Beastly (Alphas Gefährtin) - Dark Alpha Teil 1

Ahnungen

Er hat alles gesehen. Seine Brauen sind streng nach oben gezogen, als er den jungen Mann beim Weggehen beobachtet. Er ist älter als er selbst. Zu alt, um sich mit seiner Schwester zu unterhalten. Seine Arme zittern, während er seinem Zorn freien Lauf lässt. Er ist die ganze Nacht durch die Kleinstadt gelaufen, um den Kopf freizukriegen, doch es ist ihm einfach nicht gelungen. Er hat ständig an Grant Hamilton und an sein bestialistisches Geheimnis denken müssen. 

James lässt seinen Gedanken weiter freien Lauf. Jeder in der Stadt ist verdächtig, er kann niemandem in Fairwood vertrauen. Seine Vorstellungskraft reicht nicht aus, um sich vorstellen zu können, wie viele Menschen in der Stadt das gleiche Geheimnis wie Hamilton teilen. Aber er kann versuchen, sich und Lily so gut es geht aus dem Chaos herauszuhalten. Er hat einen Plan entwickelt, den er schon bald verwirklichen möchte. Er und Lily werden Fairwood den Rücken kehren, wenn Barbara es am allerwenigstens erwartet. Das Arrangement mit ihr ist er nur aus einem einzigen Vorwand eingegangen. Er hat sie täuschen müssen. Je sicherer sie sich fühlt, desto besser stehen die Chancen für ihn und Lily, ungeschoren davonzukommen. Er kann nicht länger warten. Mit eiligen Laufschritt läuft er auf sie zu, um zu erfahren, was gerade passiert ist.

„Wer war das?" Lily kommt langsam aus ihrer verträumten Haltung zurück, als ihr Bruder sie an der Schulter packt um herumwirbelt.

„James?"

„Ja, ich bin es. Jetzt sag mir, wer das gerade war und was er von dir gewollt hat?" Lily bleibt still. Zu still für James Geschmack.

„Was ist los mit dir, James?"

„Gar nichts, alles ist bestens. Einfach fantastisch. Sag mir einfach, wer das war und ich werde kein Wort mehr darüber verlieren." Lily bangt es vor ihrer Antwort. Wie wird James reagieren, wenn er erfährt, dass sie nicht weiß, wer der Mann gewesen ist? 

„Weißt du was, es ist nicht wichtig, wer er ist. Halte dich einfach von ihm fern, okay?" Lilys kneift ihren Augen zusammen. Sie hat James noch nie so forsch erlebt. Es geschieht wie von selbst, dass sie sich von ihm entfernt, um Abstand zu schaffen. Abstand, den sie dringend benötigt. Ihre Vermutung von vergangener Nacht scheint sich zu bewahrheiten. James hat sich verändert. 

„Was ist mit dir passiert?" James holt tief Luft. Er will sich nicht streiten, aber er muss sicherstellen, dass Lily in Sicherheit ist. Er kennt den Mann nicht, aber er hat dieses eigenartige Gefühl in seinem Bauch, dass er gefährlich ist.

„Ich will nicht darüber reden, okay. Halte dich einfach von diesem Typen fern. Hast du mich verstanden?" Seine raue Stimme hallt über den Parkplatz. Tränen der Verunsicherung und Angst treiben die Teenagern dazu, ein stummes Nicken von sich zu geben. James ist nicht zufrieden. Wie könnte er es auch sein, wenn er gerade seine Schwester zum Weinen gebracht hat? Aber es muss sein. Diese Stadt ist verflucht und solange er nicht herausgefunden hat, wem er vertrauen kann, wird er nicht von ihrer Seite weichen. Er hat seinen Eltern vor vielen Jahren das Versprechen gegeben, immer auf Lily aufzupassen, und er wird jetzt nicht in Versuchung geraten und dieses Versprechen brechen. Mit gefühlvoller Miene ergreift er ihre Hand und streichelt mit seinem Daumen über ihren warmen Handrücken. 

„Hör zu, lass uns das einfach vergessen und reingehen. Wir reden ein anderes Mal darüber." James schluckt nach jedem Wort schwer. Er hat nicht die Absicht, die einzige Person zu verschrecken, die immer zu ihm gehalten hat. Sie ist zu wichtig für ihn. Er wird ihr alles erzählen, angefangen bei Grant Hamilton, sobald sie diese schreckliche Stadt verlassen haben und nur noch ein Staubkorn hinter ihnen zurückgeblieben ist.