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Die Wochen zogen ins Land und ich gewöhnte mich allmählich an das Dasein eines Vampirs. Schaffte es nun den Menschen für einen längeren Zeitraum zu wiederstehen. Außerdem widmete ich mich sehr meinen Studien und lernte viel über die Volturi. Aro ließ mich nun immer öfter alleine und kümmerte sich um so viele Dinge gleichzeitig. Wir sahen uns seltener. Dass tat unserer Beziehung nicht wirklich gut aber die Umstände erforderten es eben. Die Volturi mussten sich neu Aufstellen. Carlisle war inzwischen ein Loyaler Gefolgsmann geworden der meine Idee mit der Blutfarm in der Zwischenzeit gut umgesetzt hatte. Wir tarnten das ganze als Blutspendeaktion. Außerdem gaben wir einigen Obdachlosen Unterkunft und Nahrung. Sie spendeten täglich. Alles in allem lief es gut. Klar kamen immer noch Touristen hierher aber nicht mehr so viele wie anfangs. Die Leichen stapelten sich weniger und das Entsorgungskommando hatte weniger zu tun, konnte sich um andere Aufgaben kümmern. Mein Leben hier in Volterra ging seinen Gang. Außerdem hatte ich jetzt mein eigenes Büro. Hier verbrachte ich ebenfalls viel Zeit und bearbeitete Briefe. Es gab so viele Vampire die irgendwelche Fragen hatten oder einfach ihre Probleme vortrugen. Überall auf der Welt gab es Clans die etwas von den Volturi wollten. Ebenfalls mehrten sich unsere Neuzugänge. Wir hatten neue Mitglieder aufgenommen, einige kamen aus Italien, wieder andere aus Deutschland und ein paar aus Amerika. Die Volturi wuchsen. Es war auch nötig, denn Caius sammelte Anhänger. Wir wussten über seine vorgehensweise Bescheid und passten unsere Bemühungen an. Ein Kampf war unausweichlich geworden. Früher oder später würde er hier aufschlagen und die Anführer der Volturi, sprich mich und Aro in Frage stellen.

Es war Politik. Legitime Politik, die jedem Vampir zu stand. Die bisherigen Widersacher wurden alle getötet oder erfolgreich abgewimmelt aber damals waren auch noch Caius und Marcus Teil des ganzen gewesen. Wobei Marcus uns besuchen wollte. Er war sich mit Caro einig. Die beiden standen nun in einer Beziehung. Das freute mich. Aro war nicht so sonderlich erfreut darüber aber das machte nichts. Marcus wollte wieder zu uns stoßen. Caro würde bei ihrem Clan bleiben. Sie durfte immer noch nicht ins Schloss aber da war ich schon seit mehreren Tagen dran eine Sondergenehmigung zu erreichen. Doch Aro sträubte sich dagegen. Ein weiterer Streitpunkt in unserer Beziehung, die ohnehin schon sehr auf der Strecke blieb. Seufzend schritt ich auf der Mauer des Schlosses entlang. Die Sonne schien hell über mir. Allerdings hatte ich mich in einen Umhang gehüllt damit man das Glitzern nicht wahrnahm. In Volterra herrschte reges Treiben. Heute war Markt und sämtliche Einwohner fanden sich auf dem Marktplatz ein. Der Geruch der Menschen umspielte meine Sinne. Doch ich hatte mich im Griff. Wenn es gefährlich werden würde, dann würde ich schon von ganz alleine wieder nach drinnen gehen aber vorerst blieb ich draußen, sah mir das rege Treiben von der Ferne aus an. "Meisterin?" hörte ich eine Frauenstimme sagen. Drehte mich um, erkannte Heidi. Lächelte leicht: "Ja bitte?" "Ich habe die nötigen Kleider gefunden um die du mich gebeten hast. Wenn du willst können wir die gleich anprobieren." Nickte leicht, folgte ihr nach drinnen. Sofort wurde es wieder kühl. Die Sonne schien nun nicht mehr auf mich herab. Zog die Kapuze wieder zurück: "Es war schön draußen zu sein." "Ja du machst Fortschritte, sehr große Fortschritte. Aro ist begeistert von dir." sprach Heidi fröhlich.

Wir schritte in Aro's und meine Gemächer. Dort lagen die Kleider auf dem Bett. Ich probierte jedes einzelne an. Heidi half mir beim anziehen und betonte immer wieder wie toll mir die Sachen doch stehen würden. "Behältst du sie?" fragte Sie mich nachdem alle anprobiert worden waren. "Natürlich, ich denke dass die meinen Kleiderschrank gut ergänzen werden." antwortete ich, schlüpfte wieder in meine vorherigen Klamotten. Schloss den Reißverschluss der schwarzen Jeans, richtete den Gürtel und zwängte mich in die schwarze Bluse. Heidi kümmerte sich anschließend um meine zerzausten Haare. "In einer halben Stunde kommt eine neue Lieferung Menschen an." sprach Sie leise. Nickte nur, ließ meine Haare kämmen. "Wie fühlst du dich eigentlich jetzt nachdem du nun schon einige Monate bei uns bist?" "Es hat sich nicht viel verändert." meinte ich. "Findest du? Ich finde schon dass du dich verändert hast." "Vielleicht bin ich ruhiger geworden und habe mich dem ganzen ein wenig gefügt aber ich vermisse immer noch meine Familie." "Das verstehe ich aber man merkt es dir nicht mehr an." "Ja..." seufzte ich, ließ mir meine Haare zu einem Dutt zusammenstecken. Heidi betrachtete ihr Werk: "Sieht gut aus. So stört dich dass nachher nicht beim essen." Ich lächelte leicht, stand von dem Stuhl auf auf dem ich saß und betrachtete mich im Spiegel. War ganz zufrieden. Es klopfte an der Tür. Heidi öffnete jene und Carlisle stand im Türrahmen: "Hallo Beatrix, darf ich dich nochmals untersuchen wegen der Schwangerschaft?" Ich nickte nur. Heidi verließ das Zimmer, ging ihren Aufgaben wieder nach. Während Carlisle sich nun um mich kümmerte: "Wie fühlst du dich?" "Ganz gut. Die Krämpfe haben aufgehört." "Gut, lass mich mal deinen Bauch abtasten." "Was willst du da spüren?"

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