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Der Marsch in die Berge war anstrengend. Über schmale Wanderstrecken gelangte meine Gruppe weiter nach oben. Carlisle lief entweder hinter oder vor mir. Immer wieder beobachtete er mich um sicher zu gehen, dass es mir gut ging. Körperlich ging es mir hervorragend aber seelisch? Meine Gedanken kreisten um Aro. Hoffte, dass es ihm gut geht. Santiago sicherte mit Demetri unseren Aufstieg. Immer wieder schwärmten sie aus um sicher zu gehen, dass wir niemandem in die Hände vielen. Jakob spielte Bergführer. Er kannte sich hier wirklich gut aus. Je höher wir kamen, desto kühler wurde es. Der Wind nahm zu, es pfiff durch die Baumwipfel, die Tannen bewegten sich im Wind. Ein Bach floss an unserer linken vorbei. Frisches Quellwasser, etwas besseres gab es nicht zu trinken. Jakob nahm einen großzügigen Schluck, ehe wir weiter zogen. Aro wurde spürbar für mich. Ich atmete tief durch... es konnte nicht mehr weit sein: "Jakob?" "Ja?" "Wir müssen weiter nach oben, Aro muss ganz in der nähe sein. Wir dürfen jetzt nicht entdeckt werden." sagte ich zu ihm.

"Gut, dann nehmen wir die Felswand nach oben." "Felswand?" fragte ich ein wenig erschrocken." "Ja, nur ein Stück, gerade hinauf." Begutachtete diese Wand. Vampire konnten, wenn Sie genügend Übung hatten gerade hinaufrennen. Da wir aber nicht auffallen wollten, mussten wir klettern. Griff nach dem ersten Stein der stabil aussahn, zog mich nach oben, stämmte beide Beine in Kuhlen um nicht abzurutschen. Folgte Jakob wie eine Bergziege nach oben. Die Luft wurde kälter, dünner und der Wind stärker. Bald konnte man ein provisorisches Lager erkennen an einer alten halb eingestürzten Hütte. Wir redeten nun nicht mehr, kommunizierten über Handzeichen. Oben angekommen warteten wir ein wenig. Sah hinunter, versuchte Aro ausfindig zu machen. Erkannte ihn. Er saß am Lagerfeuer, bewacht von den McBrides. Marcus konnte ich auch erkennen, er redete mit diesen Weibsbildern.

"Wie lange sollen wir warten?" fragte Jakob leise. "Gib den anderen noch ein paar Minuten. Wir brauchen eine Ablenkung, eine gewaltige." antwortete ich sah zu Carlisle: "Ich kann euch alle beschützen aber wir dürfen nicht zu zweit voneinander entfernt stehen, sonst funktioniert Renatas Fähigkeit nicht, okay?" Alle nickten. Wandte mich an Demetri: "Pass bitte auf, einer kann die Kraft des Feuer nutzen. Du musst immer auf der Hut sein." "Feuer?" "Ja und tötet ihn nicht gleich, ich will diese Fähigkeit haben!" Geschrei ertönte. Wirbelte herum, Caius war da - sorgte für eine Gewaltige Ablenkung. Wie von der Tarantel gestochen, zerstreuten sich die Kidnapper. "Unsere Chance!" rief ich, mit einem Satz sprang ich hinunter. An mir vorbei hüpfte ein Wolf die Felsvorsprünge hinunter, das musste Jakob sein. Hastig erreichte ich den Grund, befand mich nahe an Aro. Sofort tauchte der Vampir auf mit der Feuerfähigkeit. Es war der Familienvater, Joe. Konzentrierte mich auf den Schutzkreis. Ein gewaltiger Feuerball prallte wie an einer dicken Betonmauer ab. Marcus hatte sich Sulpicia geschnappt.

Jakob jagte Athenodora durch die Gegend. Der Kreis der Volturi zog sich enger um das Lager zusammen. Wir waren eindeutig zu viele. Grinsend wehrte ich den nächsten Feuerstoß ab. "Das gibts doch nicht!" rief Joe mir entgegen. "Na los mach weiter." warf ich zurück, das Schild wurde stärker. Olivia stellte sich ebenfalls mir entgegen: "DU! Hast meinen Sohn getötet!" "Nein aber ich hätte es gerne getan." sagte ich ruhig. Mit einem gekonnten Sprung versuchte Sie mich zu Boden zu ringen, sprang zur Seite. Lautes Geschrei folgte. Wirbelte herum Olivia blieb wie versteinert stehen als auch ihr zweiter Sohn von Caius in Stücke gerissen wurde. Demetri nutze diesen Moment um Olivia zu packen. Nun versuchte Joe seine Frau zu befreien, doch Carlisle war schon zur Stelle, attackierte ihn von der Seite, dabei kam er aus dem Gleichgewicht.

Jetzt war ich dran. Warf mich auf ihn, schnappte seine Hände. Bella kam angerannt und hielt ihn gemeinsam mit Carlisle auf dem Boden. Er zappelte, fluchte und trat um sich. Seine Fähigkeit konnte ich trotzdem erlernen. Sah zu den beiden Vampiren: "Auf drei, lasst ihr in los." "Okay!" meinte Bella. "1..." Langsam stand ich auf, konzentrierte mich auf das Feuer: "2." Ein riesiger Feuerball breitete sich vor meinen Händen aus: "3!" Carlisle sprang nach links. Bella nach rechts. In Joes Augen leuchtete das Feuer, er schien zu realisieren, dass es sein Ende war. Seine Haare, seine Haut, sein ganzer Körper verschwand in dem großen Ball aus Feuer. Seine Schreie waren zu hören, ich hielt weiterhin darauf. Zurück blieb, eine Haufen Asche. Jubelte, schnappte nun Olivia am Arm, half Demetri Sie auseinander zu reissen. Der Kampf legte sich. Es roch nach verbrannten Haaren... Niemand von der Familie McBride überlebte.

Athenodoras Kopf landete im Feuer. Gefolgt von ihrem anderen Gliedmaßen. Sulpicia folgte ihr. Das Feuer verschlang ihre Glieder im Nu. Ein hohes Jaulen war zu hören. Von der anderen Seite kam ein weißer großer Wolf angesprintet. Ich lachte auf: "Zu spät Caro!" Umgehend verwandelte Sie sich zurück, gefolgt von einer Hand voll Männer: "Tja, schade aber ihr hattet die Situation gut im Griff." Aro trat an meine Seite: "Liebes!" Wir umarmten uns: "Habe mir Sorgen gemacht." Er streichelte über meinen Rücken: "Jetzt ist alles gut." Aro begutachtete unsere Truppe: "Gleich die ganze Armee? Also wirklich, dass wäre doch nicht nötig gewesen." Caius lachte auf: "Beatrix bestand darauf. Sie wollte sichergehen, dass dir nichts passiert." "Liebes Liebes Liebes... wie entzückend. Das müssen wir feiern." Caro räusperte sich: "Wer bescheinigt mir jetzt, dass das Territorium der McBrides in Zukunft meinem Clan gehört?" Sah zu Aro: "Wir sollten einen Pakt mit ihr schließen. Immerhin wollte Sie helfen und Jakob..." Hielt inne, winkte den jungen Indianer heran: "Jakob hat ebenfalls geholfen. Wir sollten ihnen danken."

"Darüber sprechen wir später." meinte Aro, sah zu Carlisle: "Schlechte Nachrichten für dich, Esme hat ihnen diese Hütte hier gezeigt. Sie haben dank ihr, einen Unterschlupf gefunden. Wir müssen Esme finden." Carl schien gefasst... nichts verriet - was er wirklich fühlte. Trat dennoch an den blonden Kerl heran: "Es tut mir leid." Er lächelte schwach: "Ich habe mit so etwas ähnlichem gerechnet. Esme... hat sich verändert. Sie will nicht länger nach den Regeln der Volturi leben... Sie hat ihren Weg gewählt. Ich wünschte nur, Sie hätte mich ein einziges Mal ausreden lassen. Vielleicht hätte dies bewirkt, dass Sie ihren Standpunkt überdachte aber... nun ist es wie es ist." Carlisle tat mir leid. "Irgendwie habe ich versagt." seufzte er. "Du bist nicht Schuld daran." Er lachte gequält auf: "Ironie des Schicksals, Beatrix. Meine Familie schien perfekt, wir lebten ein gutes Leben und nun zerbricht alles nach und nach. Bella zieht mit Edward aus. Rosalie und Emmett reisen um die Welt, Alice und Jasper... sind eigentlich nur noch hier wegen mir... und ich... na ja ich versuche mein Möglichstes um ein guter Vater und Anführer zu sein. Ausgerechnet Aro zeigt mit, dass seine Lebensphilosophie die bessere ist." Dann lachte er einfach los. Beunruhigt sah ich zu meinem Verlobten zog ihm am Ärmel: "Wir müssen ihm helfen." Aro nickte, legte seine Hand auf Carls Schulter: "Die Tore zu Volterra stehen dir jederzeit offen, mein alter Freund." Marcus und Caius stimmten dem zu: "Komm zu uns zurück... wir werden eine Aufgabe für dich finden, Carlisle." "Wir werden sehen." erwiderte er. Sah in die Runde: "Danke, dass ihr geholfen habt, jetzt sollten wir zurückkehren und unseren Sieg feiern." "Wahrlich wahr." meinte Aro streckte sich: "Ich habe hunger." "Und ich erst." feixte ich. "Gut, dann gehen wir."

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