" fragte ich interessiert.

„Nun das kam ganz auf das Zeitalter an. Wenn man z.B. an die Herrschaft des berühmten Ludwig des XVI denkt, kam die Mode aus Frankreich. Man nahm sich damals immer ein Beispiel an jenem die mächtiger oder populärer waren. Wobei man sagen muss, Italien war ein zu dieser Zeit ein zersplittertes Land. Verschiedene Mächte besetzten es, darunter Frankreich, Spanien, Deutschland und von der anderen Seite nahten die Osmanen." „Sehr unruhige Zeiten." warf meine Mutter ein. „Ja, Italien war das Zentrum der Renaissance. Erst spaltete sich die Kirche und dann der Rest. Durchaus Turbulent... lasst uns weiter gehen." Der Gang führte uns direkt zu einer weiteren großen Tür. Diese war aus massivem Holz. Ein großes Wappen zierte die Tür. Es wirkte alt, sehr alt. „Dass hier ist das Emblem der Familie die hier lebte." Heidi machte eine Pause. „Sehr beeindruckende Handwerkskunst." meinte mein Vater, berührte das Wappen: „Wirklich gute Arbeit, wirkt fast wie neu." „Mein Vater leitet eine Schreinerei." erklärte ich grinsend.

„Nun diese Tür wurde natürlich überarbeitet aber man hat durchaus versucht den Originalzustand zu erhalten." erwiderte Sie, drehte sich schließlich zu uns um: „Nun kommen wir zu einem besonderen Raum in der die Geschichte von Volterra greifbar wird." Neugierig blickte ich auf die verzierten Türgriffe aus Eisen: „Was befindet sich dahinter?" Heidi lächelte milde: „Der eigentlich Thronsaal." Mit diesen Worten öffnete Sie die schwere Tür. Marmorstufen führten nach unten und auf der gegenüberliegenden Seite wieder nach oben, zu einem hohen Podest auf dem drei kunstvoll verzierte Stühle standen. Ich staunte.  Zu meiner Überraschung waren diese Stühle besetzt. Drei Männer saßen darauf. "Schade, so wenige... nun... trotzdem... Danke meine Liebe." sprach der Mann auf dem mittleren Stuhl. Heidi entfernte sich unverzüglich von uns. Genau in diesem Moment erhoben sich die drei. "Was wird dass?" fragte mein Vater etwas beunruhigt. "Wie unhöflich von mir. Willkommen, dass sind meine Brüder Marcus und Caius. Ich heiße Aro." antwortete der Mann mit den langen schwarzen Haaren.

"Die haben rote Augen!" rief meine Mutte erschrocken. Gemeinsam mit ihr rannte ich zur Tür, versuchte diese aufzukriegen aber sie war bereits von Heidi verschlossen worden. Gelächter war zu hören. "Hach! Ist es nicht süß wie diese kleinen Menschlein jedes Mal versuchen zu fliehen?" feixte Aro. Mein Vater stellte sich schützend vor uns und ballte seine Fäuste: "Mir ist es egal wer oder was ihr seid. Ihr werdet meiner Familie nichts tun." "Wie tragisch." sprach Marcus. "Was wollt ihr denn tun?" fragte Caius interessiert, rannte los. Ich erschrak. Er war überhaupt nicht zu sehen, wie ein Blitz tauchte er vor meinem Vater auf, schnappte ihn. "Hör auf!" rief ich verzweifelt versuchte meinen Dad aus seinen Fängen zu befreien. Doch dann spürte ich wie jemand hinter mir, stand. Er schnappte mich am Schlafittchen: "Na Na Na... versaue nicht die Party." Wehrlos sah ich zu wie Caius meinen Vater zu sich zog. "Lass das!" rief ich wütend. Meine Mutter versuchte nun etwas auszurichten. Doch Sie wurde bereits von Marcus gepackt. Caius biss meinen Dad direkt in den Hals. Ich schrie entsetzt auf. Aro hielt mich weiterhin fest. Das Blut meines Vaters spritze mir ins Gesicht, lief über den Boden bis zu meinen Schuhe. Mir wurde schwarz vor Augen...


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